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Mutterschaft – Elternschaft

 

Jesus

Christus im Haus seiner Eltern, 1850
John E. Millais (1829-1896) britischer Maler

Mutter ist das Wort für Gott auf den Lippen
und in den Herzen von kleinen Kindern.

William Makepeace Thackeray (1811-1863) britischer
Schriftsteller, Roman Jahrmarkt der Eitelkeit, 1847/48


 

Mütterlichkeits- und Väterlichkeitsstörungen – Hans-Joachim Maaz

Ob die Familie ein Hort für Intimität, Halt, Orientierung, Förderung und Schutz ist oder zur Quelle von Erkrankung, Fehlentwicklung, Hemmung, Gewalt, Terror und Sucht wird, hängt entscheidend von der Qualität an frühen
mütterlichen und väterlichen Beziehungsangeboten ab.

 

Die Beziehungsangebote in der Kindheit sind prägend für das ganze Leben. Dr. Hans-Joachim Maaz

 

Leistung, Förderung und Hemmung durch Mütter und Väter
Mütterlichkeit leistetGebären, gewähren, versorgen, einfühlen, verstehen, bestätigen, beschützen, tröstenVäterlichkeit leistetFördern und fordern, unterstützen, probieren, riskieren, kritisieren, Grenzen setzen, Struktur, Verantwortung, Pflicht
Förderliche MutterbeziehungMutterannahme ✣ Mutterfreiheit ✣
Mutterliebe ✣ Mutterbestätigung
Förderliche VaterbeziehungVaterliebe ✣ Vaterfreiheit ✣
Vaterförderung ✣ Vaterverständnis
Hemmende MutterbeziehungMutterbedrohung ✣ Mutterbesetzung
Muttermangel ✣ Muttervergiftung
Hemmende VaterbeziehungVaterterror ✣ Vatererpressung ✣
Vaterflucht ✣ Vatermissbrauch

 

Abträgliche Familienkonstellationen mit negativen Konsequenzen
༺༻ElternstörungFamiliäre SituationFolgeFehlentwicklung
1. Mutterbedrohung Vaterterror Familie ist Hölle, Irrenanstalt, fundamentalistischen Terrorschmiede. GewaltBorderline-Störung
2. Mutterbesetzung Vatererpressung Familie ist ein Gefängnis. VerweigerungSchizoide Störung
3. Muttermangel Vaterflucht Familie ist Bedürfnisanstalt, Heim für verlorene/verlassene Seelen (Waisenhaus) und Suchtquelle. SuchtNarzisstische Persönlichkeitsstörung
4. Muttervergiftung Vatermissbrauch Familie ist Kadettenanstalt, autoritärer Eliteklub und Bordell. StressAbhängigkeits/Autonomie-Konflikt
Aufbauende Familienkonstellationen – günstige Weiterentwicklung
༺༻ElternkapazitätFamiliäre SituationFolge / Ausrichtung
1. Mutterannahme Vaterakzeptanz Familie ist Schutzraum, Rückzugsort, Sicherheit und Geborgenheit Halt
2. Mutterförderung Vaterfreiheit Familie ist ein ideales Entwicklungsinstitut. Freie Entwicklung
3. Mutterliebe Vaterförderung Familie ist Lern-, Riskier- und Probierfeld, Universität, Selbstwertschmiede. Selbstwert und Liebe
4. Mutterbestätigung Vaterverständnis Familie ist die Bühne der Lebensrealität mit Möglichkeiten und Begrenzungen. Zufriedenheit, Gelassenheit
Quelle: ► Eröffnungsvortrag von Dr. Hans-Joachim Maaz (*1943) deutscher Psychiater, ärztlicher Psychoanalytiker, Autor, Beziehungskultur in Familien, PDF, 2. Stiftungstag der Hans-Joachim Maaz–Stiftung Beziehungskultur, 25. November 2017
Medienreferenz:
► Video Ringvorlesung von Dr. Hans-Joachim Maaz (*1943) deutscher Psychiater, ärztlicher Psychoanalytiker, Autor, Was macht uns
     böse?
, vorgetragen an der Hochschule Mittweida, Sachsen, Öffentliche Ringvorlesung im Sommersemester 2018, YouTube Film,
     1:49:59 Dauer, eingestellt 29. März 2018
Siehe auch:
Zitate über Normopathie durch Selbstentfremdung – Hans-Joachim Maaz
Kindererziehung • Persönlichkeitsstörungen • historisch-kulturelle Auswirkungen – Lloyd deMause

