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2·2012


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Mystik

 

༺·❄·༻

 

Teresa

 

Teresa von Ávila, spanische Mystikerin
Flämischer Maler Peter Paul Rubens

 

༺·❄·༻

One sip from the cup of that
sweetness, the world starts to spin.
Now I’m a drunk for life. Unsoberable.
Tell them it’s useless to try.

Mirabai (~1498-1547) Indian poet-saint,
Krishna devotee, Mirabai. Ecstatic Poems,
Beacon Press, 31. October 2004


 

Wortherkunft von Mystik

Das lateinische Wort mysticus bedeutet unbeschreiblich, unaussprechlich, geheimnisvoll. Die Wurzel des Wortes Mystik
liegt im griechischen Verb myein (Adjektiv mystikos). Es bedeutet, Augen und Lippen zu schließen.
Von den griechischen Mysterienkulten ist in der modernen abendländischen Tradition nicht Vieles erhalten geblieben.

Bild
Big waves surfing, Cortez Bank, North Pacific Ocean

Nach einer Definition der mittelalterlichen Schultheologie ist Mystik cognitio Dei experimentalis, die Erkenntnis Gottes aus der Erfah-
rung
. Mystiker erfahren das wahre Selbst, haben das Gefühl, mit allem Lebenden eins zu sein. Ihr Ego ist vergangen, sie erleben intensive Freude und Glückseligkeit aus dem Inneren, gefolgt von Phasen tiefer Dunkelheit in der Seele und dem Eindruck der Leere und Verlassenheit.

 

Die theistischen ("gottgläubigen") Religionen bezeichnen den veränderten Bewusstseinszustand als unio mystica, wobei die Seele mit dem göttlichen Funken verschmilzt, der ein brennen-
des Feuer wird. Mystische Gotteserfahrungen kennen auch der Chassidismus (Judentum) und der Sufismus (Islam). Im Buddhismus, Jainismus und teilweise im Taoismus weiß man um die mystische Erfahrung von der endgültigen Wirklichkeit, ohne sich auf die Gottheit zu beziehen. Brahmanen sehen im mystischen Zustand die Vereinigung der atmenden Seele Atman (Sanskrit) mit Brahman, dem Urgrund allen Seins. Atman
ist das göttliche Selbst des Menschen, das wesensgleich mit der Weltseele und fortdauert. "Atman i s t brahman." Die be-
rühmte Formel aus den Veden: "Tat tvam asi." ("Das bist du") drückt die Grunderfahrung der Mystik aus.

 

"Instant-Zen-Buddhismus", ein von dem New World Order Architekten Aldous Huxley geprägter Begriff, oder "Mystik
auf Bestellung" sind außer Frage für echte Mystiker. Mystiker, die zuvor eine ekstatische Gotteserfahrung auf ihrem geistigen Weg hatten, die sie zur totalen Hingabe ihrer Seele angespornt hat, berichten von der "Dunklen Nacht der Seele", der Pein der Gottferne und der täglichen Übungsarbeit.

Von Gott gerufen

Mystiker werden von Gott gerufen, um durch die göttliche Wirkkraft ihrer Seele Einfluss auf den Gang des Weltgescheh-
ens zu nehmen, indem sie in vertrauter Einheit mit dem Göttlichen wirken. Wer gerufen wurde, ist gut beraten:

  1. den Ruf anzuerkennen,
  2. eine widerstandskräftige Seele zu bilden, die göttliche Gnade halten und senden kann und durch Gebet heilen
    kann und
  3. die Welt still und unsichtbar zu wandeln.

 

Eine Seele, die BEI IHREM NAMEN GERUFEN WURDE,

  1. kann den Ruf erfüllen, kann ihn "nicht" erfüllen,
  2. will den Ruf erfüllen, will ihn "nicht" erfüllen,
  3. kann/will den Aufgaben standhalten, kann/will den Aufgaben "nicht" standhalten
  4. wird ihren Beitrag leisten, um ein bleiernes Umfeld in Gold zu wandeln.

Fünf Phasen der mystischen Entwicklung – Evelyn Underhill

Die englische anglo-katholische theologische Autorin und Mystikerin Evelyn Underhill (1875-1941) beschrieb 1911
in ihrem Klassiker Mysticism. A Study in Nature and Development of Spiritual Consciousness
die fünf Phasen oder Hauptbewusstseinszustände der mystischen Entwicklung:
Erwachen, Reinigung, Erleuchtung, Dunkle Nacht und Vereinigung.
༺༻Mystisches·ErlebenErläuterungRef.
1.Erwachen des SelbstEingeleitet durch eine existentielle Krise oder starkes Sehnen plötzliche, ziemlich dramatisches unmittelbares Gotteserlebnis, erste Ahnung einer absoluten /
göttlichen Wirklichkeit, Herausbildung einer spirituellen Identität
1
2.Läuterung des endlichen Selbstes
Vorbereitung des spirituellen Selbstes
Keine Vorstellung der Lebensaufgabe
Bewusstwerdung der göttlichen Realität und der unermesslichen Distanz
2
3.Illumination
Erleuchtung
Entbranntsein für Gott, intime Kenntnis der Wirklichkeit, Wahrnehmung des Absoluten, Bewusstheit einer transzendenten Ordnung, Vision eines Universums durchdrungen von göttlicher Liebe3
4.Dunkle·Nacht·der·Seele
Begriff von Johannes vom Kreuz
Vertiefung der Gottverbundenheit, Endgültige "Entselbstung", Zustand der vollstän-
digen Reinigung, einhergehend mit Verwirrung, Hilflosigkeit, Willensstagnation, Gefühl des Rückzuges der göttlichen Gegenwärtigkeit, Hingabe an die verborgene
Absicht des göttlichen Willens
4
5.Vereinigung mit GottNichtduale Einheit mit Gott (zeitlose Absoluten Wirklichkeit), permanente Verwirk-
lichung des spirituellen Selbstes, Erfüllung mit dem göttlichen Willen, Mittler zwischen der Menschheit und der Ewigkeit
5
Quelle: ► Evelyn Underhill (1875-1941) britische anglo-katholische christliche Mystikerin, Theologin, Pazifistin, Dichterin, Romanschriftstellerin, Mystik. Entwicklung des religiösen Bewusstseins im Menschen, 1911, Turmverlag, Bietigheim, 1928

 

[Das Glaubensdrama] versinnbildlicht die notwendige abenteuerliche Reise des GEISTES. Seine verborgene und beschei-
dene Geburt, seine Erziehung in Armut, seine Versuchungen, Reue und Einsamkeit, sein ‚erleuchtetes Leben’ des Die-
nens und der Kontemplation, seine Verzweifelung in der ‚dunklen Nacht der Seele’, in der es vom Göttlichen verlassen zu sein scheint: der schmerzvolle Tod des Selbst, und die glorreiche Wiederauferstehung auf dem Weg zur Vereinigung, und schließlich das Aufgehen in der Quelle – all dies, so wird gesagt, nahm seinen Ausgang in einem Leben im Fleisch. Darüber hinaus wird die Übereinstimmung der individuellen Erfahrung mit diesem Muster als ein Zeichen von Gesundheit, Leidenschaft und als ein Erfolg der transzendenten Aktivitäten gesehen.
Evelyn Underhill (1875-1941) britische anglo-katholische christliche Mystikerin, Theologin, Pazifistin, Dichterin, Romanschriftstellerin, Mystik. Entwicklung des religiösen Bewusstseins im Menschen [1911] Turmverlag, Bietigheim, 1928

Acht Tore der Mystik

Acht Tore der Mystik – erkannt durch VertreterInnen der Rheinischen Mystik
TorThemaAnmerkung
1. TorSchweigenIm Sinne von Nichtsprechen
2. TorNicht-TunIm Sinne von Nicht-Erzwingen
3. TorEinheitIm Sinne von Nicht-zwei-Sein
4. TorLiebeOhne Vorbehalte
5. TorEinsicht 
6. TorFreudeOhne Auslöser
7. TorTiefeWie sie nur in der Höhe zu finden ist
8. TorRaumes 

Auf der Suche nach der schwarzen Katze

Vierstufiger Erkenntnisweg von Geistsuchenden
BerufenerHerangehensweise an die SucheEbene
Ein Philosophsucht in einem dunklen Raum nach einer schwarzen Katze. REAL
Ein·Psychologehilft anderen, in einem dunklen Raum nach einer womöglich nicht vorhandenen
schwarzen Katze zu suchen.
SYMBOLISCH
Ein Theologespricht von einer schwarzen Katze in einem dunklen Raum.
Ohne sie zuvor gesucht zu haben, behauptet er, sie gefunden zu haben.
PARADOX
Ein Mystikerschaltet das Licht ein, das den dunklen Raum erhellt. NEOKREATIV
Siehe auch:
Vierstufiger Aufbau der altägyptischen Tempel – Modell der Mysterienschulen und ► Stufenmodelle
Arbeit und ► Witze und ► Philosophie und ► Psychologie und ► Religion und ► Symbolik und ► Paradox und ► Licht

Sieben Wohnungen der Seelenburg – Caroline Myss

Quartiere in der inneren Burg
༺༻WohnungBeschreibung
1.Selbsterkenntnis Jeder Mensch hat ein äußeres Selbst und ein inneres SELBST. Das äußere (bzw. "empirische Ego") ist "das Selbst, das gesehen werden kann," während das innere Selbst (oder das transzendentale Selbst) niemals zu einer Sache oder irgendeinem Objekt gemacht werden kann, sondern vielmehr, unter anderem, ein Gefühl der Freiheit und eine große Befreiung vom Bekannten, vom Endlichen und vom empirischen Ego ist.
2.Beharrliche Freiheit Das innere Selbst weilt im zeitlosen, ewigen Jetzt. Ewigkeit bedeutet nicht ewig andauernde Zeit, sondern einen Augenblick der Zeitlosigkeit, der genau dieser Moment, der alle Zeit umfasst, wenn man ihn passender-
weise als endlose Gegenwart betrachtet. Das wahre Selbst ist sich dieses stets gegenwärtigen, nie endenden, ewigen Augenblicks bewusst, durch den alle Zeit vergeht – und als dessen unbewegter Zeuge bleibt, obwohl
er niemals in den Strom der Zeit an sich eintritt.
3.Trockenheit Das innere SELBST ist ein großes Geheimnis oder reine Leerheit und Nichtwissenbarkeit. Gerade weil man es nie wissen oder zum Gegenstand machen kann, ist das wahre Selbst Nichtheit (Kein-Dingheit), ein reines Mysterium, eine fortwährende unerkannte Wissendheit oder das Erkennen der Leerheit, oder einfach das große Mysterium des eigenen Seins.
4. Demut Das innere Selbst ist göttlich oder vollkommen eins mit dem unendlichen Geist in einer höchsten Identität. Wäre der Augapfel rot gefärbt, könnte er nicht die Farbe rot sehen, hat schon der heilige Thomas bemerkt. Weil er aber durchsichtig beziehungsweise rotlos oder farblos ist, kann er Farben sehen. Gerade weil das innere Selbst den Raum sieht, ist es selbst raumlos oder unendlich; und weil es Zeit sieht, ist es selbst zeitlos oder ewig. Und dieses unendliche und ewige Selbst ist die Heimat des Geistes im Menschen und jedem fühlenden Lebewesen. Die Gesamtzahl der inneren Selbste ist nur eins. Jeder Mensch fühlt auf dieselbe Weise wie du fühlst, wenn er sich in seinen eigenen Zeugen oder seine ICH-BIN-heit einfühlt: Da das wahre Selbst nichts Gegenständliches
ist beziehungsweise keine Eigenschaften hat, kann es bei keinem Menschen anders sein. Dasselbe strahlende Göttliche leuchtet in dir und mir und in allen Geschöpfen des Geistes.
5.Loslassen Die Hölle ist die Identifikation mit dem äußeren Selbst. Die Hölle ist kein Ort an sich. Sie ist kein Ort, wo man hingehen kann, wenn man tot ist. Die Hölle ist keine Bestrafung, die uns durch etwas oder jemandem widerfährt. Die Hölle ist vielmehr die menschliche Kontraktion, das Sündigen, der trennende Akt, sich für das falsche Selbst zu entscheiden, mit dem man sich identifizieren kann. Wir identifizieren uns mit dem, was wir nicht sind, wir identifizieren uns lediglich und ausschließlich mit dem empirischen Ich, dem Selbst, das gesehen werden kann. Diese kümmerliche, endliche, zeitliche, begrenzte und zerstückelnde Identität ist nichts weiter als die Hölle. Die Hölle ist ein verheerender Fall von verfehlter Identität. Wir haben vergessen, wer und was wir sind, ein transzen-
dentales Selbst, das unmittelbar an den Geist angeschlossen ist, das göttliche Worte ausspricht und die Kraft der Göttin ausstrahlt. Leider identifizieren wir uns lediglich mit dem endlichen Selbst, dem objektiven Selbst, dem Selbst, das man sehen kann, und nicht mit dem Selbst, das der Seher ist, das göttlich, unendlich und ewig ist.
6.Ekstase Der Himmel ist die Entdeckung und die Erkenntnis des inneren Göttlichen SELBSTES, der Höchsten Identität. Die Mystiker im Osten und im Westen weisen schon seit Langem darauf hin: "Das Königreich Gottes ist in mir". Die ICH BIN-heit ist das Christusbewusstsein, der Geist an sich, die Gottheit in mir und als mich. Das wahre Selbst in jedem Menschen ist das Wahre SELBST, das Jesus von Nazareth erkannte mit den Worten – "Ich und der Vater sind eins". Und diese Erkenntnis hat ihn umgewandelt vom zeitlichen Jesus in den ewigen Christus.
Er bittet uns, diese Wandlung zu erinnern und sie selbst nachzuvollziehen.
Der transzendentale Zeuge des persönlichen Selbstes ist eins mit dem Geist aller Wesen. Dein transzenden-
tales SELBST ist Christus, dein persönliches Selbst bist du.
7.Seelengrund Das Göttliche SELBST ist eins mit dem All. Irgendwann, wenn man im inneren Zeugen ruht und den Geschmack der Freiheit fühlt, verschwindet in vielen Fällen das Gefühl, dass das innere Selbst dem äußeren Selbst entge-
gensteht, wird als Täuschung erkannt, und hinterlässt nur ein Gespür, das die Mystiker als Geschmack bezeich-
nen. Mein transzendentales Selbst weicht dem nondualen Sosein, oder dem, was Meister Eckhart die Seiendheit nennt. Geist ist nicht nur das SELBST aller Wesen, sondern das Sosein oder die Seinheit aller Dinge. Zur Freiheit einer jeden Sache/Wesenheit gesellt sich auch die Fülle des Einsseins mit allen Sachen/Wesenheiten. Ich bezeuge nicht mehr die Berge, ich bin die Berge; ich fühle nicht mehr die Erde, ich bin die Erde; ich sehe nicht mehr das Meer, ich bin das Meer; ich bete nicht mehr zum Geist, ich bin Geist. Daher entsteht die Welt, ob heilig oder profan, so nahtlos in einem Stück, dass man nirgendwo im ganzen Universum eine Grenze – nicht eine einzige, grundsätzlich reale Grenze – finden kann. Es gibt nur das strahlende, alles durchdringende, satt-gött-
liche ICH BIN, in dem alle Welten auftauchen und entschwinden.
Das Konzept der Seelenburg beschreibt sieben Wohnungen (Verweilorte). Die ersten drei wirken im aktiven Bereich des Betens. Das passive Gebet, ausgedrückt als innere Sammlung, beginnt ab der vierten Wohnung.
Es folgen das Ruhegebet, die Einheit mit Gott (Unio mystica) und das Verlöbnis, die »geistliche oder göttliche Hochzeit« in der siebten Wohnung. Hier schaut die Seele Gott.
Quelle: ► Teresa von Ávila (1515-1582) spanische römisch-katholische Heilige, Karmelitin, Kirchenlehrerin, Fritz Vogelsang,
Herausgeber, Übersetzer, Die innere Burg PDF, Erstausgabe 1588, Diogenes Verlag, Zürich, 1979, Neuausgabe Juli 2006
See also: ► Caroline Myss Myss.com (*1952) US American spiritual teacher, mystic, medical intuitive, bestselling author,
Entering the Castle. An Inner Path to God and Your Soul, S. 66, Soul Free Press, 6. March 2007
Siehe auch: ► Caroline Myss

Bild

Franz von Sales und Johanna Franziska von Chantal
Glasfenster, Kathedrale von Annecy