 

"Feminismus, der tatsächlich mütterfeindlich ist oder nicht auch Mütterlichkeit unterstützt und fördert, ist für die Entwicklung der Gesellschaft gefährlich. Das Mütterliche in einer Gesellschaft ist entscheidend für die Zukunft
der Gesellschaftsentwicklung, weil dadurch wieder die nächste Generation und deren Verhalten geprägt wird."
Videointerview (Studio Talk) mit Dr. Hans-Joachim Maaz (*1943) deutscher Psychiater, ärztlicher Psychoanalytiker, Autor,
Der neue Feminismus Hans Joachim Maaz, präsentiert von dem deutschen alternativen online Fernsehsender Nuoflix,
Gastgeber Hagen Grell, YouTube Film, 35:03 Minuten Dauer, eingestellt 25. Juni 2017

Familiäre Konstellationen – Hans-Joachim Maaz

Die für die Gehirnentwicklung des Kindes und damit für dessen spätere Persönlichkeitsstrukturen verantwortliche frühe Beziehungsqualität muss man aus der Sicht des Kindes beurteilen. In Entsprechung zu den wesentlichen mütterlichen und väterlichen Funktionen lauten die entscheidenden Fragen zur Beziehungsqualität aus kindlicher Perspektive:
༺༻Existentielle Fragen des Kindes Mutter-Bindung
Vater-Bindung
Mutter-Bindung
Vater-Bindung
1.Bin ich gewollt? Ist mein Leben erwünscht? Bin ich existenzberechtigt? Oder soll ich besser nicht sein? Mutterannahme Mutterbedrohung
2.Werde ich in meiner Existenz freigelassen? Werde ich von der Mutter besetzt, energetisch für Mutters Leben ausgesaugt? Wird mein einmaliges Leben akzeptiert? Muss ich für Mutter leben? Mutterbesetzung
durch eine «Vampir-Mutter»
Mutterfreiheit
3.Bin ich wirklich geliebt? Werden alle meine normalen Bedürfnisse erkannt
und zuverlässig und ausreichend bestätigt und erfüllt?
Mutterliebe Muttermangel
Am häufigsten
4.Darf ich mich erkennen? Darf ich so sein,
wie ich bin? Muss ich erkennen, was von mir erwartet wird und wie ich sein soll?
Mutterbestätigung Muttervergiftung
5.Darf ich mich entfalten, meine Fähigkeiten entdecken und entwickeln?
Werde ich eingeschüchtert, geängstigt, abgewertet?
Vaterliebe Vaterterror
6.Muss ich nach seiner Pfeife tanzen? Darf ich werden, wer ich sein kann? Vaterfreiheit Vatererpressung
7.Werde ich hinreichend gefördert, ermutigt und unterstützt und hilfreich gefordert? Hat keiner Interesse an mir, kümmert sich keiner um mich, und bekomme ich keine Unterstützung und Anleitung? Vaterförderung Vaterflucht
8.Werden meine Grenzen gesehen und respektiert? Muss ich mich über meine Möglichkeiten hinaus immer nur anstrengen? Vaterverständnis Vatermissbrauch

 