Liste von MystikerInnen, mystischen Bewegungen, Religionen und Begriffen

Vorchristliche MystikerInnen und FörderInnen der Mystik

Philosoph
Urheber
LebenszeitBeschreibung
Pythagoras von Samos580/570-
510 v. Chr.
Griechischer vorsokratischer Philosoph. Gründer einer größeren philosophisch/religiösen Schule und Bewegung, welche die mystische Verbundenheit von Geist- und Körperwelt, Zahlen und menschlichen Seelen betonte.
Parmenides von Elea515-450
v. Chr.
Einer der bedeutendsten Vorsokratiker aus Elea in Süditalien, Schüler des Xenophanes, Gründer der Eleatischen Schule; ging über Pythago-
ras' Ansatz und Postulat hinaus: Alles, was existiert, ist ein unveränder-
liches, ungeschaffenes, unzerstörbares Ganzes und eins. Veränderung ist illusionär. Er deckt die Alltags-Wahrnehmung der Welt ("doxa") als Schein-Wahrheit auf, die wirkliche Welt ("aletheia") ist "Sein".
Parmenides schrieb ein Lehrgedicht mit dem Titel Über die Natur.
Inspiriert durch
Pythagoras
BW 485 Platon427-347
v. Chr.
Platon war ein antik-griechischer Philosoph und Sophist aus Athen, der bedeutendste der Geschichte. Seine Lehre bildet die Grundlage für die meisten späteren mystischen Ausprägungen. Inspiriert durch Pythagoras, Parmenides, Sokrates
BW 498 Aristoteles384-322
v. Chr.
Gilt neben Sokrates und seinem Lehrer Platon als der bedeutendste griechische Philosoph, Naturforscher und einer der einflussreichsten Denker der abendländischen Geistesgeschichte. Metaphysik, De anima [Über die Seele], Nikomachische Ethik. Aristoteles war Frauenhasser, der nicht selbst als Mystiker galt, jedoch als starker Impulsgeber für spätere Mystiker, verbunden mit Platon und Plotin. Inspiriert durch
Platon
Philon von Alexandria
[Philo Iudaeus oder Philo Alexandrinus]
~20 v. Chr.-
41 n. Chr.
Als bedeutendster Denker des hellenistischen Judentums, propagierte der alexandrinische Jude Philon ein kontemplatives Leben. Er bezog sich auf die platonische Tradition,
Stoizismus und den Neo-Pythagoranismus.6
BW 730
Plotin
205-270
n. Chr.
Griechischer Philosoph, der als Hauptvertreter des Neuplatonismus gilt. Enneaden. Plotins nichtchristlicher und neoplatonischer Ansatz bildet die Grundlage für christliche, jüdische und islamische Mystiker. Inspiriert durch
Plato, Aristoteles
Porphyrios
[Porphyrius]
234-304
n. Chr.
Neuplatonischer Philosoph, Isagoge. Obwohl stark antichristlich eingestellt, war er ein wichtiger Impulsgeber für die Geschichte der christlichen Mystik. Er schrieb über Plotins Leben und fasste die Enneaden Plotins zusammen.
Proklos [Proclusthe Lycian]412-485
n. Chr.
Spätantiker griechischer Philosoph, einer der bedeutendsten Vertreter des Neuplatonismus. Die Elemente der Theologie. Er beeinflusste Dionysius Aeropagita und einen Großteil der mystischen Tradition. Inspiriert durch
Plotin

Christliche Mystiker und mystische Bewegungen

Mystiker
Urheber
LebenszeitBeschreibung
Ignatius von Antiochien35-107 n. Chr.Christozentrischer Mystiker. Für ihn haben der Tod und die Auferstehung Christi eine mystische Bedeutung. Ignatius von Antiochien (†107-110) war wahrscheinlich seit 68 Bischof von Antiochia. Seine genauen Lebensdaten und -umstände sind nicht bekannt. Er führte den Beinamen Theophoros, "der Gott (oder, nach seiner eignen Erklärung, Christus) im Herzen trägt". Sieben seiner Briefe sind als echt anerkannt. Er ist ein
früher Zeuge für frühe dogmatische Festlegungen.
Poykarp von Smyrna
[Griechisch: "Der viel Frucht Bringende"]
~69-~155
n. Chr.
Der Märtyrer Polykarp von Smyrna war im 2. Jahrhundert Bischof von Smyrna (heute Izmir) in Kleinasien (heute Türkei). Man zählt ihn zu den apostolischen Vätern. Polykarps Lebensdaten sind nicht genau gesichert. Der Überlieferung zufolge soll er zum Zeitpunkt seines Todes 86 Jahre alt gewesen sein. Hatte eine mystische Vision,
die ihm seinen Märtyrertod durch Feuer zeigte. Wahrscheinlich wurde er im Jahr 155 von den Römern umgebracht.
Justin der Märtyrer
[Lat. Justinus, griech. Justinos, genannt »der Märtyrer«, auch genannt »der Philosoph«]
~100-165
n. Chr.
Gestorben in Rom; Justin war ein christlicher Märtyrer, Kirchenvater und Philosoph. Justin war ein Kirchenleh-
rer des 2. Jahrhunderts, der unter die Apologeten ein-
gereiht wird. Seine Auffassung ist stark vom Platonis-
mus beeinflusst und gilt daher als eigentlicher Beginn
der Adaption griechischer Philosophie im Christentum,
wenn auch schon das auf dem Logos-Gedanken ge-
gründete Evangelium des Johannes deutlich in diese
Richtung weist.
Erste Apologie, PDF. Er benutzte die griechische Philo-
sophie als Sprungbrett zur christlichen Theologie. Die mystischen Schlussfolgerungen, zu denen einige
Griechen kamen, verwiesen auf Christus.
Einflussgeber Pythagoras, Platon, Plotin, Aristoteles, Stoizismus
Irenäus von Lyon125-202
n. Chr.
Revolution und Umsturz des falschen Wissens (oder gegen Ketzereien). Irenäus' Arbeit richtete sich gegen den Gnostizismus. Er betonte das Johannes-Evangelium, insbe-
sondere den Logos, der zur Stimme Gottes wurde, die sich allen Menschen offenbarte. Der Kirchenvater Irenäus von Lyon (~135-202) war Bischof in Lugdunum in Gallien (heute Lyon/Frankreich). Er wird als Heiliger verehrt und gilt als erster systematischer Theologe, dessen Schriften in der frühen Entwicklung der christlichen Theologie weg-
weisend waren. Er prägte den Begriff Regula fidei. Über das Leben des Irenäus ist sehr wenig bekannt. Vermutlich war er Grieche aus Smyrna in Kleinasien (heute Izmir /
Türkei). Gemäß Selbstzeugnis war er ein Schüler von Polykarp von Smyrna, der, wie Irenäus berichtet, seinerseits ein Schüler des Apostels Johannes war. Irenäus war der Überlieferung zufolge der zweite Bischof von Lyon. Es ist jedoch nicht erwiesen, dass er das Bischofsamt tatsächlich ausübte. Der erste Bischof, Potheinus erlitt 177, wäh-
rend der Christenverfolgungen unter Mark Aurel das Martyrium. Irenäus war zu dieser Zeit in Rom.
Tertullian~150-~230
n. Chr.
"An die Märtyrer", "Apologie", Gegen die Valentinianer, "Gegen Marcion", "Über die Seele". Tertullian betonte einen Glauben, der im Widerspruch zur Vernunft steht. "Ich glaube, weil es absurd ist." Allem voran die trinitarische (Drei-in-eins-) Formulierung für Gott. Quintus Septimius Florens Tertullianus, kurz Tertullian war ein bedeutender, aber auch umstrittener früher christlicher Schriftsteller. Sein Beiname Tertullianus bedeutet in etwa: "Dreimal im Käfig". "Certum est, quia impossibile" ("Es ist sicher, weil es unmöglich ist.") – "Über die Auferstehung". Gemeint ist: Etwas derart jeder Erfahrung Spottendes wie die Auferstehung wäre niemals von den ersten Jüngern geglaubt worden, wenn sie es nicht tatsächlich erlebt hätten. Daraus wurde im 17. Jahrhundert der oft zitierte Satz: "Credo quia absurdum" [est] ("Ich glaube, weil es widersinnig ist")
BW 515 Origenes185 in Alexandria-254 n. Chr. in Tyros, heute im Libanon, oder 253 in Caesarea MaritimaKatholischer Kirchenvater Über Prinzipien, gegen Celsus. Er studierte bei Clemens von Alexandria, und wahrscheinlich auch bei Ammonius Saccus (Plotins Lehrer). Er christianisierte und theologisierte Neoplatonismus. Jede Seele ist individuell gefallen (Emanation) und muss mithilfe von Logos, Christus, den Weg zurück zu Gott finden (Rückkehr). Origenes (in älteren Quellen Horigenes bezeichnet) wirkt zuweilen recht gnostisch. Er war ein umstrittener Kirchenschriftsteller, christlicher Gelehrter und Theologe. Über das Leben des Origenes berichtet unter anderen der Kirchenhistoriker Eusebius von Caesarea.
Antonius
[Antonius Abbas oder Antonius Eremita]
251-356
n. Chr.
Briefe des Antonius. Früher Einsiedler oder alleinlebender Mönch und ein Vorbild für das spätere Mönchtum, insbesondere seines eremitischen Formats. Antonius der Große war ein christlicher ägyptischer Mönch, Asket und Einsiedler. Er wird auch "Vater der Mönche" genannt.
Athanasius
[griech. Athanasios, der Unsterbliche]
[Athanasius der Große]
296/8-373
n. Chr. jeweils in Alexandria
Athanasius von Alexandria war Bischof von Alexandria in Ägypten (328-373), Kirchenvater und einer der her-
ausragenden Gegner des Arianismus, der schon zu seinen Lebzeiten Säule der Kirche und Vater der Ortho-
doxie genannt wurde.
"Gegen die Heiden", "Apologie", "Gegen die Arier", "Das Leben des Antonius"
Ausschlaggebend für den späteren östlich-orthodoxen Mystizismus
Gregor von Nazianz
[Gregor von Nazianzus]
329-390
n. Chr.
Geboren in Arianzos bei Nazianz (östl. von Aksaray) in Kappadokien. "Fünfundvierzig Predigten". Gregor von Nazianz war Bischof von Sasima in Kappadokien, dem heuti-
gen Çavdarlı, kurzzeitig Metropolit von Konstantinopel und mit Basilius dem Großen und dessen Bruder Gregor von Nyssa einer der drei kappadokischen Kirchenväter, die auch als das kappadokische Dreigestirn bezeichnet werden. Alle drei prägten entschei-
dend die Theologie des 4. Jahrhunderts mit der Ausarbeitung der Lehre von der Trini-
tät. Er ist einer der vier großen griechischen Kirchenlehrer der Alten Kirche und einer von nur drei Kirchenvätern, denen offiziell der Titel der Theologe verliehen wurde (die beiden anderen sind der Apostel Johannes und Simeon der Neue Theologe.) Zusammen mit Basilius von Caesarea und Johannes Chrysostomos ist er einer der
drei heiligen Hierarchen.
Basilius der Große
[Basilius von Caesarea]
~330-1. Januar 379 n. Chr.Geboren und gestorben in Cäsarea, Kappadokien, einer der drei kappadokischen Kirchenväter. "Längere Regeln", "Liturgie des Hl. Basilius". Er verlieh der monastischen Bewegung eine mystische Orientierung. Basilius wurde schon zu Lebzeiten als Basilius der Große bezeichnet. Als Asket, Bischof und Kirchenlehrer war er eine der herausra-
genden Gestalten im Christentum des 4. Jahrhunderts. Er, sein Bruder Gregor von Nyssa und ihr gemeinsamer Freund Gregor von Nazianz werden als die drei kappa-
dokischen Väter bezeichnet. Zusammen mit Gregor von Nazianz und Johannes Chrysostomos ist Basilius einer der drei heiligen Hierarchen.
Gregor von Nyssa~335-nach 398 n. Chr."Dialog mit seiner Schwester Macrina über die Auferstehung". Als einer der drei kappa-
dokischen Kirchenväter glaubte er, das Universum existiere als eine harmonische von Gott ausgehende Ordnung. Mitte des 4. Jahrhunderts nannte Gregor von Nyssa, Hei-
liger und Kirchenvater, die Juden "Prophetenmörder, Streiter wider Gott, Gotthasser, Gesetzesübertreter, Feinde der Gnade, Advokaten des Teufels, Schlangenbrut, Denun-
zianten, Verleumder, umnachtet, Synedrium von Dämonen, Zerstörer, durch und durch böse, Steiniger, Hasser des Guten". Gregor(ius) von Nyssa war ein christlicher Bischof, Heiliger und Kirchenlehrer. Er war der jüngste Bruder des Basilius von Caesarea und ein guter Freund von Gregor von Nazianz zählte zu den drei kappadokischen Vätern. Seine Bedeutung hat er vor allem in der östlich-orthodoxen Kirche, weniger in der römisch-katholischen, gewonnen.
BW 550/503 Augustinus
[Augustinus von Thagaste oder Augustin]
13. November 354-28. August 430
n. Chr.
Geboren in Thagaste in Numidien, heute Souk Ahras in Algerien; gestorben in Hippo Regius in Numidien, heute Annaba in Algerien; Augustinus von Hippo ist einer der bedeutendsten christlichen Kirchenlehrer und der wich-
tigste Philosoph an der Zeitenwende zwischen Antike und Mittelalter. Er war zunächst Rhetor in Thagaste, Karthago, Rom und Mailand. Von 395 bis zu seinem Tod war er Bischof von Hippo Regius.
Er war eine wichtige Quelle für einen Großteil der mit-
telalterlichen Mystik. Er verband Platonismus und Christentum miteinander. Er betonte die Suche der Seele nach Gott, die durch die Erleuchtung des Geistes Gottes ermöglicht wird.
Werk De Trinitate, Confessiones

Einflussgeber Platon, Plotin

Christliche Mystiker – Mittelalterliche römisch-katholische und orthodox-christlichen Kirchen

Werk/Urheber
Mystiker
LebenszeitBeschreibung
Dionysius Areopagita
[Auch Pseudo-Dionysios]
Schriftgut von
500 n. Chr.
Dionysius Areopagita ist das Pseudonym des unbekannten Autors einer Sammlung von Büchern, die wohl bald nach 500 (jedoch vor 532) entstanden ist, doch irrtümlich dem in Apostel-
geschichte 17, 34 erwähnten, von Paulus angeblich durch seine Rede auf dem Athener Areopag bekehrten Dionysios zugeschrieben wurden.
"Die himmlische Hierarchie", "Die mystische Theologie", "Die Namen Gottes". Von ihm stammt die Unterscheidung zwischen der kataphatischen und der apophatischen Theologie.
Einflussgeber
Plotin
Johannes Scotus Eriugena
[John Scotus Erigena]
(Scotus oder Scottus bedeutet im Mittelalter Ire, nicht Schotte.)
810-877 n. Chr.Johannes Scotus Eriugena war ein irischer Theologe und Philosoph. Als einer der wenigen in seiner Zeit beherrschte er die griechische Sprache. Kaiser Karl der Kahle beauftragte ihn 844 mit der Leitung einer Schule in Paris. Bedeutend waren seine Übersetzung des Corpus Areopagiticum aus dem Grie-
chischen (das später dem Dionysius Areopagita zugeschrieben wurde), sowie sein Werk "Über die Gliederung der Natur" [De divisione naturae], das ursprünglich von dem Übersetzer Eriugena den Titel "Periphyseon" zugewiesen bekam.
Eriugena übersetzte Pseudo-Dionysius aus dem Griechischen ins Lateinische. Er vertrat die Auffassung, dass der Mensch ein Mikrokosmos des Universums sei. Das Gemeinsame, das Wesen aller Dinge, ist Gott.
Einflussgeber
Plotin, Augustinus, Dionysius Aeropagita
Bernhard von Clairvaux
[franz. Bernard]
~1090-20. August 1153Geboren auf Burg Fontaines bei Dijon, gestorben in Clairvaux bei Troyes; "Predigten", "De diligendo Deo", "Über die Liebe zu Gott". Als Zisterzienser-Mystiker förderte er eine mystische Vision der rhapsodischen Liebe, in der die Kirche in erotischen Begriffen als die Braut Christi beschrieben wird. Seine Liebesmystik galt als anti-intellektuell zu sein, so wie ebenfalls seine Auseinander-
setzungen mit Abelard. Der Heilige Bernhard von Clairvaux war ein mittelalterlicher Abt, Kreuzzugsprediger und Mystiker. Bernhard von Clairvaux war einer der bedeutendsten Mönche des Zisterzienserordens, für dessen Ausbreitung in ganz Europa er verantwortlich zeichnet.
Wilhelm von St. Thierry1085-1148Als zisterziensischer Zeitgenosse von Bernhard von Clairvaux betonte Wilhelm von St. Thierry ebenfalls die Liebesmystik, allerdings mit geringfügigen Unterschieden
zu Bernhard in seinen Bezügen zu Augustinus.
"Der goldene Brief", "Über die Kontemplation Gottes", "Über die Natur und die Würde der Liebe"
Hildegard von Bingen~1098-17. September 1179Gestorben im Kloster Rupertsberg bei Bingen. Deutsche Äbtis-
sin des Benediktiner-Ordens, katholische Heilige, Kirchenlehre-
rin, Gelehrte, Mystikerin, Heilkundige, Komponistin, Schriftstel-
lerin, Frühe deutsche spekulative Mystikerin, die gelegentlich an die Propheten Jesaja oder Hesekiel erinnert. Zu Lebzeiten war sie, ihre Schriften, ihre Musik und ihre Kunst sehr geachtet.
Liber Scivias, Das Buch der göttlichen Werke, "Briefe"
Einflussgeber
Augustinus, Bernhard von Clairvaux.
Viktoriner: Hugo von St. Viktor~1097-11. Februar 1141Richard von St. Viktor (1173): "Über die Sakramente". Hugo hat von beiden den wichtigeren Stellenwert. Er plädierte für eine enge Verbindung zwischen Vernunft und Mystik. Hugo von Sankt Viktor war ein christlicher Theologe des Mittelalters. Er stammte möglicherweise aus Ypres in Flandern, wurde jedoch von den Regularka-
nonikern von Hamersleben ausgebildet und galt in der viktorinischen Überlieferung als Sachse. Um 1115 oder 1118 trat er in die Schule der Augustiner-Chorherren von Sankt Victor (bei Paris) ein, die 1108 von Wilhelm von Champeaux gegründet wor-
den war. Um 1133 wurde er Vorsteher dieser Ausbildungsstätte und hatte dieses Amt bis zu seinem Tod inne. Als Abt von Sankt Viktor ist er, trotz späterer gegen-
teiliger Überlieferung, nicht nachweisbar. Besondere Ereignisse aus seinem Leben, das er ganz dem Glauben und der Lehre gewidmet zu haben schien, sind nicht bekannt.
BW ~580
Franz von Assisi
[Giovanni Battista Bernardone]
[Franciscus de Assisi oder Franciscus Assisiensis]
~1181/1182-3. Oktober 1226Geboren in Assisi, Italien, gestorben in der Portiuncula-Kapelle unterhalb von Assisi; |talienischer katholischer Ordensbruder, Prediger, Gründer des Franziska-
nischen Ordens
, der die Selbstverleugnung und Armut betonte. Franziskus näherte sich zuweilen der Naturmystik, besonders wenn er Gott in allen lebenden Dingen sah. Franziskus [Franz von Assisi] versuchte streng und bis ins Einzelne nach dem Vorbild des Jesus von Nazareth zu leben (sogenannte Imitatio Christi). Diese Lebensweise zog gleichgesinnte Gefährten und Nachahmer an. Franziskus
gründete den Orden der Minderen Brüder (siehe auch Franziskaner OFM [Ordo
fratrum minorum] und der Minoriten [Ordo fratrum minorum conventualium]. Außerdem war er Mitbegründer des Frauenordens der Klarissen. Er ist ein Heiliger der römisch-katholischen Kirche.
Albertus Magnus
[Albert der Große, Albert der Deutsche, Albert von Lauingen, auch fälschlich Albert von Bollstädt]
~1200-15. November 1280Geboren in Lauingen an der Donau, gestorben in Köln; Deutscher Lehrer von Thomas von Aquin. Er stand in der Tradition von Pythagoras, betonte die essentielle Einheit von Wissenschaft und Mystik. Albertus Magnus war der erste große christliche Aristoteliker des Mittelalters. Am 15. Dezember 1931 wurde er von Papst Pius XI. heilig gesprochen und zum Kir-
chenlehrer ernannt.
Inspiriert durch
Augustinus, Dionysius Aeropagita
Beatrijs von Nazareth1200-1268Belgische Zisterzienser-Mystikerin. Verbunden mit den Begi-
nen
. Beatrix, Tochter eines wohlhabenden Bürgers, wurde Nonne bei den Zisterziensern in Bloemendaal, dann in Mag-
dendaal. 1236 wurde sie Äbtissin in dem von ihrem Vater gegründeten Kloster Nazareth bei Lier. Sie war mystisch begabt und verfasste die früheste mystische Selbstbiografie und die bis heute erhaltene Schrift "Von den sieben Weisen der Liebe". Sie war mit Ida von Nivelles befreundet und eine Vorläuferin der Herz-Jesu-Verehrung.
Inspiriert durch
Augustinus
BW 640 Mechthild von Magdeburg~1208/1210-1282Geboren im Erzbistum Magdeburg, gestorben im Kloster Helfta in Eisleben; Mechthild von Magdeburg ist eine der bedeuten-
dsten Mystikerinnen Mitteleuropas. Deutlich weiblich gepräg-
te Bilder im Mystizismus. Gottergebene Mystikerin, Zisterzien-
sernonne. Verbunden mit den Beginen.
Das fließende Licht der Gottheit
Einflussgeber
Bernhard von Clairvaux, Hildegard von Bingen, Gregor der Große.
Bonaventura von Bagnoregio
[Bürgerlich: Giovanni (di) Fidanza]
[John Fidanza]
 
1217/1221-1274Geboren in Bagnoregio bei Viterbo, gestorben in Lyon; Franziskanermönch, und der Architekt der philosophischen, theologischen und mystischen Seite des Gedankenguts von Franziskus. Mystik in der augustinischen Tradition. Mystik in der augustinischen Tradition. Bonaventura war einer der bedeu-
tendsten Theologen der Scholastik, Generalminister der Fran-
ziskaner, Kardinal von Albano; er wurde 1482 durch Sixtus IV. heiliggesprochen und 1588 durch Sixtus V. als doctor seraphi-
cus zum Kirchenlehrer erklärt.
"Der Weg des Geistes zu Gott", "Der Baum des Lebens",
"Das Leben des heiligen Franziskus".
Inspiriert durch
Augustinus, St. Franz von Assisi, Viktoriner
BW 570 [Werk BW 460]
Thomas von Aquin
[Thomas Aquinas oder Tommaso d'Aquino]
~1225-7. März 1274Geboren auf Schloss Roccasecca bei Aquino in Italien, gestor-
ben in Fossanova; einer der wirkmächtigsten Philosophen und Theologen der Geschichte. Der Italiener war ein Hauptvertre-
ter der Philosophie des hohen Mittelalters, der Scholastik. Er war als dominikanischer Mönch und wohl der bedeutendste katholische Theologe und Kirchenlehrer, der von der römisch-katholischen Kirche als Heiliger verehrt wird.
Gegen Ende seines Lebens hatte er mehrere mystische Erleb-
nisse, die ihn seine Vergangenheit als Scholastiker anzweifeln ließen.
Er hinterließ ein sehr umfangreiches Werk, das im Neutho-
mismus und der Neuscholastik bis in die heutige Zeit nachwirkt.
Werke
Summa Theologica (1225-1274),
De Anima
Inspiriert durch
Aristoteles, Augustinus von Hippo, Dionysius Aeropagita, Johannes Scotus Eriugena (810-877)
Ramon Llull
[katalan. Ramon Llull, Lull]
1232/1235-Anfang 1315Geboren in Palma de Mallorca, gestorben auf der Fahrt von Tunis nach Mallorca; Raimundus Lullus war ein katalanischer Philosoph, Logiker und Theologe. Als Franziskaner lebte er lange Zeit im mallorquinischen Kloster Santuario de Cura. Seine Grabstätte befindet sich in der Basilika Sant Francesco in Palma. Der Legende nach hat Llull, ein Alchimist und ein Magier, 200 Werke geschrieben. Er arbeitete auch an der Logik der Wissenschaft.
Das "Große Werk" ist die wissenschaftliche und mystische Berechnung der inneren Verbundenheit aller Dinge. "Das Buch des Liebenden und des Geliebten".
Einflussgeber
Bonaventure
Angela von Foligno1248-1309Angela, aus einer Adelsfamilie stammend, war verheiratet und Mutter mehrerer Kinder, bis sie nach der Begegnung mit Fra Arnaldo von Foligno, ihrem späteren geistlichen Führer, um 1285 beschloss, ihr Leben zu ändern. Nach dem Tod aller ihrer Angehörigen um 1288 wurde sie Franziskaner-Terziarin und gründete in ihrer Heimatstadt eine Niederlassung des Dritten Ordens der Franziskaner. Sie widmete sich karitativer Tätigkeit, wobei ihr besonders die Pflege von Aussätzigen wichtig war. Angela wurden fortan immer mehr mystische Erlebnisse und Gnadenbeweise zuteil. Ihre Visionen wurden von dem Franziskaner Arnaldo im "Liber de vera fidelium experientia", dem "Buch von der wahren Glaubenserfahrung" aufgezeichnet, von der Kirche geprüft und bestätigt. Angela schilderte ein mystisches Erleben, das sich immer mehr Christus nähert, bis sich die Seele mit ihm in Liebe und Schmerz vereint und die Erfahrung Gottes als "Ognibene", als höchste Vollendung, ermöglicht.
"Das Buch der göttlichen Tröstungen der seligen Angela von Foligno". "Die Mystik basiert auf den Tatsachen von Leben und Tod Christi."
Einflussgeber
Franz von Assisi, Bonaventura
Margareta Porete1250/1260-1. Juni 1310Geboren im Hennegau, gestorben in Paris; französische theologische Schriftstellerin Werk Spiegel der einfachen Seelen
BW 705 Meister Eckhart
[Eckhart von Hochheim]
~1260-1327/1328Geboren in Tambach (südlich von Gotha) oder in Hochheim (nordöstlich von Gotha), gestorben in Köln oder Avignon; Meister Eckhart war einer der bedeutendsten Theologen, Mystiker und Philosophen des christlichen Mittelalters.
Als dominikanischer Mönch war er einer der wichtigsten frühen deutschen spekulativen Mystiker. Eckhart ist der erste der sogenannten "Rheinlandmystiker". Seine Predigten waren auf Deutsch, die akademischen Werke auf Latein.
"Predigten", "Pariser Fragen", "Prologe".
Inspiriert durch
Dionysius Aeropagita
Hadewijch (Hadewych) von Antwerpen13. Jhdt. ~1220-1260Belgische Begarde, Mystikerin. Einer der größten Verfechter
der Liebesmystik.
"Briefe", "Gedichte in Stanzen", "Visionen", "Gedichte in Couplets".
Einflussgeber
Platon, Plotin, Dionysius Aeropagita, Gregor von Nyssa, Richard von St. Viktor
Jan van Ruysbroek
[Johannes Rusbroek]
1293/1294-1381Flämischer Mystiker, katholischer Theologe, Schriftsteller in mittelniederländischer Sprache, gelegentlich auch als Rhein-
landmystiker angesehen. Er skizzierte die Etappen des mystischen Lebens. Der Weltpriester Jan van Ruysbroeck war Prior im Kloster Grünthai bei Brüssel. Er war ein Mystiker aus der Schule von Eckhart. Er unterschied emanierende und hineinziehende Eigenschaften Gottes, der Einheit von Vater, Sohn (Wahrheit) und Liebe. In der Kontemplation wendete er sich dem Geist des göttlichen Lichts zu, mit dem er sich ver-
einigte. Jan war Kaplan an der Domkirche von Brüssel. Im Alter von 50 Jahren zog er sich mit Freunden in den Wald bei Water-
loo zurück, wo er schließlich das Augustinerchorherrenstift Groenendael gründete, dessen erster Prior er wurde. Jan schrieb mehrere mystische Werke, er gilt als größter belgischer Mystiker. Schon zu Lebzeiten wurde er "der Wunderbare", "göttlicher Gelehrter" oder "der zweite Dionysius" genannt.
"Die Verschönerung der geistigen Ehe" [Spiritual Espousals], "Der funkelnde Stein", "Das Buch der höchsten Wahrheit".
Einflussgeber
Meister Eckhart, Hadewijch
Heinrich Seuse
[Heinrich (von) Suso, (weniger gebräuchlich) Heinrich von Berg]
21. März ~1295-25. Januar 1366Geboren in Konstanz oder Überlingen, gestorben in Ulm, mittelalterlicher Mystiker, Rheinlandmystiker, der in Konstanz und Ulm wirkte.
"Das Büchlein der Wahrheit", "Das Büchlein der Weisheit" [Horologium Sapientiae]
Einflussgeber
Meister Eckhart
Gregor Palamas1296-1359Östlich-orthodoxer Mystiker, einer der bedeutendsten Theolo-
gen und Heiligen der Orthodoxen Kirche. Viele Orthodoxe sehen in ihm den bedeutendsten Heiligen des 2. Jahrtausends. "Palamas" ist kein Nachname im heutigen Sinne, sondern ein Beiname. Gregor war ein Mönch auf dem Berg Athos in Grie-
chenland, der später Erzbischof von Thessaloniki wurde. Er
war ein herausragender Theologe und Unterstützer des Hesychasmus. Zunächst wurde er von seinen Mitmönchen auf dem Athos gebeten, sie gegen die Vorwürfe des Barlaam von Kalabrien zu verteidigen. Barlam glaubte, die Philosophen hätten eine bessere Kenntnis Gottes als die Propheten, und schätzte Bildung und Gelehrsamkeit höher als kontemplative Gebete.
Einflussgeber
Pseudo-Dionysius, Athanasius
BW 640
Johannes Tauler
~1300-15. Juni 1361Geboren und gestorben in Straßburg; Johannes Tauler war ein deutscher Theologe und Mystiker. Er trat um 1315 in Straß-
burg ins Dominikanerkloster ein und studierte dann sechs Jahre Logik, Naturwissenschaften und Theologie in Paris. Dort wandte er sich den Mystikern zu. Nach Straßburg zurückgekehrt, war er als Prediger tätig. Nach schweren Anfechtungen und körperlichen Leiden wurde er zu einem großen Volksprediger, er lehrte in der Sprache des Volkes ein prakisches Christentum in tätiger Liebe. 1339 wurden die Dominkaner aus Straßburg vertrieben, da sie sich im Streit zwischen Papst Johannes XXII. und Kaiser Ludwig von Bayern auf die Seite des Papstes gestellt hatten; Tauler kam mit seinem Konvent nach Basel. Ebenfalls 1339 reiste er nach Köln, der letzten Wirkungsstätte von Meister Eckhart, und befasste sich intensiv mit den Ansichten des Mystikers, den er wahrscheinlich vorher bereits in Straßburg kennengelernt hatte. Der Rheinlandmystiker und Dominikaner Tauler legte gesteigerten Nachdruck auf das innere Wesen und weniger auf die äußeren Werke. Aufgrunddessen wurde er während der Reformation in protestantischen Kreisen bekannt, und später dann im Pietismus und Romantizismus. Er war ein Mitglied derselben Gemeinschaft, die auch die Predigten Theologia Germania verfasst hat.
Einflussgeber
Meister Eckhart, Mechthild von Magdeburg
Anonymer Verfasser1350-1400Theologia Deutsch, die einflussreich in der deutschen mystischen Tradition war. Luther hatte sie wiederentdeckt und bekannt gemacht. Die Theologia Germania (auch: "Der Frankfurter") ist eine deutschsprachige mystische Schrift des
14. Jahrhunderts, die vermutlich von einem namentlich unbe-
kannten Deutschordenspriester der Kommende im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen verfasst wurde.
Einflussgeber
Augustinus, Meister Eckhart, Johannes Tauler
Richard Rolle von Hampole
[Richard Rolle of Hampole, Richard de Hampole]
1290-1349Englischer religiöser Schriftsteller, Bibelübersetzer, Einsiedler. Angehöriger der "englischen Schule" der spätmittelalterlichen Mystik. Er betonte die "Körperlichkeit" der mystischen Erfahrung (Hitze fühlen, Farben sehen und dergleichen mehr). Nachdem er jahrelang ein umherziehender Schriftsteller gewesen war, ließ er sich auf seine alten Tage in Hampole, in der Nähe des Zisterzienserinnenklosters, nieder.
"Das Feuer der Liebe".
Birgitta von Schweden
[Brigida Suecica]
1302-1373Asketische Mystikerin. Sie hatte sich stark engagiert in politischen Aktivitäten. Einflussgeber
Franz von Assisi
Anonymer Verfasser1349-1395ngehöriger der "englischen Schule" der spätmittelalterlichen Mystik. Die Betonung der "Unwissenheit" Gottes ist Teil der apophatischen Theologie des Pseudo-Dionysius.
Schrift über den mystischen Weg Die Wolke des Nichtwissens [The Cloud of Unknowing] (um 1390) [in modernisierter Form, siehe auch den früheren Text] "Das Buch des Geheimen Rates".
Einflussgeber
Pseudo-Dionysius. Birgitta Birgersdotter, Heilige Birgitta (1303-1373), auch Brigitta7
Walter Hilton1340/45-24. März 1396Englischer Augustinermönch, Mystiker. Vom Leben des Walter Hilton' ist wenig bekannt. Er war der Leiter eines Hauses der Augustiner Chorherren der Thurgarton Priory in der Nähe von Newark in Nottinghamshire. Er stand in engem Kontakt mit den Kartäusern, obwohl er nicht zu diesem Orden gehörte.
"Die Waage (Leiter) der Vollkommenheit", "Brief an einen frommen Mann".
Juliana von Norwich
[engl. Julian of Norwich]
~1342-nach 1413Die englische Mystikerin Juliana von Norwich war wahrschein-
lich eine Reklusin der Kirche St. Julian in Norwich. Während einer schweren Erkrankung im Jahr 1373 erlebte sie16 mysti-
sche Offenbarungen über das Leben Jesu Christi und die Heilige Dreifaltigkeit. Zwanzig Jahre später berichtete sie davon in ihrem Buch Die Offenbarungen der göttlichen Liebe [Showings or Revelations of Divine Love]. Juliane gehörte der "englischen Schule" der spätmittelalterlichen Mystik an. An die Stelle des Todes trat ihre mystische Erfahrung, der eine Heilung folgte. Sie widmete ihr restliches Leben dem Verständnis ihrer Vision.
Einflussgeber
Pseudo-Dionysius, Aquinas (?)
Margery Kempe~1373-nach 1438Englische Mystikerin und Visionärin, die für ihre Schrift "Das Buch der Margery Kempe" [The Book of Margery Kempe] (1413) bekannt geworden ist. Sie ein Werk, das bisweile als die erste Autobiographie in der englischen Sprache angesehen wird. In diesem Buch beschrieb Kempe ihre ausgedehnten Pilgerreisen zu den verschiedenen heiligen Stätten in Europa und Asien. Sie ist hauptsächlich bekannt als die Biographin von Juliane von Norwich.
Katharina von Siena25. März 1347-29. April 1380Geboren in Siena, gestorben in Rom, italienische Mystikerin und Kirchenlehrerin, Beraterin von Papst Gregor XI.
"Dialog" [Dialogo]
Einflussgeber
Augustinus
Thomas von Kempen
[Thomas Hemerken [Hämmerlein]
[Lat. Thomas a Kempis]
~1380-25. Juli 1471Geboren in Kempen, gestorben im Kloster Agnetenberg bei Zwolle, Niederlande; Augustinermönch und Mystiker des 15. Jahrhunderts. Er verlieh der devotio moderna, der modernen Spiritualität, den feinster Ausdruck. Sein Anliegen war es, die Ideen der Rheinlandmystiker hinsichtlich der Kontemplation und spekulativen Theologie herunterzuspieleb und die Praxis der einfachen Frömmigkeit und Askese zu betonen. Unter seinem Namen erschien das nach der Bibel meistverbreitete Buch des Spätmittelalters "Die Nachfolge Christi" [De imitatione Christi], wobei jedoch seine Urheberschaft lange umstritten war. Daneben verfasste er zahlreiche asketische, historiographi-
sche und biographische Werke. Seine Tätigkeit als Komponist und Dichter von Liedern wird bezweifelt. Seine Werke wurden erstmals im 15. Jahrhundert als "Opera omnia" gedruckt, die erste vollständige Ausgabe ist die des Jesuiten Sommalius, die ab 1600 erschien, und im Jahr 1615 in der 3. Auflage vollständig vorlag. Eine kritische Gesamtausgabe wurde von M.J. Pohl in 7 Bänden von 1902-1922 herausgegeben.
"Die Nachahmung Christi" [The Imitation of Christ]
Einflussgeber
Meister Eckhart
Nikolaus von Kues
[Nicolaus Cusanus]
1401-11. August 1464Geboren in Cues an der Mosel (heute Bernkastel-Kues), gestorben in Todi, Umbrien; deutscher Mystiker, Kirchenmann, Kardinal und Universalgelehrter, von vielen als der bedeutendste Philosoph und einer der bedeutendsten Mathematiker des 15. Jahrhunderts angesehen. Nikolaus von Kues war einer, der den Platonismus in der Renaissance wiederbelebte. Als spekulativer Mystiker  betonte er die Unverständlichkeit und Paradoxie Gottes.
"Die Vision Gottes" (1453), "De Docta Ignorantia".
Einflussgeber
Plotin, Pseudo-Dionysius, Meister Eckhart
Katharina von Genua1447-1510Katharina von Genuas mystische Erlebnisse wurden teilweise durch den Missbrauch und die Vernachlässigung durch ihren Ehemann ausgelöst. Ihr Trauma nahm eine mystische Wendung, als sie behauptete, das Fegefeuer sei eine Etappe auf dem mystischen Weg, die endgültige Läuterung von den Auswirkungen des Egoismus. Katharina von Genua war die Tochter des Vizekönigs Fieschi von Neapel. Nach dem Tod ihres Gemahls trat sie in den dritten Orden des Heiligen Franziskus und widmete sich der Pflege von Pestkranken. Im Jahr 1737 wurde sie kanonisiert. Ihre Namenstage sind der 22. März und der 22. Juli. Ihr Leben beschrieb Maralotti (1551).
BW 715
Teresa von Ávila
[Teresa Sánchez de Cepeda y Ahumada]
28. März 1515-4. Oktober 1582Geboren in Ávila, Kastilien, Spanien, gestorben in Alba de Tormes, bei Salamanca; Die spanische Karmelitin und Mystikerin gründete zusammen mit dem heiligen Johannes vom Kreuz den karmelitischen Orden der Barfüßer. Das war sehr wichtig, um die Stationen der mystischen Reise zu beschreiben. Teresa von Ávila gilt in der katholischen Kirche als Kirchenlehrerin und Heilige.
"Das Leben, allein", "Der Weg der Vollkommenheit", Die innere Burg
Werke
"Leben und Doktrinen",
"Abhandlung über das Fegefeuer"