             Mütterlichkeitsstörung             
MutterstörungMutterbotschaftKindstörungBeschreibungMassenpsychologie
MutterbedrohungSei nicht! Lebe nicht! Existenz-
angst
Das ungewollte und nicht wirklich angenommene Kind bleibt innerseelisch in seiner Existenzberechtigung bedroht. Ein solcher Mensch braucht ein Leben lang Halt, Schutz, Unterstützung und Führung. In der klinischen Ausformung sind es Borderline-Syndrome, die ihre Bedroh-
ungserfahrung häufig destruktiv ausagieren.
Destruktive Ideologien wie Rassenwahn, Fremdenhass, Völkermord, Kriegstreiberei und Verfolgung von Andersdenkenden – wie es im deutschen Nationalsozialismus der Fall war.
MuttermangelDu darfst leben, ich will Dich auch, aber ich kann Dich nicht wirklich lieben, ich habe keine Zeit für Dich, ich bin mit eigenen Problemen und unerfüllten Bedürfnissen belastet. Objektver-
lustangst
Die zentrale Angst des Kindes ist, nicht genug Liebe zu erfahren. Der Mensch bleibt unsicher, fühlt sich minderwertig und nicht liebenswert. Er glaubt, durch besondere Leistungen und Anstrengungen sich Liebe verdienen zu können. So kann man zum Leistungsträger einer Gesellschaft werden, ohne je wirkliche innere Zufriedenheit und Entspannung zu finden.Sozialsysteme: Wie werden Minderheiten, Alte, Kranke, Behinderte, Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger akzeptiert und unterstützt?
MuttervergiftungDu darfst leben, Du bist mir auch etwas wert, aber ich mag Dich nur, solange Du meine Erwartungen erfüllst. Individuali-
sierungsangst
Das Kind bleibt abhängig an die Mutter gebunden. Muttergebundene suchen ein Leben lang Führung und Orientierung. Sie sind nach außen orientiert, versuchen abzuspüren, was von ihnen erwartet wird und sind leicht durch Suggestionen zu manipulieren. Autonomiebestrebungen bleiben angstbesetzt.Marktwirtschaft, die Kunden und Klienten nur solange umwirbt und hofiert, solange sie zahlungs-
kräftig sind und Profit versprechen.
             Väterlichkeitsstörung             
VaterstörungVaterbotschaftKindstörungBeschreibungMassenpsychologie
VaterterrorDu störst, Du bist zu viel. Ich fühle mich bedroht durch Dich! Expansions-
angst
Der Vater erlebt das Kind als Konkurrent um die Mutter, von der er auch noch verwöhnt werden möchte. Die psychischen Folgen beim Kind sind Einschüchterung, Unsicherheit, Ängstlichkeit, Gehemmtheit, Rückzug aus Welterkundung und Lebensgestaltung.Gehemmte, ängstliche Untertanen und Mitläufer einer Gesellschaft
Reaktionsbildung der Revolutionäre und "Vatermörder"
VaterfluchtIch habe keine Zeit für Dich. Ich habe Wichtigeres zu tun! ErfolgsangstDem Kind wird Identifikation oder gute Auseinandersetzung mit Männlichkeit und Väterlichkeit entzogen und verweigert. Die Kinder bleiben Muttersöhne und -töchter, die nicht selten schwach, strukturlos, ohne Anstrengungsbereitschaft, Ziel und Ehrgeiz
ihr Leben verbringen und am liebsten nur versorgt sein möchten.
Mangelnde Freude an Leistung
und Erfolg
VatermissbrauchMach mich stolz, mach mich "unsterblich" durch besondere Leistungen. VersagensangstDer Vater ist Antreiber für Höchstleistungen, der Trainer, der seine Sprösslinge zu Siegern machen wil. Es fördert den Erfolgs- und Stärkekult gefördert wird, der Egoisten erzieht, die immer besser und erfolgreicher sein müssen als andere.Macht- und Konkurrenzstrukturen von Machos und Emanzen, in denen Verbundenheit, Gemeinschaft und Solidarität missachtet und abgewertet werden.

 