Einflussgeber
Augustinus
BW 605 Johannes vom Kreuz
[Juan de Yepes]
[Spanisch: Juan de la Cruz, eigentlich Juan de Yepes Álvarez]
24. Juni 1542-15. Dezember 1591Geboren in Fontiveros bei Ávila, Kastilien, Spanien, gestorben im Kloster in Úbeda; Johannes vom Kreuz war ein spanischer Dichter, Mystiker, Barfuß-Karmeliter und Kirchenlehrer. Sowohl Johannes vom Kreuz als auch Teresa von Ávila legen Wert auf die Mystik als Vereinigung mit Gott, die nur in der Verleugnung des Selbst erreichbar ist.
Die Dunkle Nacht, "Aufstieg auf den Berg Karmel"
Einflussgeber
Teresa von Ávila, Johannes vom Kreuz
Giordano BrunoJanuar 1548-17. Februar 1600Geboren in Nola, gestorben in Rom; Giordano Bruno, eigentlich Filippo Bruno war ein italienischer Dichter und Philosoph. Bruno war als hermetischer Philosoph einer der wichtigsten Philosophen der Renaissance. Er vertrat eine Art Naturmystik, die eine starke wissenschaftliche Komponente hatte. Er postulierte die Unendlichkeit des Weltraums und das ewige Bestehen des Universums. Damit stellte er sich der herrschenden Meinung einer in Sphären untergliederten geozentrischen Welt entgegen. Viel schwerer wog damals, dass seine pantheistischen Thesen von einer unendlichen materiellen Welt keinen Raum für ein Jenseits ließen und die zeitliche Anfangslosigkeit des Universums und die ewige Fortdauer der Schöpfung das Jüngste Gericht ausschlossen. Überdies hatte Bruno sich äußerst abfällig über Jesus Christus und die Evangelien geäußert. Als Ketzer verurteilt wurde er im
Jahr 1600 in Rom auf dem Scheiterhaufen hingerichtet.
Franz von Sales21. August 1567-28. Dezember 1622Geboren auf Schloss Sales bei Annecy, gestorben in Lyon; Der französische Mystiker und Heilige Franz von Sales war Bischof von Genf/Annecy, Ordensgrün-
der, Mystiker und Kirchenlehrer. Er ist der Patron der Schriftsteller, Journalisten, der Gehörlosen und der Städte Genf, Annecy und Chambéry. Sein Werk "Das fromme Leben" ist ein Klassiker der französischen Spiritualität.
"Die Einführung in das fromme Leben" [Philothea], "Abhandlung über die Liebe Gottes".
Louis Claude de Saint-Martin1743-1803Gestorben in Amboise; Saint-Martin war ein französischer Freimaurer, Philosoph und Mystiker. Obwohl er technisch gesehen katholisch war, stand seine Mystik der Tradition von Jakob Böhme und anderen Naturmystikern bedeutendl näher.
"Theosophische Entsprechungen"
Einflussgeber
Jakob Böhme, Emanuel Swedenborg, Weigel, Law

Nichtkatholische christliche Mystiker (16.-18. Jahrhundert)

Werk/Urheber
Mystiker
LebenszeitBeschreibung
BW 580
Martin Luther
[Ursprünglicher Nachname Luder]
10. November 1483-18. Februar 1546Geboren und gestorben in Eisleben; Martin Luther, der theologische Urheber und Lehrer der Reformation, war ein Augustinermönchen und Theologieprofessor. Während er bekanntermaßen eine Antipathie gegen Mystiker hatte, trifft es auch zu, dass es die Grundlage des mystischen Lebens in seiner Theologie des Herzens gibt, besonders in seinem frühen Denken. Als zu den wollte er Fehlentwicklungen in der Katholischen Kirche durch ausschließliche Orientierung an Jesus Christus als dem fleischgewordenen Wort Gottes beseitigen. Luthers Neuentdeckung der Gnade Gottes, seine Predigten und Schriften, besonders seine Lutherbibel, entfalteten ihre Wirkung auf breiter Basis. Sie wurden von den Fürstentümern des 16. Jahrhunderts dazu genutzt, die zentralen Mächte von Papst und Kaiser zurückzu-
drängen, was das mittelalterliche Gesellschaftsgefüge nachhaltig veränderte. Unter ihrem Einfluss kam es entgegen Luthers Absichten zu einer Kirchenspaltung, zur Etablierung der Evangelisch-Lutherischen Kirche und weiterer Konfessionen des Protestantismus.
Theologia Germania
Einflussgeber
Augustinus
Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim
[Henricus]
14. September 1486-18. Februar 1535Geboren in Nettesheim bei Köln, gestorben in Grenoble; Es ist nicht klar, ob Agrippa katholisch war oder nicht. Er hat sich nicht mit der Reformation auseinandergesetzt, jedoch viele seiner Themen stehen Valentin Weigel und Jakob Böhme viel näher als jedem katholischen Mystiker. Er war ein spekulativer Mystiker, der sich ebenso sehr für Magie und Alchemie als auch für das geistige Leben interessierte. Heinrich Agrippa von Nettesheim war ein humanistischer Gelehrter, Jurist, Theologe, Arzt, Astrologe, Alchemist, Okkultist und Schriftsteller. Er zählt wegen seiner Aus-
einandersetzung mit Magie, Kabbala oder Okkultismus zu den bedeutenden Theologen, so wie er sich selbst nennt. Die Gedan-
kenwelt Agrippas erinnert in vielen Dingen an jene des niederlän-
dische Philologen und Philosophen Erasmus von Rotterdam (1466/1469-1536). Agrippa gilt als Neuplatoniker.
Werk
De Occulta Philosophia, 3 Bände, geschrieben 1510, veröffenticht 1533
Paracelsus
Phillipus Aureolus Theophrastus Bombastus von Hohenheim
11. November 1493-24. September 1541Geboren bei Einsiedeln, Schweiz, gestorben in Salzburg, Österreich; Paracelsus war ein spekulativer Mystiker, der vorwiegend an medizinischer Alchemie, Astronomie und Natur-
philosophie interessiert war. Das Wissen und Wirken des bedeutenden Arztes, Alchemisten, Mystikers, Laientheologen und Philosophen Paracelsus gilt als überaus umfassend. Seine Heilungserfolge waren legendär, trugen ihm aber auch erbitterte Gegnerschaft durch etablierte Mediziner und Apotheker ein. Verschärft wurden deren Anwürfe durch zusätzliche, oftmals beißende Kritik seitens des Paracelsus an der vorherrschenden Lehrmeinung der Viersäftelehre nach Galen und der bloßen Bücherweisheit damaliger medizinischer Gelehrter. Paracelsus hinterließ zahlreiche deutschsprachige Aufzeichnungen und Bücher medizinischen, astrologischen, philosophischen und theologischen Inhalts, die größtenteils erst nach seinem Tode erschienen.
Valentin Weigel
[auch Weichel]
7. August 1533-10. Juni 1588Geboren in Großenhain, gestorben in Zschopau; Weigel begann die Tradition des Rheinlandmystizismus und beschäftigte sich mit der spekulativen Naturmystik von Paracelsus. Valentin Weigel war ein deutscher mystisch-theosophischer Schriftsteller. Er bekämpfte volksfeindliche Potentaten, Fürsten und Prediger. Er berief sich vor allem auf Meister Eckhart und Johannes Tauler. Thomas Müntzer, Andreas Bodenstein, Kaspar Schwenckfeld und das Täuferreich von Münster galten ihm als Gleichgesinnte. Seine an den Neuplatonismus und die deutsche Mystik anknüpfenden Ideen, waren Bestandteil der deutschen Ketzerbewegung und hatten Auswirkungen auf Dichter wie Angelus Silesius und Daniel von Czepko.
"Erkenne dich selbst" (1572) [1615]
Werke
Theologia Germania

Einflussgeber Meister Eckhart, Johannes Tauler, Theologica Germanica, Paracelsus
BW 558
Jakob Böhme
1575-1624Jakob Böhme war eine Hauptfigur der deutschen Mystik. Als Luthe-
raner und Schuhmacher lebte er nach seinen Wanderjahren ab dem Jahr 1599 in Görlitz. In seinen Schriften, von "Aurora" bis "Weg zu Christo", drückt er seine – von Paracelsus beeinflusste – christliche Überzeugung aus. Böhme gilt als wichtiger Verfechter der Allversöhnungslehre (Apokatastasis panton). Er hatte mindestens drei mystische Erfahrungen. Er schwieg lange Zeit darüber und bedachte das, was er erlebt hatte. 1612 schrieb er ohne akademische Vorkenntnisse "Aurora" – eine schwere Arbeit für einen einfachen Schuhmacher. Dementsprechend sind seine Texte obskur und in der Wortwahl beschränkt. Dennoch findet man bereits alle Keime seines späteren Denkens in diesem Werk. Böhme selbst nannte es "Morgenrot", aber einer seiner Freunde gab ihm den lateinischen Namen "Aurora", unter dem es bis heute bekannt ist.
"Aurora" (1612) [auf Deutsch], "Mysterium Pansophicum" (1620), "Signature Rerum" (1622), "Mysterium Magnum" (1623), "Lusatian Lutheran".
Einflussgeber
Meister Eckhart, die jüdische Kabbalah, Valentin Weigel, Renaissance Alchemie, Paracelsus
Christian Knorr von Rosenroth15./16. Juli 1636-4./8. Mai 1689Geboren in Alt-Raudten bei Wohlau (Schlesien), gestorben in Sulzbach (Oberpfalz); Christian Knorr von Rosenroth war ein deutscher Polyhistoriker, christlicher Kabbalist, Dichter und Schrift-
steller. Er wird vielerorts mit seinem Neffen Christian Anton Philipp Knorr von Rosenroth (1653-1721) verwechselt.
"Die enthüllte Kabbala" [Kabbala Denudata]
Werk
Kabbala,
Einflussgeber
Jakob Böhme
Angelus Silesius
["Schlesischer Bote", Johannes Scheffler] 
Juli 1624-13. Januar 1677Angelus Silesius war ein deutscher mystisch-religiöser Lyriker des deutschen Barocks und katholischer Theologe.
"Mystik in epigrammatischen Paaren" Cherubinischer Wandersmann, 1675, Reclam, Ditzingen, 1. Januar 1984
George Fox1624-1691Geboren in Drayton-in-the-Clay, heute Fenny Drayton; George Fox war einer der Gründerväter der Quäker ["Religiöse Gesellschaft der Freunde"]. Fox entstammt der Familie eines Wollhändlers und wird später Lehrling eines Schuhmachers. Von frühester Jugend an nach eigener Aussage (G. Fox, "Tagebuch") dem Grübeln über
religiöse Themen zugewandt, überfielen ihn im Alter von 19 Jah-
ren mystische Visionen und Offenbarungen, die ihn zunächst in eine tiefe spirituelle Krise stürzten.
Inspiriert durch
Jakob Böhme
Gottfried Wilhelm Leibnitz1. Juli 1646-14. November 1716Geboren in Leipzig, gestorben in Hannover; Normalerweise wird Gottfried Wilhelm Leibnitz eher als rationalistischer Philosoph denn als Mystiker angesehen. Obwohl es vielleicht zu weit geht, ihn als Mystiker zu bezeichnen, ist es durchaus möglich, die Ähnlichkeiten zwi-
schen seinem Denken und dem von den Mystikern Cusanus, Weigel, Jakob Böhme und anderen Naturmystikern zu erkennen. Sein wichtigster Beitrag ist die Verbindung des Innenlebens mit der Rationalität. Die meisten Pietisten (und meisten Wissenschaftler) gehen davon aus, dass sie sich gegenseitig ausschließen. Leibniz war ein deutscher Philosoph, Wissenschaftler, Mathematiker, Diplomat, Physiker, Historiker, Bibliothekar und Doktor des weltlichen und des Kirchenrechts. Als einer der bedeutendsten Philosophen des ausgehenden 17. und des beginnenden 18. Jahrhunderts gilt er als das Universalgenie seiner Zeit. –– "Monadologie".
William Law1686-1761Englischer Mystiker. William Law ist vor allem für seine erbaulichen Werke (wie etwa "Ein ernsthafter Aufruf zu einem frommen und heiligen Leben") bekannt. Später in seinem Leben interessierte er sich für Jakob Böhme und schrieb mehrere mystische Abhandlungen. William Law, ein englischer Geistlicher, wurde in Kings Cliffe, Northamptonshire, geboren.
"Das Werk ist die bisher einzige in deutscher Sprache erschienene Monographie über William Law, den bedeutendsten englischen Mystiker des 18. Jahrhunderts. Anhand der Darstellung der Stufen der mystischen Erfahrung arbeitet William Law seine eigene geistige Entwicklung heraus. Law ist schon als junger Erwachsener Mystiker. Von etwa 1733 an wird Laws Mystik entscheidend von dem deutschen Mystiker Jakob Böhme beeinflusst. Für die Kenntnis der englischen Mystik im 18. Jahrhundert ist die Arbeit, neben den Forschungen der englischen Gelehrten Underhill, Inge, Hobhouse und anderen von grundlegender Bedeutung."8
"Der Geist der LIebe" (1752-9. April 1754).
Einflussgeber
Malebranche, eine Reihe bekannter mystischer Persönlichkeiten (Dionysius Areopagita, Ruysbroeck, Tauler, Suso, Madame Guyon, Johannes vom Kreuz).
BW 480
Emanuel Swedenborg
[Swedberg]
29. Januar 1688-29. März 1772Geboren in Stockholm, gestorben in London; Emanuel (von) Swedenborg war ein schwedi-
scher Wissenschaftler, Mystiker und Theologe. Seine zahlreichen Schriften verfasste er ausschließlich in lateinischer Sprache. In vielen seiner Werke, wie unter anderem "Arcana Coelestia", "Himmel und Hölle", "Himmlische Geheimnisse", "Die Göttliche Liebe und Weis-
heit", arbeitete Swedenborg ein detailliertes Verständnis der Naturmystik heraus. Er wandte sie auf alles an, von der Tierwelt bis zur geistigen Welt. Er ist einer der wenigen Mystiker, die bis in die Gegenwart eine aktive Anhängerschaft haben.
Friedrich Christoph Oetinger2. Mai 1702-10. Februar 1782Geboren in Göppingen, gestorben 1782 in Murrhardt; Oetinger war ein deutscher Theologe, Naturmystiker und führender Vertreter des württembergischen Pietismus. Einflussgeber
Jakob Böhme, Weigel, Swedenborg
Johann Gottfried Herder25. August 1744-18. Dezember 1803Geboren in Mohrungen, Ostpreußen, gestorben in Weimar; Johann Gottfried Herder (später von Herder) war ein deutscher Theologe, Geschichts- und Kulturphilosoph der Weimarer Klassik, Übersetzer und Dichter. Er war einer der einflussreichsten Schriftsteller und Denker Deutschlands und zählt mit Christoph Martin Wieland, Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller zum klassischen "Viergestirn" von Weimar.
Auch wenn Oetinger des Öfteren nicht zu den Mystikern gezählt wird, versuchte er dennoch nach Leibnitz, Wissenschaft und Mystik zu einer Art Vitalismus zu verschmelzen.
Einflussgeber Cusanus, Jakob Böhme, Leibnitz
Hinweis: Nach dem 18. Jahrhundert ging die Mystik explosionsartig in der deutschen, englischen und
US-amerikanischen Romantik auf. Echte Mystiker traten allerdings nur selten auf.