Mütterlichkeits- und Väterlichkeitsstörungen und ihre Folgen sind
Auslöser für spezifische Defizite und Konflikte in der Gesellschaft.
༺༻Sozialgesellschaftliches DefizitGrund für Fehlverhalten
1.Wir wertschätzen Emotionalität weniger als Rationalität. Um die schmerzlichen Gefühle unserer Frühstörungen unter Kontrolle zu halten.
2.Wir favorisieren Erziehung statt Beziehung. Weil wir beziehungsgestört sind.
3.Wir bewerten Bildung höher als Bindung. Um unsere Bindungsschwäche zu kompensieren.
4.Uns fällt Empathie so schwer.
Stattdessen kämpfen und konkurrieren wir lieber.
Weil wir die Einfühlung in uns selbst blockiert haben.
5.Wir erleben Andersartigkeit häufig als bedrohlich. Weil im Anderen und Fremden das unterdrückte und tabuisierte Eigene erkannt werden könnte.
6.Wir können Begrenzung nur schwer akzeptieren. Weil wir Frühbedürftige geblieben sind und immer noch haben wollen, was schon längst verloren ist.
7.Wir entwerten Mütterlichkeit zugunsten von Beruf, Karriere und materiellen Werten. Weil wir selbst erlebten Mütterlichkeitsdefizite verleugnen und abwehren müssen.
8.Wir verstehen Väterlichkeit falsch, als könnten
Väter die Mütter ohne größere Probleme ersetzen.
Weil wir die selbst erlebten Väterlichkeitsdefizite verleugnen und abwehren müssen.
Quelle: ► Dr. Hans-Joachim Maaz (*1943) deutscher Psychiater, ärztlicher Psychoanalytiker, Autor, Mütterlichkeits- und Väterlichkeitsstörungen und ihre Folgen für die Entwicklung von Kindern, veranstaltet von der internationalen
     Expertentagung "Das Geheimnis erfolgreicher Bildung", Düsseldorf, 11.-13. Juni 2010
Siehe auch:
Zitate über Normopathie durch Selbstentfremdung – Hans-Joachim Maaz
Kindererziehung • Persönlichkeitsstörungen • historisch-kulturelle Auswirkungen – Lloyd deMause

Zitate zum Thema Mutterschaft und Pflege

Zitate allgemein

Persönliche Bekenntnisse

Feld
Margaritenfeld
  • Ich wollte immer Mutter sein. Es wird mich dazu an-
    regen, über Vergänglichkeit und Verlustängste zu
    schreiben. Denn es gibt nichts, was mehr Mut erfor-
    dert, als sich dieser Verbundenheit auszuliefern. Das Kind macht mich unheimlich verwundbar.
    Judith Holofernes, über ihren Sohn Friedrich, geboren
    im Dezember 2006, zitiert in Artikel, präsentiert von der deutschen Wochenzeitschrift Stern, S. 206, Nr. 21/2007, 16. Mai 2007

 

Schlussfolgerung

  • Die übliche Rede vom 'Selbstbestimmungsrecht' der Frau meint – nach meinem Verständnis – nicht Verfü-
    gungsrecht, sondern die Freiheit zu verantwortungs-
    voller Mutterschaft. Dieses Recht gehört zu den ele-
    mentaren Grundrechten. Es zu verweigern, bedeutet das Ende einer freiheitlichen Rechtsordnung. Monika Frommel (*1946) deutsche Juristin, Professorin für Rechtsphilosophie und Strafrecht, zitiert in:
    Artikel, präsentiert von der überregionalen deutschen Wochenzeitung Die Zeit, 16. August 1991
  • Das schönste Wort auf den Lippen eines Menschen ist das Wort "Mutter" und die schönste Aussage ist "Meine Mutter".
    Khalil Gibran (1883-1931) libanesisch-amerikanischer Maler, Philosoph, Dichter, Autor, Gedicht Mutter

 

  • Wenn die Männer aufhören, ritterlich zu sein, stirbt die Freiheit.
    Wenn die Mütter aufhören, mütterlich zu sein, stirbt die Menschheit.
    K. O. Schmidt [Karl Otto Schmidt] (1904-1977) deutscher Lebensberater, Buchautor im Bereich der Neugeist-Bewegung, DIE MACHT DER MÜTTER. Wege zu ihrer Verwirklichung, Drei Eichen Verlag, 1976

 

 

Referenzen: de.Wikiquote-Einträge Mutter und ► Mutterschaft

Literaturzitat

  • Kein Füllhorn, das von allen Schätzen regnet,
    Ist reicher als die Mutterhand, die segnet.
    Anastasius Grün (1806-1876) slowenischer Politiker, deutschsprachiger politischer Lyriker, Ludwig August Frankl, Herausgeber, Anastasius Grün's gesammelte Werke, Zweiter Band, ''Sprüche. In der Veranda, Sprüche und Spruchartiges", S. 159, G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, Berlin, 1877

Zitate – Die Mutter-Tochter-Revolution

Quelle: ► Elizabeth Debold, US-amerikanische Genderforscherin, Lehrerin, Chefredakteurin des aufgelösten
Magazins WIE / EnlightenNext (2002-2011), Kulturkommentatorin, Autorin, Idelisse Malavé, Marie Wilson,
Die Mutter-Tochter-Revolution, Rowohlt Verlag, 11. März 1994, Taschenbuchausgabe 1999