Jüdische Mystik

Werk/Urheber
Mystiker
LebenszeitBeschreibung
BW 605 Kabbala3. Jht.
n. Chr.
Die Kabbala (auch Kabbalah) ist die mystische Traditon des Judentums. Sie wird seit Pico della Mirandola auch in mystischen nichtjüdischen Kreisen fortgeführt. Die Wurzeln der Kabbala finden sich in der Tora, der Heiligen Schrift des Judentums. Neben jahrhunderte-
langer mündlicher Überlieferung dokumentiert die reichhaltige schriftliche kabbalistische Überlieferung verschiedene Elemente, darunter gnostische, neuplatonische und christliche.
Abraham ben Samuel Abulafia1240-~1292Geboren in Saragossa; einer der Gründer der spanischen Kabbala. Abraham ben Samuel Abulafia war einer der bedeutendsten spanischen Kabbalisten, Schwärmer und Mystiker des 13. Jahrhunderts, ein jüdischer Exponent der sogenannten "ekstatischen" Strömung, die sich der herrschenden Meinung der Theosophen entgegenstellte.
BW 720
Moshe ben Shem Tov de Leon
~1250-1305Geboren in León, gestorben in Arevalo; "Zohar" [ Das Buch der Pracht ]. Moshe ben Shem Tov de Leon war der bedeutendste Autor des wichtigsten kabbalistischen Dokuments. Er war ursprünglich ein Anhänger des jüdischen Philosophen Moses Maimonides und wurde spä-
ter Kabbalist. Er lebte unter anderem in Guadalajara und Ávila. Ihm wird der größte Teil des Werks Zohar zugeschrieben. Obgleich dies das Hauptwerk der Kabbalah ist, weiß man
über ihn recht wenig. Bekannt ist seine Freundschaft mit Josef Gikatilla; beide haben das Werk des jeweils anderen stark beeinflusst.
Moses Cordovero1522-
27. Mai 1570
Geboren in Jerusalem, gestorben in Safed in Galiläa; jüdisch-spanischer Kabbalist, Werke: "Pardes Rimmonim", "Elimah Rabbati", "Der Palmbaum der Deborah". Cordovero legte
den Grundstein für die kabbalistische ethische Literatur, die sich im 16. bis 18. Jahrhundert ausbreitete. Moses Cordovero war einer der wichtigsten jüdischen Mystiker und Kabbalisten. Cordovero, dessen vollständiger Name Rabbi Mose ben Jakob Cordovero (kurz: RaMaK) lautet, lehrte von 1540 bis zu seinem Tode im galiläischen Ort Safed (hebräisch "Zefat"), das als bedeutendstes Zentrum der spirituellen Tradition des Judentums gilt.
Isaak Luria1534-1572Gründer der lurianischen Lichtmystik [Interpretation der Kabbalah nach Luria]. Die meisten Kabbalisten der Neuzeit halten sich an Lurias Auslegung.
Hinweis: ► Prof. Gershom Scholem (1897-1982) deutsch-jüdischer Religionshistoriker, Hebräische Universität Jerusalem, Wiederentdecker der jüdischen Mystik, Autor
Scholem ist vor allem für seine Vortragssammlung Major Trends in Jewish Mysticism (1941) und für seine Biografie Sabbatai Zevi. The Mystical Messiah (1957) bekannt. Seine gesammelten Reden und Essays, die unter dem Titel On Kabbalah and its Symbolism [Über die Kabbala und ihre Symbolik] (1965) veröffentlicht wur-
den, trugen dazu bei, das Wissen über die jüdische Mystik sowohl unter Juden als auch unter Nichtjuden zu verbreiten. Er glaubte, die messianische Bewegung des
17. Jahrhunderts, der sogenannte Sabbatianismus, sei aus der lurianischen Kabbala entstanden. Um den Sabbatianismus zu neutralisieren, sei der Chassidismus als hegelianische Synthese entstanden. Viele Anhänger der chassidischen Bewegung, die in ihr eine orthodoxe Gemeinde gesehen hatten, hielten es für einen Skandal, dass ihre Gemeinschaft mit einer ketzerischen Bewegung in Verbindung gebracht wurde. Scholem stellte die Hypothese auf, dass die Quelle der Kabbala aus dem
13. Jahrhunderts ein jüdischer Gnostizismus war, der dem christlichen Gnostizismus vorausging.
Im Jahr 1666 erklärte sich ein außergewöhnlich charismatischer Rabbiner und Kabbalist namens Schabbtai Zvi (1626-1676) zum Messias. Seine außerordentliche Popularität resultierte weitgehend aus der Veröffentlichung und Verfügbarkeit des heute als Lurianische Kabbala bekannten Werks, der nach Rabbi Isaak Luria benannten Kabbala. Jacob Frank (1726-1791), der polnisch-jüdische Religionsführer des 18. Jahrhunderts, behauptete, die Reinkarnation des selbsternannten Messias Schabbatai Zvi (1626-1676) und des biblischen Patriarchen Jakob gewesen zu sein.
Hinweis: ► Artikel von Dr. Jonathan Garb (*1967) israelischer Kabbala-Gelehrter, Dozent an der Abteilung für Jüdisches Denken, Hebräische Universität, Jerusalem, Stephen Hazan Arnoff, Übersetzer, The Power and the Glory: A Critique of "New Age" Kabbalah [Die Macht und die Herrlichkeit: Eine Kritik der "New Age"-Kabbala], präsentiert von der zweimonatlich erscheinenden hebräischen Zeitschrift Eretz acheret, Januar-Februar 2005
In den letzten beiden Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts haben Tora und Kabbala eine Schlüsselrolle in der Bewegung des Neuen Zeitalters (New Age) gespielt. Einerseits haben kabbalistische Gruppen, vor allem Anhänger von Rabbi Yehuda Ashlag (1885-1954), dem Autor des "Sulam"-Kommentars über den Zohar, Werte und Praktiken aus allgemeinen Strömungen der Mystik aufgenommen. Andererseits haben diese Schulen die kabbalistischen Lehren in einem noch nie da gewesenen Ausmaß verbreitet und letztlich eine internationale kabbalistische Bewegung, das Kabbalah Centre International, geschaffen, die weit über die Grenzen
der jüdischen Welt hinaus Anhänger gefunden hat, deren berühmteste Vertreterin natürlich die Popsängerin Madonna ist.
Die Betonung der "persönlichen Macht" ist ein Teil der Verschmelzung dieser Schulen der zeitgenössischen Kabbala mit dem Neuen Zeitalter, eine Verwässerung der jüdischen Kernelemente der Kabbala.
Der Glaube, "Frieden beginne im Innern", kann bisweilen dazu führen, dass man sich ausschließlich auf die innere, individualistische Harmonie konzentriert, im Gegen-
satz zu einem Gespür für Mitverantwortung für soziale oder politische Veränderungen. Gerade weil sich die Betonung auf die persönliche Macht und Erfüllung im New Age so nahtlos mit den Ideologien des Spätkapitalismus deckt, habe ich mich entschieden, die New Age-Lehre über individuelle Macht als "Privatisierung der Macht"
zu beschreiben.
Die Privatisierung der Macht auf individueller Ebene geht Hand in Hand mit dem Missbrauch der Bewegung, die kommerziell Produkte vermarktet, die spirituell Suchenden den Zugang zur Macht erleichtern sollen. Die New-Age-Bewegung hat sich zu einem wichtigen Wirtschaftszweig mit einer großen Vielfalt an Produkten entwickelt – Festivals, Bücher, Kosmetika, Medikamente, Seminare und vieles mehr.
Siehe auch: ► Judentum-BW
Siehe auch / See also: ► Freud's shadow [Freuds Schatten]
Der Atheist Sigmund Freud glaubte, dass die konventionelle Moral, die den Kindern auferlegt wird, eine unnatürliche Unterdrückung ihres sexuellen Triebs sei. In seinem Buch Sigmund Freud and The Jewish Mystical Tradition [Sigmund Freud und die jüdische Mystische Tradition] hat der Professor für Psychologie Dr. David Bakan (1921-2004) nachgewiesen, dass Freud ein "Krypto-Sabbatäer" war. Als er die lurianische Kabbalah entdeckte, bekundete er: "Das ist Gold!" Er wunderte sich, weshalb er nicht schon eher darauf aufmerksam gemacht worden war. Bakan beschreibt die Freudsche Psychoanalyse als Derivat der lurianischen Kabbala, die ein gnostisches Werk aus dem 2. Jahrhundert ist. Sie wurde von dem jüdischen Ketzer Schabbtai Zvi gegründet und gefördert, der Sexualmagie lehrte und sich 1666
zum Messias erklärt hatte, um sich danach zum Islam und zum Zohar bekehren.

Chassidismus

MystikerLebenszeitBeschreibung
Rabbi Israel ben Elieser
[Genannt Ba'al Schem-Tov – BeSchT: Herr des guten Namens]
1700-1760Baal Schem Tov [abgekürzt Bescht] war der russische Begründer der chassidischen Bewegung innerhalb des religiösen Judentums, jener jüdischen Sekte, die während der letzten Stadien der Entwicklung der Kabbalah auftauchte. Der heutige Begriff "Chassi-
dim" bezieht sich ausschließlich auf den Gründer und die Mitglieder, die aus der von Israel ben Elieser begründeten Bewegung und derer Nachfolgerschaft entstammen.
Rabbi Nachman von Breslau1772-16. Oktober 1810Geboren in Medschybisch in der Ukraine gestorben in Uman
Martin Buber, der Autor von Das dialogische Prinzip und Ich und Du, bezeichnet Rabbi Nachman von Breslau, ein chassidischer Zaddik, als den letzten jüdischen Mystiker. Mütterlicherseits war er der Urgroßenkel von Baal Schem Tow, dem Begründer des Chassidismus. Väterlicherseits war er der Enkel von Rabbi Nachman von Horodenka, einem Schüler des Baal Schem Tow. Nachman wuchs in der chassidischen Atmosphäre seines Elternhauses auf, heiratete früh und lebte im Hause seines Schwiegervaters. Später ließ er sich in Mewedewka, einem Dorf in der Provinz Kiew nieder, wo er einen Kreis von Chassidim um sich versammelte.
Literatur:
Martin Buber (1878-1965) österreichisch-jüdischer Religionsforscher und -philosoph, Pädagoge, Übersetzer, Autor, Das dialogische
     Prinzip. Ich und Du. Zwiesprache. Die Frage an den Einzelnen. Elemente des Zwischenmenschlichen. Zur Geschichte des dialogischen
     Prinzips
Auszüge, Verlag Lambert Schneider, Heidelberg, 1923, Gütersloher Verlagshaus, Heidelberg, 4. September 2001,
     10. Auflage 2006
Referenz: de.Wikipedia-Eintrag Chassidismus
Siehe auch: ► Judentum-BW

Islamische Mystik

Mystiker
Bewegung
LebenszeitBeschreibung
BW 700 Sufismus Über den Sufismus gibt es Quellen in diversen heiligen Schriften. Es geht im Sufismus um die Verehrung Allahs und die Achtung vor denen, die anhand von und über die expliziten Anweisungen des Gesetzes hinaus den geraden Weg des Islam verkörpern.
Der Sufismus (veraltet auch Sufitum oder Sufik) gilt allgemein als die islamische Mystik. Die Anhänger des Sufismus sehen ihre Lehre nicht als ein spirituelles Produkt der islamischen Religion, sondern lediglich als eine Offenbarung der esoterischen Wahrheit des Islams. Vorgeblich ziehe sich die sufische Lehre an sich durch die gesamte Menschheitsge-
schichte. Aus der Sicht der Sufis ist und war die Sufilehre zu jeder Zeit und in jeder Kultur
in verschiedenen Aspekten allgegenwärtig.
Al-Hasan al-Basri642-728Geboren in Medina, gestorben in Basra; al-Basri war ein früher Verfechter der asketischen Frömmigkeit. Er betonte den Koran (Qur'an) als Standard für Richtig und Falsch, der wiederum die Ehrfurcht vor Gott hervorhob. al-Hasan al-Basri war ein muslimischer Theologe, Koranexeget und Asket (zahid). Er war der Sohn eines persischen Sklaven, der während der Eroberungskriege nach Medina gebracht worden war. Nach der Schlacht von Siffin ließ sich al-Hasan in Basra nieder, wo er wegen seiner Gelehrsamkeit und Frömmigkeit allgemein geschätzt wurde. In seinen jungen Jahren, (663-666) nahm er an mehreren Eroberungszügen muslimischer Truppen in den Iran teil. Er war ein politischer Gegner des zweiten Umayyadenkalifen Yazid I. (680-683), während dessen Herrschaft der zweite Bürgerkrieg (fitna) den gesamten Irak, Syrien und den Higaz erfasste.
Mansur al-Halladsch~858-26. März 922Geboren in al-Baida im heutigen Iran, aufgewachsen in der persischen Stadt Ṭur in der Provinz Fars, hingerichtet; Als Sohn eines persischen Zoroastriers und Wollhändlers
war Mansur Halladsch ein persisch-irakischer Sufi und Dichter, der vor allem in Bagdad wirkte. Mit 16 war er zwei Jahre lang Schüler des persischen Mystikers Sahl at-Tustarī in Tustar.
Als er sich mit seinem Lehrer entzeit hatte, ging er nach Bagdad, dem damaligen Zentrum des Sufismus. Dort wurde er mit 18 Jahren Schüler von Amr al-Makki und Dschunaid Bagdadi. Berühmt wurde er vor allem für seinen Ausspruch "Ich bin die (göttliche) Wahrheit". Deswegen gab es Streit mit seinen Lehrern, gefolgt von der Trennung. Später wurde al-Halladsch zu einem der bekanntesten persischen Sufis (islamischen Mystiker),
der allerdings, wie seinerzeit eher üblich, ausschließlich in Arabisch schrieb. Er wurde vor Gericht gestellt und auf der Grundlage einer Fatwa hingerichtet, weil er behauptete, Gott
sei erschienen, um in ihm zu wohnen.
Abu Nasr Muhammad al-Farabi
[Alpharabius, auch Alfarabi, El Farati, Avenassar]
~873-950Geboren in Damaskus in Zentralasien; al-Farabi war ein wichtiger muslimischer Philosoph, Gelehrter und Mystiker. Inspiriert durch
Plotin
Abu Hamid Muhammad ibn Muhammad al-Ghazali
[al-Gazzali, lateinisch Algazel]
1058-1111Geboren und gestorben in Tus bei Maschhad, heute Iran; al-Ghazali war ein persischer islamischer Theologe, kritischer Philosoph und sufistischer Mystiker. Als erstklassiger aristotelischer Philosoph erweiterte er Aris-
toteles' Theorie der Wahrnehmung, um sich für eine Art mystische Wahrnehmung zu engagieren, welche die Vernunft übersteigt.
Inspiriert durch
Aristoteles