 

  • Narzisstische Menschen sind äußerst empfindlich gegenüber Kränkung und Verlassenwerden und reagieren darauf mit Wut, Empörung und Rachebedürfnis statt mit echter Trauer. S. 31 Kernberg, 1983

 

  • Bei der narzisstischen Wut geht es mehr um Rache als um eine reife Art der aggressiven Auseinandersetzung. S. 32, Asper, 1987

 

  • Matrophobie kann als weibliche Selbstspaltung [Narzissmus] gesehen werden, in dem drängenden Wunsch, ein für alle Mal von
    der Knechtschaft unserer Mütter befreit und ein Individuum zu werden.
    Adrienne Rich, Von Frauen geboren, S. 228, München, 1979, zitiert auf: S. 57

 

  • Solange sich nicht eine starke Verbindungslinie von Liebe, Bestätigung und Beispiel von Mutter zur Tochter erstreckt, von Frau zu Frau, über alle Generationen hinweg, werden Frauen weiterhin in der Wildnis wandern.
    Adrienne Rich, Von Frauen geboren, S. 238, München, 1979, zitiert auf: S. 171

 

  • Eine Frau kann zuviel von sich selbst geben, so dass von ihrer Einzigartigkeit nichts mehr übrigbleibt. Dann ist sie nur noch leer, ohne Wert für sich selbst und ihre Mitmenschen, selbst für Gott. Valerie Savings, US-amerikanische Theologin, zitiert in: (S. 179)

 

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Perfektion

Perfektionszwang, Perfektionismus aus Selbsthass, Fall in die, Zuckerguss der, Kodex der, Gefängnis der Perfektion

  • Das Wort "gut", so wie es auf die perfekte Ehefrau angewandt wird, ändert und reduziert das Wort "selbst", wie man Worten wie Selbstaufopferung, Selbstlosigkeit, Selbstbeschränkung, Selbstverleugnung erkennen kann. Die Vorsilbe wirkt einengend, das "Selbst" einer Frau wird zu einem kleinen "Etwas". Ihre Tugend ist direkt proportional zu der Größe des "Selbst-Anteils", den sie von sich abgetrennt hat beziehungsweise den sie für sich behalten will. Dalma Heyn, The Erotic Silence of the American Wife, S. 65, ... (S. 129)

 

  • Erst wenn wir als erwachsene Frauen bereit sind, das Verhalten des 'braven Mädchens' abzulegen und die Erwartung, dass die Mädchen in unserer Obhut ebenso brav sein würden wie wir, aufzugeben, können wir sie darin bestärken, auf ihr Wissen und auf ihre Gefühle zu hören. Solange wir unsere Erwarungen von gutem Benehmen und Kontrolle aufrecht erhalten, wird unser Verhal-
    ten die ureigenen Stimmen der Mädchen zum Verstummen bringen. Und letztlich waren wir kühn genug zu glauben, dass man
    [frau] auf intelligente Weise stören kann, ohne etwas zu zerstören, außer dem Mythos der weiblichen Konkurrenz.
    Pat Flanders Hall, Meeting at the Crossroads, S. 220-222

 

  • [Paraphrasiert] Die herkömmliche Mutterrolle war, Wärterinnen und Lehrmeisterinnen der Unterordnung zu sein. S. 189

 

  • Die Frauenbewegung hat das Thema Mutterschaft im Wesentlichen ausgeklammert. S. 18

 

  • Gewalt [und Missbrauch] werden erst dann aufhören, wenn sich Frauen zunächst untereinander und dann mit Männern zusammenschließen. S. 21

 

  • In jedem Fall werden die Wunden zwischen Generationen von Frauen nur dann verheilen, wenn ein Verständnis für den
    politischen Kontext der Mutter-Tochter-Beziehung entsteht. S. 30

 

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Status quo im Patriarchat = "Zivilisation"

  • Der Status quo [...] unserer Kultur gesteht Männern generell einen höheren Status und größere Vorrechte als Frauen zu. S. 31

 

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Sh. Medizinrad: Speziell in den Perioden der Frauenloge im Alter von 15-18 Jahren und 42-45 Jahren

  • Mädchen wenden ihren Kummer nach innen, sie internalisieren ihn und bekommen Angst-
    zustände
    oder werden depressiv. Mädchen geben sich eher selbst die Schuld für ihr Leid und tendieren zur Selbstzerstörung. S. 32

 

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Frage zur Krankheit Frausein:

Sich aus der Resignation heraus zu ermächtigen, ganz Frau zu sein, erscheint als absurdes Projekt.

  • Wozu sollte man versuchen, heranwachsende Mädchen zu "heilen", wenn die "Krankheit"
    ihr Frausein ist? S. 34

 

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Trennungslügen

  • Das Patriarchat festigt sich, indem es Frauen voneinander trennt und sie als Konkurren-
    tinnen gegeneinander aufhetzt. Nichts anderes geschieht bei der Trennung von Mutter und Tochter [Mitfrauen] – dass diese Trennung notwendig sei, ist eine bewusste Täuschung, die die Entwicklungspsychologie und das Patriarchat vehement aufrecht erhalten. S. 45
  • Die Trennungslüge führt Mütter zu einem ungewollten Verrat an den Töchtern. S. 45
  • Die Trennungslügen sind inzwischen tief verwurzelte kulturelle Anschauungen über das Leben an sich. Emotionale Trennung
    wird mit Autonomie verwechselt
    . S. 46
  • Die Trennungslügen errichten Mauern zwischen Frauen und drohen, jede Generation von Frauen von der folgenden zu trennen
    [und zugleich zu schwächen]. S. 64

 

  • Die Probleme, die auf heranwachsende Mädchen zukommen, sind drückend und traumatisch, aber 'das Dilemma der Mütter
    ist vielleicht noch schmerzlicher. Für sie, die beim Zusammentreffen mit dem Patriarchat ihre fatalen Kompromisse geschlossen
    und ihre Selbstamputation vorgenommen haben, ist es nicht nur quälend, die Anstrengungen ihrer Töchter zu beobachten –
    sie erleben auch ein zweites Mal ihre eigene Not, Angst und Hilflosigkeit. S. 49

 

Indio
Hupa-Indio-Mutter mit ihrem Kind
Fotograf Edward S. Curtis, 1924
  • Mütter zu beschuldigen, ist ein alter Taschenspielertrick des Patriarchats.
    S. 50

 

  • Der Versuch, die Mütter in uns zu exorzieren, ist ein weiterer zum Scheitern verurteilter Versuch, für die Mutterrolle eine individuelle Lösung zu finden. Er schließt selbstzerstörerische Hassgefühle mit ein und führt zu einer Aufspaltung unseres Wesens. S. 56

 

  • [Da Frauen wissen, wie schmerzhaft Mutter-Tochter] Konfrontationen sein können, sind viele Expertinnen darin geworden, Nähe mit einer schützenden Distanz zu verbinden und Misstrauen durch scheinbare Offenheit zu verdecken. S. 57

 

  • Angesichts der unmöglichen Erwartungen [des unerreichbaren Ideals der "guten Mutter" müssen Mütter scheitern. [Sie werden zu Zwangsvollstreckerinnen, die Mädchen immer mehr in ihren Freiheiten einengen.] Das Gefängnis der Perfektion ist mit patriarchalischen Bildern der "guten Mutter" tapeziert. S. 58

 

  • Weder Güte noch Bosheit allein trifft das Wesen von Müttern. Absolute Gegen-
    sätze sind weltfremd. S. 59

 

  • Zwischen allen Stühlen sitzende werden Mütter von einer Gesellschaft verraten, die bei der Erziehung von Kindern schneller mit Schuldzuweisungen als mit Hilfsangeboten zur Stelle ist. S. 61

 

  • Die Komplexität und Schwierigkeit der Mutterrolle wird in unserer Gesellschaft, die Mütter pauschal zu Sündenböcken stempelt, unter den Teppich gekehrt. S. 62
  • Diese "gute Mutterschaft", so wie sie heute existiert, garantiert, dass eine Tochter von der Frau, die ihr am nächsten steht, an
    der Schwelle zum Patriarchat verlassen wird. S. 63
  • Frauen, die an diesem Scheideweg [am Fuße der patriarchalischen Mauer] Mädchen [ihren Mitfrauen] wirklich begegnen, verwandeln den Verrat – das Wort bedeutete früher "durch falschen Rat irreleiten" – in Macht und Zusammengehörigkeit. S. 64

 

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Echtsein

Abhilfe: sich re-solidarisierend mit Außenseiterinnen umgeben

 

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Ethymologie von Macht

Aus dem mittelhochdeutschen maghein stammen die Wörter Mädchen, Magd, Macht.