Begriffe, Trends und Bewegungen in der Mystik

Mystische·Disziplin
Bewegung
Lebenszeit
Alchimie
[Alchymie oder Alchimie]
Die Alchemie ist ein alter Zweig der Naturphilosophie und wurde im 17./18. Jahrhundert nach und nach von der modernen Chemie und Pharmakologie abgelöst. Die Alchemisten bezeichnen die Alchemie auch als königliche Kunst. In der heutigen Zeit nennen sich manche Vertreter von Pseudo-
wissenschaften ebenfalls "Alchemisten". Oft wird angenommen, das einzige Ziel der Alchemisten sei die "Herstellung" von Gold (Goldsynthese) und anderer Edelmetalle (Edelmetallsynthese), während die Adepten (die bedeutenden Alchemisten) solcherlei Transmutationen jedoch eher als Nebener-
scheinung einer inneren Wandlung sehen.
Die Alchemie bedient sich so oft wie möglich der hermetischen Weltanschauung. Die meisten Menschen kennen die Alchemie als die Suche nach dem Prinzip der Verwandlung von niederen Metallen in höhere (wie etwa Blei in Gold). Sie ist in der Tat weiter gefasst und stellt das Bemühen
dar, die Zusammenhänge in der Welt zu verstehen. Paracelsus praktizierte eine medizinische Alchimie, in welcher der Körper ein Sammelbecken von ausgleichenden Prinzipien darstellte und Krankheit bedeutete, dass das Gleichgewicht der Kräfte gestört war. Wenn man die spirituellen Annahmen abzieht, die hinter den alchemistischen Kräften liegen, bleibt etwas übrig, das der Newtonschen Physik bemerkenswert nahe kommt.
BegardenDie Begarden sind die männlichen Pendants zu den Beginen. Für die Kirche der damaligen Zeitepo-
che galten sie eher als Randerscheinung. In den Quellen des 12. bis 14. Jahrhunderts heißen die Mitglieder der Collegia Beguinarum beziehungsweise des Beguinorums Beginen und Begarden. Es handelt sich um religiöse Gemeinschaften, die Laienorden waren.
BeginenUngeachtet ihres Vermögens oder ihres Standes schlossen sich alleinstehende Frauen und Witwen zu religiösen Gemeinschaften zusammen, ohne jedoch einer kirchlichen Ordensgemeinschaft anzugehören. Die Beginen legten lediglich ein Gelübde auf Zeit ab, das sie in der Regel einmal jährlich erneuerten. Im Gegensatz zu den Ordensschwestern in den Klöstern war es den Beginen gestattet, wieder aus der Gemeinschaft auszuscheiden, ihr Vermögen mitzunehmen, zu heiraten und ein bürgerliches Leben zu führen. Die Beginen waren eine Gruppe von weiblichen Kontemplativen, von denen einige Mystikerinnen waren. Da sie für die Autorität der Kirche eine Herausforderung darstellten, wurden sie als Ketzerinnen gebrandmarkt. Viele bedeutende weibliche Mystikerinnen wurden mit den Beginen in Verbindung gebracht, wiewohl diese soziologische Gruppe nicht unbedingt mystisch ausgerichtet war. Manche Menschen waren der Meinung, mystische Visionen kämen dem praktisch orientierten Alltagsleben in die Quere.
BW 510 Gnostizismus
["Die [Er-]Kenntnis"; vergleiche Agnostizismus]
Der Gnostizismus bezeichnet eine religiöse Lehre des 2. und 3. Jahrhunderts. Der Begriff wurde abgeleitet von dem griechischen Wort Gnosis, gleichbedeutend mit Wissen. Er wird auch für moderne esoterische Bewegungen in der Tradition des Gnostizismus verwendet. Gnostiker beanspruchen, über esoterisches Wissen über Gott und die metaphysische Struktur des Universums zu verfügen. Zwischen Geist und Materie, Gott und Welt besteht ein gravierender Unterschied. Diese dualistische Position führte bisweilen zu Askese (der Geist muss aus den Fesseln des Fleisches befreit werden) und bisweilen zu Antinomismus (Antinomianismus Nutzlosigkeit moralischer Gesetze) (die materielle Welt ist nichtig und deshalb ergibt es keinen Sinn, den fleischlichen Gelüsten zu widerstehen). Einige später auftretende mystische Richtungen (wie etwa der Quietismus) trägt ebenfalls die weltver-
leugnenden Aspekte des Gnostizismus.
HermetikHermetik bezeichnet die spätantike religiöse Offenbarungs- und Geheimlehre des Hermes Trismegistos, des dreimal größten Hermes, den die Griechen mit dem ägyptischen Gott Thot gleichsetzten. Hermetik ist von neuplatonischem Gedankengut geprägt. Ihre Grundschriften heißen "Corpus Hermeticum", "Asklepios", "Tabula Smaragdina", Picatrix und das "Kybalion".
Gnostiker sind Anhänger der legendären Figur Hermes Trismegistos (des dreimal größten Hermes), der als ägyptischer Schriftsteller gilt. Viele Naturmystiker der Renaissance fanden das hermetisches Denken nützlich, weil beide Richtungen die Welt als in sich geschlossen verstanden, die nur dann verständlich wird, wenn diese Zusammenhänge versteht und zugrundelegt. Die Ideen von Hermes durchmischt mit denen von Pseudo-Dionysius waren im Italien der Renaissance gang und gäbe, bis Isaac Casaubon nachwies, dass Hermes nicht derjenige war, für den er ausgegeben wurde.
BW 700 KabbalaDie Kabbala (auch Kabbalah) ist die mystische Traditon des Judentums. Sie wird seit Giovanni Pico della Mirandola auch in mystischen nichtjüdischen Kreisen fortgeführt. Die Wurzeln der Kabbala finden sich in der Tora, der Heiligen Schrift des Judentums. Neben jahrhundertelanger mündlicher Überlieferung dokumentiert die reichhaltige schriftliche kabbalistische Überlieferung verschiedene Elemente, darunter gnostische, neuplatonische und christliche.
Jüdische Mystik, deren Wurzeln weiter zurückreichen als die der christlichen Mystik, hat ihre Blüte-
zeit im Mittelalter und in der Renaissance. Die Kabbala setzt sich mit dem Problem auseinander, wie ein Mensch mit einem Gott in Beziehung treten kann, der völlig andersartig ist, und welche Art von Beziehung dieser Gott mit der Schöpfung unterhält.
Mönchtum
Monastik
Auch wenn die Neigung, aufgrund des eigenen spirituellen Wegs der Hingabe ein Leben in Abge-
schiedenheit zu leben, auf eine lange Geschichte zurückblickt, ist sie eng mit dem Mystizismus des Mittelalters verbunden. Die mit der Mystik verbundenen Mönchsdisziplinen, kamen damals am strengsten zur Anwendung. Die berühmtesten Orden sind die Franziskaner (Franz von Assisi, Bonaventura), die Dominikaner (Thomas von Aquin, Meister Eckhart), die Karmeliten (Teresa von Ávila, Johannes vom Kreuz), die Benediktiner (St. Benedikt) und die Jesuiten (der kryptojüdische St. Ignatius von Loyola9). Die Orden existieren bis heute und sind auch weiterhin Gemeinschaften, die Mystik und Kontemplation fördern. (Thomas Feverel Merton (1915-1968) war beispielsweise ein französischer christlicher Mystiker und Trappistenmönch).
BW 600-700 Rheinische MystikDie rheinischen Mystiker waren deutsche Mystiker, die dem Einfluss von Meister Eckhart folgten.
Sie widmen sich der Suche nach dem inneren Grund der Seele.
BW 700 SufismusDer Sufismus (veraltet auch Sufitum oder Sufik) gilt allgemein als die islamische Mystik. Die Anhänger des Sufismus sehen ihre Lehre nicht als ein spirituelles Produkt der islamischen Religion, sondern lediglich als eine Offenbarung der esoterischen Wahrheit des Islams. Vorgeblich ziehe sich die sufi-
sche Lehre an sich durch die gesamte Menschheitsgeschichte. Aus der Sicht der Sufis ist und war
die Sufilehre zu jeder Zeit und in jeder Kultur in verschiedenen Aspekten allgegenwärtig.
Der Hang zur Mystik im Islam wird durch Passagen aus dem Koran (Qur'an) unterstützt und durch die Sufis vertreten. Da der Islam ein starkes Gewicht auf prophetischen Aktivismus und Gesetzlichkeit legt, kann man die muslimische Tradition als äußerst abweisend gegenüber der Mystik missverste-
hen. Der Weg der Sufis, der im Wesentlichen durch "Laienorden" vermittelt wird, die ihre Entstehung auf einen einflussreichen spirituellen Lehrer zurückführen, bewahrt jedoch eine ausgeprägt islamische Mystik. Zu den untergeordneten Sufitraditionen gehören die Naqshbandi und die Nimatullahi und noch einige andere. Einige wenige moderne Organisationen (wie die Internationale Sufi-Bewegung unter der Führung von Hazrat Inayat Khan (1882-1927)) behaupten, von traditionellen Sufis abzu-
stammen, verlangen jedoch von ihren Anhänger nicht, Muslime zu sein. Und vor nicht allzu langer
Zeit wurde der große Sufidichter Jalaluddin Rumi von den Dichtern Robert Bly und Coleman Barks als Quelle der Inspiration wiederentdeckt. Die meisten praktizierenden Sufis bestätigen immerhin, Muslime zu sein.

Zitate zum Thema Mystik / Mysticism

Zitate von MystikerInnen und mystischen Quellen

Zukunftsaussichten

  • Der Fromme der Zukunft wird ein 'Mystiker' sein, einer, der etwas 'erfahren' hat, oder er wird nicht mehr sein.
    Karl Rahner (1904-1984) deutscher römisch-katholischer Theologe, Jesuit, revolutionärer Mystiker, Autor, Artikel Frömmigkeit
    heute und morgen
    , präsentiert von der Zeitschrift für christliche Spiritualität Geist & Leben, S. 335, Ausgabe 39, 196610
Rosenrot
Schneeweißchen und Rosenrot
Zeichner Alexander Zick (1845-1907)

 

  • In diesem Lobpreis erschien meiner Seele ein großes Licht, und in dem Lichte zeigte sich Gott in großer Herrlichkeit und in unaussprechlicher Klarheit. Da hielt unser Herr zwei goldene Kelche in seinen Händen, die waren beide voll lebendigen Weines. In der linken Hand war der rote Wein der Pein und in der rechten Hand der weiße Wein des überhehren Trostes. Da sprach unser Herr: »Selig sind, die diesen roten Wein trinken; denn obwohl ich beide aus göttlicher Liebe schenke, so ist doch der weiße Wein edler in sich selbst. Und alleredelst sind jene, die beide trinken, den weißen und den roten.« Mechthild von Magdeburg (1207-1282) bedeutende deutsche Mystikerin des Mittelalters, Mitglied der Beginen, Visionärin, Schriftstel-
    lerin, Das fließende Licht der Gottheit, Buch II, PDF, ausgewählt von Sigmund Simon, Oesterheld & Company Verlag, Berlin 1907

 

  • Die da viel lieben, die schweigen selig.
    Die nicht lieben, sind stets Aufpasser der Liebe.
    Mechthild von Magdeburg (1207-1282) bedeutende deutsche Mystikerin des Mittelalters, Nonne des Zisterzienserordens, Mitglied der Beginen, Visionärin, Schriftstellerin, Das fließende Licht der Gottheit, Kapitel 6, S. 25, ausgewählt von Sigmund Simon, Oesterheld & Co Verlag, Berlin 1907, Verlag der Weltreligionen im Insel Verlag, Erstausgabe 15. März 2010

 

  • Ein Tao, das man erklären könnte, wäre nicht das zeitlose Tao.
    Begriffe, die man begreifen kann, sind keine zeitlosen Begriffe.
    Unbegreiflich ist der Anfang der Welt,
    begreiflich nur als der abertausend Dinge Ursprung.
    Daher gilt:
    Frei von ständigem Begehren erblickt man somit das innere Geheimnis,
    mit ständigem Begehren erblickt man den äußeren Reiz.
    Dies beides geht aus einem hervor und wird nur unterschiedlich benannt,
    ihr gemeinsamer Ursprung aber bleibt unergründlich:
    unergründlich und immer unergründlicher – aller Geheimnisse Pforte.
    Laotse (604-531 v. Chr.) chinesischer Weiser, Philosoph, Begründer des Taoismus, Dr. phil. Hilmar Klaus (*1950) deutscher Psychologe, Philosoph, Übersetzer, Tao te king engl. / deutsch, online Ausgabe 2002-2007

 

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Beschreibung von Hildegard von Bingens wiederkehrenden Erscheinungen

  • Ich sehe diese Dinge nicht mit den äußeren Augen und höre sie nicht mit den äußeren Ohren; auch nehme ich sie nicht mit den Gedanken meines Herzens wahr. Ich sehe vielmehr einzig mit meiner Seele, so dass ich dabei niemals die Bewusstlosigkeit einer Ekstase erleide, sondern wach schaue ich dies, bei Tag und Nacht. Hildegard von Bingen (1098-1179) deutsche Äbtissin des Benediktiner-Ordens, katholische Heilige, Mystikerin, Kirchen-
    lehrerin, Gelehrte, Heilkundige, Komponistin, Schriftstellerin, zitiert in: Artikel Hildegard von Bingen. Wer hat je Ähnliches von einer Frau gehört, präsentiert von dem Nachrichtenportal des öffentlich-rechtlichen, werbefreien Rundfunksenders Deutschlandfunk (DLF), Thomas Daun, 27. Juni 2018

 

(↓)

Als Lichtgestalt sprach der Sohn Gottes zur Seherin.

  • "Ich, die höchste und feurige Kraft, habe alle lebendigen Funken entzündet und nichts Sterbliches ausgehaucht. Indem ich mit meinen oberen Flügeln, das heißt mit der Weisheit, den Erdkreis umpflog, habe ich ihn in richtiger Weise geordnet. Ich, das feurige Leben der göttlichen Wesenheit, flamme über die Schönheit der Fluren, leuchte in den Wassern und brenne in Sonne, Mond und Sternen. Mit dem Windhauch, dem unsichtbaren Leben, das alles erhält, erwecke ich alles zum Leben. Die Luft lebt nämlich im Grünen und im Blühen, die Wasser fließen, als ob sie lebten, auch die Sonne lebt in ihrem Licht." Hildegard von Bingen (1098-1179) deutsche Äbtissin des Benediktiner-Ordens, katholische Heilige, Mystikerin, Kirchenlehrerin, Gelehrte, Heilkundige, Komponistin, Schriftstellerin, bearbeitet von Dr. med. Dr. phil. Heinrich Schipperges (*1918) Welt und Mensch. "De Operatione Dei", S. 25-26, Otto Müller Verlag, Salzburg, 1. Januar 1965; Referenz: Artikel Die Spiritualität der heiligen Hildegard, präsentiert von der Webseite Benediktinerabtei Sankt Hildegard, undatiert

 

  • Durch den Lebensquell des Wortes kam nämlich die umarmende Mutterliebe Gottes zu uns; sie nährt unser Leben,
    hilft uns in Gefahren und leitet uns als tiefe und zarte Liebe zur Buße an. Hildegard von Bingen (1098-1179) deutsche Äbtissin des Benediktiner-Ordens, katholische Heilige, Mystikerin, Kirchenlehrerin, Gelehrte, Heilkundige, Komponistin, Schriftstelle-
    rin, Wisse die Wege. Liber Scivias, Band ||, 2. Vision, 1151/1152, Beuroner Kunstverlag, 2. Auflage 3. April 2012; zitiert in: Die Spiritualität der heiligen Hildegard, präsentiert von der Benediktinerabtei Sankt Hildegard

 

  • Denn dass der Mensch redet und verstehet, das kommt nicht aus den Sternen und Elementen, sonst könnten's
    andere Creaturen auch: Es kommt dem Menschen aus dem eingeleibten, geformten Worte Gottes her.
    Jakob Böhme (1575-1624) deutscher Mystiker, Philosoph, Theologe, christlicher Theosoph, theosophisches Hauptwerk Myste-
    rium Magnum
    , Kapitel 36, S. 85, 1623

 

  • 5.9. So steckte der Fall Adams ganz in der irdischen Essenz. Er [der gefallene Mensch] verlor die himmlische Essenz, aus welcher göttliche Liebe quillt, und bekam irdische Essenz, aus welcher Zorn, Bosheit, Gift, Krankheit und Elend quellen, und verlor die himmlischen Augen. Auch konnte er nicht mehr auf paradiesische Art essen, sondern imagi-
    nierte nach der verbotenen Frucht, darin Gut und Böse vermischt war, wie noch heute alle Früchte auf Erden sind.
    Jakob Böhme (1575-1624) deutscher Mystiker, Philosoph, Theologe, christlicher Theosoph, Von der Menschwerdung Jesu Christi. Erster Teil – Wie das ewige Wort Mensch wurde, 1. Kapitel "Vom Ursprung des ewigen göttlichen Wesens", 1620, deutsche Über-
    arbeitung 2022

 

 

  • Nicht bin allein ich also, sondern es sind alle Menschen also, es seien gleich Christen, Juden, Türken oder Heiden; in welchem die Liebe und Sanftmut ist, in dem ist auch Gottes Licht. Wolltest sagen: nein? Es leben die Türken, Juden und Heiden ja auch in demselben Corpus, darinnen du lebest, und brauchen auch desselben Leibes Kraft, die du brauchest. Dazu haben sie auch denselben Leib, den du hast, und derselbe Gott, der dein Gott ist, ist auch ihr Gott.
    So wirst du sagen: Sie kennen ihn aber nicht und ehren ihn nicht. Ja, lieber Mensch, rühme dich nur, du hasts wohl getroffen; du kennest ihn vor anderen wohl. Siehe, du blinder Mensch, wo die Liebe in Sanftmut aufgehet, da gehet das Herze Gottes auf, Denn das Herze Gottes wird im sanften Wasser des angezündeten Lichtes geboren, es sei gleich im Menschen oder außer dem Menschen. Es wird überall im Centro in der Mitten zwischen der äußersten und innersten Geburt geboren. Und was du nur ansiehest, da ist Gott. Die Begreiflichkeit aber stehet in dieser Welt im Zorne. Die hat der Teufel angezündet. Und im verborgenen Kerne mitten im Zorne wird das Licht oder Herze Gottes geboren, dem Zorne unbegreiflich; und bleibet ein jedes in seinem Sede. Nicht rühme ich darum der Juden, Türken und Heiden Unglauben und Halsstarrigkeit und ihren Grimm und Bosheit wider die Christen. Nein, das sind eitel Stricke des Teufels, der die Menschen dadurch in Hoffart, Geiz, Neid und Zorn reizet, damit er das höllische Feuer in ihnen anzünde. Auch so kann ich nicht sagen, daß diese vier Söhne des Teufels in der Christenheit nicht auch regieren, jawohl in einem jeden Menschen. Nun sprichst du: Was ist dann der Unterscheid zwischen Christen, Juden, Türken und Heiden? Hie tut der Geist Tür und Tor auf. Willst du nicht sehen, so sei blind. Da ist der Unterscheid, den Gott je und allwege gehalten hat, daß diejenigen, die da wissen, was Gott ist und wie sie ihm dienen sollen, können durch ihre Wissenschaft durch den Zorn in die Liebe Gottes dringen und den Teufel überwinden. Tun sie es nicht, so sind sie nichts besser als die, die es nicht wissen. So aber derjenige, der den Weg nicht weiß, durch den Zorn in die Liebe dringet, so ist er dem gleich, der durch seine Wissenschaft ist durchgedrungen. Die aber im Zorn beharren und zünden den in sich gar an, die sind einander auch alle gleich, es seien gleich Christen, Juden, Türken oder Heiden. Römer 2, 11-29.
    Oder was meinest du, damit man kann Gott dienen? Wolltest du mit ihm heucheln und deine Geburt schmücken? Ich meine ja, du bist ein schöner Engel. Wer Liebe in seinem Herzen hat und führet ein barmherziges und sanftmütiges Leben und streitet wider die Bosheit und dringet durch den Zorn Gottes ins Licht, der lebet mit Gott und ist ein Geist mit Gott. Denn Gott bedarf keines andern Dienstes, als daß sich sein Geschöpfe, welches in seinem Leibe ist, nicht von ihm verrücke, sondern heilig sei, wie er ist. Darum gab auch Gott den Juden das Gesetze, daß sie sich sollten der sanften Heiligkeit und Liebe befleißen, damit die ganze Welt einen Spiegel an ihnen hätte. Als sie aber in Hoffart gerieten und rühmeten sich ihrer Geburt vor der Liebe, und machten aus dem Gesetze der Liebe eine Schärfe des Zorns, so stieß ihnen Gott den Leuchter weg und zog zu den Heiden. Zum andern ist daß der Unterscheid zwischen den Christen, Juden, Türken und Heiden, daß die Christen den Baum des Lebens wissen, welcher ist Christus, der da ist der Fürst unsers Himmels und dieser Welt und regieret in allen Geburten als ein König in Gott seinem Vater, und die Menschen sind seine Glieder. Nun wissen die Christen, wie sie können in Kraft dieses Baumes aus ihrem Tode durch seinen Tod zu ihm in sein Leben eindringen und mit ihm herrschen und leben, da sie dann auch mit ihrem Durchdringen mit ihrer neuen Geburt aus diesem toten Leibe bei ihm im Himmel sein. Und obschon der tote Leib mitten in der Höllen ist bei allen Teufeln, dennoch herrschet der neue Mensch mit Gott im Himmel, und ist ihnen der Baum des Lebens eine starke Porte, durch welche sie ins Leben eingehen. Nun dieses wirst du an seinem Orte ausführlich finden.
    Jakob Böhme (1575-1624) deutscher Mystiker, Philosoph, Theologe, christlicher Theosoph, Erstlings- und Hauptwerk Aurora oder Morgenröte im Aufgang, Kapitel 22, S. 52-65, 1612

 

  • Die Gesellschaft reagiert anders auf einen Heiligen der unendlichen Glückseligkeit als auf den nicht feststellbaren Zustand des Weisen. Der Zustand der Glückseligkeit ist für andere erkennbar, die darauf mit Verehrung oder Hoch-
    achtung antworten mögen. Der Zustand des Weisen liegt jenseits der Erkennbarkeit. Um überhaupt in der Welt
    agieren zu können, mag der Weise einen Kommunikationsstil annehmen, der auf einem geheimnisvollen Sinn für Humor basiert. Dr. David Hawkins Licht des Alls. Die Wirklichkeit des Göttlichen, S. 444, 2006

 

  • Alle Männer sind Frauen vor dem Absoluten.
    Mirabai (um 1498-1547) aristokratische indische Hindu-Mystikerin, Krishna-Devotee der Sant-Tradition, Dichterin, zitiert in:
    Eintrag Mirabai, präsentiert von der Publikation Encyclopedia, aktualisiert 9. Dezember 2020

 

  • Es gibt eine unsichtbare Welt, die die sichtbare durchdringt.
    Gustav Meyrink (1868-1932) österreichischer Bankier in Prag, Chefredakteur der humoristischen Wiener Zeitschrift »Der liebe Augustin«, Übersetzer, Schriftsteller, Das grüne Gesicht, 1917; zitiert in: Aphorismen.de

 

Referenz: de.Wikiquote-Eintrag Mystik

Quotes by mystics

Personal avowals

  • As I thus praised, a great light appeared to my soul, and in this light God revealed himself in great majesty and indescribable brightness. Our Lord held two golden chalices in his hands that were both full of living wine. In his left hand was the red wine of suffering, and in his right hand the white wine of sublime consolation. Then our Lord spoke: "Blessed are those who drink this red wine. Although I give both out of divine love, the white wine is nobler in itself; but noblest of all are those who drink both the white and the red." Mechthild of Magdeburg (1207-1282) German medieval mystic, member of the Béguines, visionary, writer, The Flowing Light of the Godhead, translated and introduced by
    Frank Tobin, book II, chapter 7, S. 77, Paulist Press, New York and Mahwah, NJ 1998
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Awakening

After a profound mystical experience at age 42 Saint Hildegard became a polymath.

 

  • The heavens were opened and a blinding light of exceptional brilliance flowed through my entire brain. And it so kindled my whole heart and breast like a flame. Saint Hildegard of Bingen [Sybil of the Rhine] (1098-1179) German Christian mystic, Catholic saint, Doctor of the Church, Benedictine abbess, visionary, philosopher, polymath, composer, writer, Secrets of God. Writings of Hildegard of Bingen, S. 16, Shambhala, 1st edition 9. July 1996

 

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Julian of Norwich received a visionary insight, which she termed a "showing."

She was shown a nut-sized version of the entire cosmos.

  • [Christ] showed me a little thing, the size of a hazelnut,
    lying in the palm of my hand.
    It was as round as a ball, as it seemed to me.
    I looked at it with the eyes of my understanding and thought,
    What can this be?
    Julian of Norwich (1342-1416) English anchoress, important Christian, mystic, theologian, 14th century

 

Schneeweiß
Snow-White and Rose-Red
Jessie Willcox Smith, artist, 1911
  • A fireball [Chi] possesses the heart of this child [...] the fireball rules the entire body just as the firmament of heavens contains lowly things and covers celestial things and also touches the brain of the person [...] the fireball gives the greenness of the heart and veins and all the organs to the entire body as a tree gives sap and greenness to all the branches from its root. Saint Hildegard of Bingen [Sybil of the Rhine] (1098-1179) German Christian mystic, Catholic saint, Doctor of the Church, Benedictine abbess, visionary, philo-
    sopher, polymath, composer, writer, cited in: Matthew Fox (*1940) US American Episcopalian (formerly Roman Catholic) priest, author, Hildegard of Bingen. A Saint for Our Times. Unleashing Her Power in the 21st Century, Namaste Publishing,
    16. October 2012

 

 

  • Science and mysticism are converging lines. When the necessary intelligence arises in humanity, the two will merge. Sadhguru Jaggi Vasudev (*1957) Indian yogi, founder of the Isha Foundation, author, Twitter message,
    11. June 2016, repeated 15. March 2019

 

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See also:

Mirabai's Hagiography

  • All souls are feminine in the presence of the [decidedly male] Lord Kṛṣṇa.
    Mirabai [Meera] (~1498-1547) aristocratic Indian Hindu mystical singer, poet-saint, sahajiya devotee of Lord Krishna, influential in the Sant tradition of the Vaishnava bhakti movement, cited in: entry Mirabai, presented by the publication Encyclopedia, updated 9. December 2020

 

 

  • Mysticism is an eclectic mixture of various forms of self-discovery that's primarily experimental.
    Frederick Philip Lenz, III, Ph.D. [Rama] (1950-1998) US American Buddhist spiritual teacher, source unknown

 

 

  • Mysticism has this beautiful quality of happiness and laughter, which I think is so necessary in our modern age.
    Frederick Philip Lenz, III, Ph.D. [Rama] (1950-1998) US American Buddhist spiritual teacher, source unknown

 

Zitate allgemein

  • Die Gehirnwellen des Weisen arbeiten hauptsächlich auf der langsamen Theta-Frequenz von ungefähr 4-7 Zyklen pro Sekunde, d.h. bei 4-7 Hz oder sogar langsamer. Die Alpha-Wellen der normalen Meditation bewegen sich auf einer Frequenzbreite von 8-13 Hz und die Gehirnwellen eines normalen Menschen liegen im Wesentlichen bei den schnel-
    len Beta-Frequenzen von 13+ Hz. Dr. David R. Hawkins, Licht des Alls. Die Wirklichkeit des Göttlichen, S. 210, 2006

 

 

  • Das tiefste und erhabenste Gefühl, dessen wir fähig sind,
    ist das Erleben im Mystischen.
    Aus ihm allein keimt wahre Wissenschaft.
    Wem dieses Gefühl fremd ist, wer sich nicht mehr wundern
    und in Ehrfurcht verlieren kann, der ist bereits seelisch tot.
    Albert Einstein (1879-1955) deutschstämmiger US-amerikanischer theoretischer Physiker, Entwickler der Allgemeinen Relativitätstheorie, Nobelpreisträger in Physik, 1921, zitiert in: Gutzitiert

 

Zorntag
Der große Tag seines Zorns (Weltgericht), 1853
John Martin (1789-1854) englischer Maler
  • Ein rein verstandesmäßiges Weltbild ganz ohne Mystik ist ein Unding.
    Erwin Schrödinger (1887-1961) österreichischer Physiker, Wissenschaftstheoretiker, Brief datiert Alpbach,
    17. September 1960, zitiert in: Mein Leben, meine Weltansicht, Diogenes, Zürich, 1989

 

 

  • Der Liebende, der gerecht und innerlich ist, den will Gott aus freien Stücken erwählen und erhöhen zu einem überwesentlichen Schauen im göttlichen Lichte. Mit Kennt-
    nissen und Scharfsinn oder mit irgendwelchen Andachtsübungen kann dazu aber niemand gelangen, sondern wen Gott in seinem Geiste vereinigen und durch sich selbst erleuchten will, der kann Gott schauen und sonst keiner. Jan van Ruysbroek (1293/1294-1381) flämischer Mystiker, katholischer Theologe, Schriftsteller in mittelniederländischer Sprache, zitiert in: Gerhard Wehr (1931-2015) deutscher evangelischer Theologe, Sachbuchautor, Die deutsche Mystik, S. 150,
    O. W. Barth Verlag, München 1988

 

  • Mystik ist die Erfahrung der Einheit und der Ganzheit des Lebens. Mystische Lebenswahrnehmung, mystische Schau ist dann auch die unerbittliche Wahrnehmung der Zersplitterung des Lebens. Leiden an der Zersplitterung und sie un-
    erträglich finden, das gehört zur Mystik. Gott zersplittert zu finden in arm und reich, in oben und unten, in krank und gesund, in schwach und mächtig, das ist das Leiden der Mystiker. Der Widerstand von Franziskus oder Elisabeth von Thüringen oder von Martin Luther King wächst aus der Wahrnehmung der Schönheit. Und das ist der langfristigste
    und der gefährlichste Widerstand, der aus der Schönheit geboren ist.
    Dorothee Sölle (1929-2003) deutsche evangelische feministische Theologin, Pazifistin, Referentin, Schriftstellerin, Mystik und Widerstand. Du stilles Geschrei, S. 16, Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg, 1997

 

  • Gott ist das Nichts, das alles werden will, sagt Jakob Böhme. Meine Angst sagt mir, dass sich dieses Nichts in der globalisierten Welt immer weniger wahrnehmen lässt, sein Glanz ist immer versteckter, das stille Geschrei wird immer mehr übertönt. Aber das Nichts, das alles werden will, produziert seine eigene Unbeirrbarkeit, ja seinen eigenen mys-
    tischen Trotz. Böhme denkt das Göttliche als eine Bewegung, etwas Fließendes, Wachsendes, Treibendes, als einen Prozess. Wenn wir den Prozess mitvollziehen, werden wir ein Teil der Gottesbewegung und verbunden mit allen anderen. Dorothee Sölle (1929-2003) deutsche evangelische feministische Theologin, Pazifistin, Referentin, Schriftstellerin,
    Mystik und Widerstand. Du stilles Geschrei, Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg, 1997

 

  • Es gibt nichts Höheres als Gott! Und neben ihm muss alles Andere weit in den Schatten treten. Es soll kein Mensch zu einer Willensänderung gezwungen werden, doch Jedermann hat nun in Zukunft alle in Ruhe und Frieden sein zu lassen, welche wirklich zu Gottes Volk gehören. Nicht Einer darf noch ungestraft schmutzige Finger darnach ausstrek-
    ken. Er wird dafür sofort gezeichnet und daran zu Grunde gehen. Ein jeder Spott, noch mehr die Tat wird sich ganz unerwartet schnell und bitter an den Ausübenden rächen.
    Das Volk des Herrn sammelt sich endlich unter seiner Fahne und bleibt geschützt. Doch nur ein Jeder, der den Mut
    hat, sich zu diesem Volke zu bekennen! Kein Anderer. Wir stehen schon in dem Beginn der Stunde!
    Oskar Ernst Bernhardt (Abd-ru-shin) (1875-1941) deutscher spiritueller Autor, Gründer der Gralsbewegung Im Lichte der Wahrheit Gralsbotschaft Ausgabe letzter Hand von Abd-ru-shin [1931], S. 171, Verlag Alexander Bernhardt, Vomperberg, Tirol, Ausgabe letzter Hand, 1. Januar 2011

General quotes

Personal avowals

  • The gate was opened to me [...] in one quarter of an hour I saw and knew more than if I had been many years together at a University [...]. I saw it as in a great deep in the internal; for I had a thorough view of the Universe, as a complex moving fullness wherein all things are couched and wrapped up.
    Jakob Böhme (1575-1624) German mystic, philosopher, theologian, Christian theosophist, cited in: Cosmic Harmony – The State
    of Enlightenment
    , first presented by the publication cosmicharmony.com, 28. February 2012

 

Recommendations

  • Don't date a mystic, if you want the life you have. If you are comfortable and cozy, stay away. Whatever you have built around yourself to create comfort: it cannot stand in the blazing fire of a mystical woman.
    ➤ She is no trophy.
    ➤ She is no bodily pleasure-maker.
    ➤ She is the seer of souls.
    ➤ She is the womb that births the divine into the flesh and bone of matter.
    ➤ She doesn’t mean to burn your village to the ground, but she has seen what you are meant to become.
You are not a peasant sheering sheep, as you have thought. You are a king dressed in rags who has amnesia. […]
Everybody wants the magic, but nobody wants the Mystery, the schooling: a thing that must be lived in a place where book knowledge has no meaning […] [T]he well-honed intellect – the masculine theory of reason – will not save you, cannot free you. […]
The Mystery, by its very nature, must show you what has never been seen, never been written, never been known, because before you were forged, it was impossible.
Article Why You Should Date A Normal Girl Versus A Wild Mystic., Alison Nappi, US American catalyst, seminar leader, esoteric writing coach, author, 21. December 2014

 

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For Rahner mysticism does not mean some esoteric phenomenon but "a genuine experience of God emerging from the very heart of our existence.":

Future outlook

  • The Christian of the future will be a mystic or will not exist at all.
    Karl Rahner, SJ (1904-1984) German influential Roman Catholic theologian, revolutionary mystic, Jesuit, David Bourke, translator, Theological Investigations, volume 7, chapter XX,
    S. 149, Darton Longman & Todd, London, 1973, 1981
  • [Paraphrased] Saints are sinners who didn't give up. Misattributed to Teresa of Ávila (1515-1582) Spanish Carmelite nun, Roman Catholic saint, mystic, theologian
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Mother Teresa's grave crisis in faith – Dark Night of the Soul:

In October 1958, after the death of Pope Pius XII Mother Teresa prayed to the deceased Pope for a proof that God is pleased with the Society. And then and there, she rejoiced, disappeared the long darkness [...] that strange suffering of ten years. It lasted for five weeks.

  • Jesus has a very special love for you, she assured Van der Peet. [But] as for me, the silence and the emptiness is so great, that I look and do not see, – listen and do not hear – the tongue moves [in prayer] but does not speak [...].
    Lord, my God, who am I that You should forsake me? The Child of your Love – and now become as the most hated
    one – the one – You have thrown away as unwanted – unloved. I call, I cling, I want – and there is no One to answer – no One on Whom I can cling – no, No One. – Alone [...]. Where is my Faith – even deep down right in there is nothing, but emptiness and darkness – My God – how painful is this unknown pain – I have no Faith – I dare not utter the words and thoughts that crowd in my heart – and make me suffer untold agony.
    So many unanswered questions live within me afraid to uncover them – because of the blasphemy – If there be God – please forgive me – When I try to raise my thoughts to Heaven – there is such convicting emptiness that those very thoughts return like sharp knives and hurt my very soul. – I am told God loves me – and yet the reality of darkness
    and coldness and emptiness is so great that nothing touches my soul. Did I make a mistake in surrendering blindly
    to the Call of the Sacred Heart?
    Mother Teresa of Calcutta (1910-1997) Albanian-born Indian Catholic nun, "saint", missionary, humanitarian, founder of the Order of the Missionaries of Charity, Nobel Prize for Peace laureate, 1979, addressed to Jesus, at the suggestion of a confessor, undated; cited in: article Mother Teresa's Crisis of Faith, presented by the US American weekly news magazine TIME, David van Biema, US American TIME journalist, religious author, S. 3, 23. August 2007

 

Sonne
Woman before the Rising Sun (Woman before the Setting Sun), ~1818
Caspar David Friedrich (1774-1840) German painter
  • The new mystic is not someone who retreats into the ashram or into the monasteries, but rather is someone who remains a very effective lay person in the field – a mother, a lawyer, a teacher, a functioning person in the field – while having a very ani-
    mated soul. [...] The mystic actually expe-
    riences the power of God. Their soul becomes animated. They go from the theory of God, to the fact of God. They go from "I believe", to "I know." Interview with Caroline Myss Myss.com (*1952) US American spiritual teacher, mystic, medical intuitive, bestselling author, Entering the Castle of the Soul, presented by host Randy Peyser, 2007

 

  • In 1944 Oppenheimer ['Father of the atomic bomb'] split the atom. […] One of the governing laws of mysticism is that 'What is in one is in the whole.' What happens in one happens everywhere. So if he splits the [archetypal] atom it means all atoms are split simultaneously. […] All life went into a parallel dimension. All life slipped into the quantum dimension. […] We are living in this new psychic field, the quantum dimension, not just our science, not just our math. […] Now energy [consciousness] became before matter. Oppenheimer [...] turned the world upside down. He shattered reality. Removed video DVD presentation by Caroline Myss (*1952) US American spiritual teacher, mystic, medical intuitive, bestselling author, The Sacred Spaces of Morocco, Myss Digital Media, Morocco, minute ~28:41, 65:01 minutes duration, recorded 15.-26. October 2011

 

  • To enter your Castle (soul) is not a journey that takes you away from the world; rather it brings you directly into the world. It brings you fully into your soul, and into your power in the world. [...] Mystics change the world around them more dramatically and more positively than can ever be measured. The mystic works on the invisible plane, rely-
    ing on God, prayer and grace.
    Caroline Myss Myss.com (*1952) US American spiritual teacher, mystic, medical intuitive, bestselling author, Entering the Castle. An Inner Path to God and Your Soul, S. 85, Simon & Schuster United Kingdom, 6. August 2007

 

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Mechthild of Magdeburg (1207-1282)

The 13th century Christian mystic paid dearly for daring to claim Divine revelation.

  • Mechthild of Magdeburg's "criticism of church dignitaries, religious laxity and claims of theological insights aroused so much opposition that some called for the burning of her writings. With advanced age, she was not only alone, and the object of much criticism but she also became blind.
    Around 1272 she joined the Cistercian nunnery of Helfta who offered her protection and support in the final years of her life, and where she finished writing down the contents of the many divine revelations she claims to have experienced." en.Wikipedia entry, status January 2022

 

 

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Mystics

  • Beyond the genius is the mystic.
    The mystic is one who has attained cosmic consciousness by a complete severance of the seats of consciousness and sensation. He is then almost totally unaware of his body and is totally aware of the Light of God centering him. Omniscience comes to him in that timeless blinding flash of light which is characteristic of a complete severance. This experience was described in the illumination of St. Paul. Every timeless flash of intense inspiration which comes to any man is a partial illumination, for inspiration is the manner in which new knowledge comes to man from the cosmos.
    Of all mystics, Jesus was the outstanding example of all time. He was the only One in all history to have known complete cosmic-conscious unity with God.
    The Bible refers to cosmic-conscious experience as "the illumination" or "being in the Light" or "in the Spirit."
    In all history less than forty cases of partial cosmic consciousness are known, and probably not more that three of
    these anywhere nearly approached the complete state of illumination experienced by the Nazarene.
    Cosmic Consciousness is the ultimate goal of all mankind. All will know it before the long journey of man is finished,
    but there are many in this new age just dawning who are ready for it in part, if not fully.
    Many desire it fully, but it is best that it come bit by bit for the complete severance is very dangerous. The ec-
    stasy of this supreme experience is so great that one does not wish to come back. The power of severance of soul
    from body is within easy accomplishment, but to step back into the body is very difficult.
    Walter Russell (1871-1963) US American polymath, natural philosopher, mystic, architect, painter, sculptor, builder, author (unified theory in physics and cosmogony), The Secret of Light, S. 27-28, University of Science and Philosophy, 3rd edition 1994

 

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Insight on the destiny of Christianity published at age 86

  • If Christianity can't recover its mystical tradition and teach it, it should just fold up and go out of business. It has nothing to offer. Bede Griffiths (1906-1993) British-born Catholic Benedictine monk, mystic, ashramite in India for 50 years, direct remark to Matthew Fox (*1940) US American Episcopalian (formerly Roman Catholic) priest, author, Confessions. The Makings of a Postdenominational Priest, S. 214, Harper, San Francisco, 1996, revised and
    updated edition 10. November 2015

 

  • Mystics, contrary to religionists, are always saying that reality is not two things – God and the world – but one thing, consciousness. […] The problem with science has always been that most scientists believe that science must be done within a different monistic framework, one based on the primacy of matter. […] quantum physics showed us that we must change that myopic prejudice of scientists, otherwise we cannot comprehend quantum physics. So now we have science within consciousness, a new paradigm of science based on the primacy of consciousness that is gradually replacing the old materialist science. […] the new paradigm resolves many […] paradoxes of the old paradigm and explains much anomalous data. Interview mit Amit Goswami, Ph.D. (*1936) Indian US American professor emeritus of nu-
    clear physics, University of Oregon (1968-1997), quantum cosmologist, author, Healing Journeys, Suzie Daggett, Insight, 2005

 

Welle
Big wave at Cortez Bank, North Pacific Ocean
  • True mystics simply open their souls to the oncoming wave. Sure of themselves, because they feel within them something better than themselves, they prove to be great men of action, to the surprise of those for whom mysticism is nothing but visions, and raptures and ecstasies. Henri Bergson (1859-1941) influential French philosopher, Nobel laureate in literature, 1927, Deux sources de la morale et de la religion, [The two sources of morality and religion], chapter 3 "Dynamic Religion", Félix Alcan, Paris, 1932, 1935

 

  • Unfortunately, the harmful patterns that are imprinted upon the subconscious mind of a person who is physically incarnated can only be dealt with from the physical level. When you leave the physical body and return to the mental or the spiritual realms you cannot wave your magic wand and change all those negative patterns acquired in the physical body. The only way that these negative or harmful patterns can be changed is in the subsequent physical incarnation. That is the main reason why the physical worlds are the most difficult of all realms to master. Those who do master the physical are masters of all the other realms as well. Joseph Whitfield, US American mystical author, Treasure of El Dorado, Occidental Press, December 1977, Treasure Publications, revised edition 1. June 1989

 

  • The Word of God, named Jesus (Savior) by divine command, was active before the incarnation. The Word and its activity is not limited by the historical reality of the man Jesus, whose humanity it possessed. The Eternal Word may have manifested in other persons, such as Krishna, Laozi, Buddha, Muhammad, and in the teachings of the Absolute
    in Buddhism, the Upanishads, Advaita Vedanta, and other experiences of the divine. These were channels of bringing Divine Love into the world.
    Fr. Thomas Keating, O.C.S.O. (1923-2018) US American Trappist monk, priest, founder of the Centering Prayer movement, author, Reflections on The Unknowable, Lantern Publishing & Media, 9. April 2014

 

  • The great and rare mystics of the past (from Buddha to Christ, from al-Hallaj to Lady Tsogyal, from Hui-neng to Hilde-
    gard) were, in fact, ahead of their time, and are still ahead of ours. In other words, they are not figures of the past. They are figures of the future. Ken Wilber (*1949) US American transpersonal philosopher, consciousness researcher, thought leader of the 3rd millennium, developer of Integral Theory, author, Sex, Ecology, Spirituality. The Spirit of Evolution, chapter "Magic, Mythic, and Beyond", S. 261, Shambhala Publications, Boulder, Colorado, 1995, 2nd revised edition 2. January 2001

 

  • In the Christian context, we do not mean by a "mystery" merely that which is baffling and mysterious, an enigma or insoluble problem. A mystery is, on the contrary, something that is revealed for our understanding, but which we never understand exhaustively because it leads into the depth or the darkness of God. The eyes are closed – but they are also opened. Kallistos Ware (*1934) English metropolitan bishop within the Eastern Orthodox Church under the Ecumenical Patriarchate of Constantinople, author, The Orthodox Way, St. Vladimirs Seminary Press, United States, 1979, revised edition
    1. September 1995

 

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Male saints

  • Saints are people who are whole. They trust their masculine soul because they have met the Father. He (sic!) taught them about anger, passion, power and clarity. He told them to go all the way through and pay the price for it. He shared with them his own creative seed, his own decisive Word, his own illuminating Spirit. They are comfortable knowing and they are comfortable not knowing. They can care and not care without guilt. They can act without success because they
    have named their fear of failure. They do not need to affirm or deny, judge or ignore. But they are free to do all of them
    with impunity. The saints are invincible. They are men!
    Father Richard Rohr O.F.M. (*1943) US American Franciscan friar, enneagram teacher, author, Masculine Spirituality, originally published in "Praying – Spirituality for Everyday Living", September-October 1988, reissued by the Men's Fellowship, undated

 

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Self-destroying industrial civilization fails to acknowledge mystical experiences.

  • Inability to accept the mystic experience is more than an intellectual handicap. Lack of awareness of the basic unity of organism and environment is a serious and dangerous hallucination. For in a civilization equipped with immense technological power, the sense of alienation between man and nature leads to the use of technology in a hostile spirit – to the 'conquest' of nature instead of intelligent co-operation with nature. The result is that we are eroding and destroying our environment, spreading Los Angelization instead of civilization. This is the major threat overhanging Western, technological culture, and no amount of reasoning or doom-preaching seems to help. We simply do not respond to the prophetic and moralizing techniques of conversion upon which Jews and Christians have always relied. But people have an obscure sense of what is good for them – call
    it 'unconscious self-healing,' 'survival instinct,' 'positive growth potential,' or what you will. Among the educated young there is therefore a startling and unprecedented interest in the transformation of human consciousness. All over the Western world publishers are selling millions of books dealing with Yoga, Vedanta, Zen Buddhism, and the chemical mysticism of psychedelic drugs, and I have come to believe that the whole 'hip' subculture, however misguided in
    some of its manifestations, is the earnest and responsible effort of young people to correct the self-destroying course
    of industrial civilization.
    Alan Watts (1915-1973) British philosopher, speaker, writer, Psychedelics and Religious Experience, presented by the UC law journal California Law Review, S. 74-85, volume 56, no. 1, January 1968

 

  • People everywhere not only have the potential of having mystical experience, but in fact they are having this experience, and they simply do not know it. This is matter of perception, not of qualification. We are all qualified,
    but few of us perceive ourselves to be so. Because we do not perceive ourselves to be worthy enough to receive
    divine inspiration, we assume that we are not. And when we do receive it, we look right past it, we look through it,
    look around it, or we look right at it and we call it something else.
    Neale Donald Walsch (*1943) US American spiritual teacher, bestselling author, cited in: Arjuna Ardagh (*1957) British US Ame-
    rican spiritual teacher, author, The Translucent Revolution, New World Library, 15. June 2005

 

  • [Frederic] Spiegelberg's phrase "the religion of no religion" had deep existential roots. It was based on a mystical encounter with the natural world he experienced as a young theology student. He was walking in a wheat field on a bright day when, quite suddenly, his ego vanished and what he calls the Self appeared. Through this altered perspec-
    tive, he began to see that God was shining through everything in the world, that everything was divine, that there was nothing but holiness. As he reveled in this revelation, he came around a corner and found himself confronting a gray church. He was horrified. How, he asked himself, could such a building claim to hold something more sacred, more divine, than what he had just experienced in the poppies, birds, and sky of the now divinized cosmos? It all seemed preposterous, utterly preposterous, to him. Jeffrey Kripal, Ph.D. (*1962) US American J. Newton Rayzor professor of reli-
    gious studies, chair of the department of Religious Studies, Rice University, Houston, Texas, essay From Altered States To Altered
    Categories (And Back Again). Academic Method And The Human Potential Movement
    , April 2007

 

  • Silence for the ordinary people is with their tongues,
    silence or the mystics is with their hearts,
    and silence for the lovers is with restraining the stray thoughts that come to their most innermost being.
    Traditional saying

 

Reference: de.Wikiquote entry Mysticism

Englische Texte – English section on Mysticism

Five phases of mystical development – Evelyn Underhill

The Anglo-Catholic theologian, author and mystic Evelyn Underhill (1875-1941) described in her
1911 classic Mysticism. A Study in Nature and Development of Spiritual Consciousness
five distinct phases of the development of mystics.
༺༻Mystical experienceLegendReference
1.Awakening of SelfDirect immediate God experience Henry Suso [Heinrich Seuse], disciple of Meister Eckhart
2.Purification of the Self
Transcendence of "little self"/ego
No introduction of one's life calling Theologia Germanica (14th century, anonymous)
3.IlluminationBurning for God William Law
4.Dark Night of the SoulDeepening of bonding with God Mechthild of Magdeburg11
5.Unitive lifeUnification with God Sum of the mystic way
Source: ► Evelyn Underhill (1875-1941) British Anglo-Catholic mystic, theologian, pacifist, writer on Christian mysticism, poet, novelist, Mysticism. A Study in Nature and Development of Spiritual Consciousness, 1911, New American Library, New York, 1974
See also: ► Phoenix

 

Links zum Thema Mystik / Mysticism

Literatur

Englisches Original: Mysticism, 1911

Literature (engl.)


The mystic of the Inner Castle of the Spanish saint Teresa of Ávila (1515-1582) Spanish mystic, Catholic saint

Externe Weblinks



Linklose Artikel

  • Wikiversity-Einträge Philosophie und Philosophen des Glücks (Mystik von der Antike bis heute)

External web links (engl.)



Audio- und Videolinks


Dokumentationen

Audio and video links (engl.)

On mystical experiences and the content of the book Defy Gravity


Linkless media offering

  • Video presentation by Stanislav Grof, M.D., Ph.D. (*1931) Czech US American psychiatrist, consciousness researcher, co-developer of transpersonal psychology, Mystical experiences of founders of religions [Über mystische Erlebnisse von Religionsgründern], YouTube Film, 1:27 minutes duration, posted 9. March 2008

 

Interne Links

Englisch Wiki

Hawkins

 

 

1 Das was der Dienende sah, hatte weder eine Form noch irgendein Sein; und doch hatte er daran eine so große Freude, wie wenn er alle freudvollen Dinge in ihren Gestaltungen gesehen hätte. Sein Herz war hungrig, und doch erfüllt, seine Seele war voller Zufriedenheit und Freude; seine Gebete und Hoffnungen waren erfüllt worden. Heinrich Seuse (1295/1297-1366) deutscher mittelalterlicher Mystiker, Seelsorger, Theologe, Schüler von Meister Eckhart, Seliger der katholischen Kirche

2 Alles in der vergänglichen Natur entspringt aus dem, was ewig ist, als ein fühlbarer und sichtbarer Ausdruck davon, so dass, wenn wir das Grobstoffliche, den Tod und die Dunkelheit der Zeit davon unterschieden, wir darin dasjenige finden, was ewig ist [...]. In der Ewigen Natur, dem Himmelreich, steht die Materie im Leben und im Licht; es ist der glorreiche Körper des Lichts, das Gewand, in welches das Licht gekleidet ist, und es hat daher alle Eigenschaften des Lichtes in sich, unterschieden vom Licht nur dadurch, dass es das Gefäß ist für alle seine Farben, Kräfte und Eigenschaften. William Law (1686-1761) englischer Geistlicher, Theologe, Autor

3 Wir müssen alle Dinge lassen und uns ihrer entäußern, und davon Abstand nehmen irgendetwas als das unsere zu beanspruchen. Abhandlung Theologia Germanica, Meister Eckhart zugeschrieben, 14. Jht.

4 Herr, da du mir nun alles entzogen hast, was ich von dir habe, so laß mir doch aus Gnade dieselbe Gabe, die du von Natur einem Hunde gegeben hast, nämlich: daß ich dir treu sei in meiner Not ohne jeden Überdruß. Dies ersehne ich mit Sicherheit inniger als dein Himmelreich. Mechthild von Magdeburg (1207-1282) bedeutende deutsche Mystikerin des Mittelalters, Nonne des Zisterzienserordens, Mitglied der Beginen, Visionärin, Schriftstellerin

5 Wenn die Liebe uns über alle Dinge hinausgetragen hat in die göttliche Dunkelheit, dann sind wir dort verwandelt durch das Ewige Wort als ein Bild des Vaters; und so wie die Luft von der Sonne durchdrungen ist, so empfangen wir in Frieden das über alles Verstehen hinausreichende Licht, welches uns entfaltet und durchdringt. Jan van Ruysbroek (1293/1294-1381) flämischer Mystiker, katholischer Theologe, Schriftsteller in mittelniederländischer Sprache

6 Philon von Alexandria Bautz.de, Philo (Judaeus) Textlog.de; (engl.) The Works of Philo Judaeus, Earlychristianwritings.com, The contemporary of Josephus, translated from the Greek by Charles Duke Yonge, London, H. G. Bohn, 1854-1890

7 Brigitta war die Ehefrau des Edlen Ulf Gudmarsson, Hofmeisterin am Hofe ihres Vetters Magnus Eriksson, Erzieherin seiner Frau Blanca von Namur und Gründerin des Erlöserordens.

8 Konrad Minkner, Die Stufenfolge des mystischen Erlebnisses bei William Law (1686-1761), Verlag Ernst Reinhardt, München, 1939

9 Caution: Video documentary Historical Origins Of The Jesuit Order. The Diabolical Society Of Jesus & Knights Of Malta Exposed!, presented by "End Times Prophecies & Events", 4:11:02 duration, 30. October 2016

10 Zitiert in: Wikiquote

11 [S]ince Thou hast taken from me all that I had of Thee, yet of Thy grace leave me the gift which every dog has by nature: that of being true to Thee in my distress, when I am deprived of all consolation. This I desire more fervently than Thy heavenly Kingdom. Mechthild of Magdeburg (1207-1282) German medieval mystic, member of the Béguines, visionary, writer

Letzte Bearbeitung:
27.01.2024 um 12:32 Uhr

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