  • Die sprachliche Wurzel des Wortes "Macht" hat nichts mit Beherrschung zu tun: M a c h t bedeutet "können, vermögen". S. 68

 

  • Wenn unsere Macht ständig torpediert oder als zu gefährlich eingestuft wird, verinnerlichen wir diese Einschätzung schnell. Dadurch verlieren wir einen Teil von uns selbst, wir erleiden einen Verlust, den wir als Verrat empfinden. Diese Erfahrung ist oft überwältigend und traumatisch, und unsere Psyche schützt
    uns dagegen, indem sie das Wissen darum aus unserem Bewusstsein verdrängt. S. 69

 

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Forschungsergebnis von Lyn Mikel Brown

  • Selbstermächtigung ist die Fähigkeit, die Richtigkeit der eigenen Gefühle und Gedanken zu erkennen und sich zu ihnen zu bekennen, selbst wenn das mit Streit, Enttäuschung und Zorn verbunden ist – eine der auffallendsten Stärken von jungen Mädchen [und mitgenesenden Frauen]. S. 77

 

Grün
Madonna im Grünen, 1506
Szene: Maria mit Christuskind und Johannes dem Täufer
Raphael (1483-1520) italienischer Maler
  • Auf einer wortlosen Ebene müssen Mädchen erkennen, dass sie tatsäch-
    lich von Strafe und, Gewalt oder Ächtung bedroht sind, wenn sie sich nicht gemäß der patriarchalischen Erwartungen verhalten. S. 88

 

  • Bei Beginn der Pubertät treffen Mädchen auf zwei ausgetretene Pfade, die Frauen auf dem Weg ins Patriarchat einschlagen können: konventionelle Weiblichkeit einerseits und die Übernahme männlicher Verhaltensmuster. […] Beide Pfade sind die Wege des geringsten Widerstands und verlangen einen Verrat am eigenen Ich und an anderen Frauen. S. 101
  • Die Rolle der Superfrau: zu Hause muss 'man' konventionelle Weiblichkeit demonstrieren und im Berufsleben männliche Maßstäbe verinnerlichen.
    S. 103
  • Innerhalb der traditionellen Frauenrolle geben Frauen öffentliche Macht und Autorität auf; als Gegenleistung erhoffen sie sich Fürsorge und Schutz.
    S. 101

 

  • Wenn Mädchen das verlieren, was sie als Liebe kannten, wird ihnen eine andere Version von Liebe als Ersatz angeboten, die "wahre Liebe" der Groschenromane. S. 106

 

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Heldenvorbilder und Liebesschnulzen

  • Für Männer ist die kulturelle Leitlinie die Heldengeschichte, für Frauen die Liebesgeschichte. S. 112
  • Im Grunde ist vieles von der Psychologie der Heldengeschichte ein Schwindel, ein Vertuschen der Bindungslosigkeit und Not, die Jungen [Männer] ertragen sollen. Sie verdeckt ihre wahre Verletzlichkeit und Verletztheit. S. 116
  • Heldengeschichten idealisieren Verluste der Jungen [Männer], um unausgesprochene Gefühle, Zorn, Gewalt und Scham, die gelebte Wahrheit des Elends zu verschleiern. S. 117

 

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Männerdominierte Suchtgesellschaft – Monotheismus – Vermännlichtes Gottesbild

  • In Kulturen, wo nur eine männliche Gottheit anerkannt wird, […] ist die männliche Dominanz in der Regel ausgeprägter. S. 112

 

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Idealisierung und Abwertung

Werkzeuge der narzisstischen Gesellschaft

  • Nach den unnötigen und traumatischen Verlusten, die wir als den Preis für den Zugang zu unserer Kultur bezahlen, vergisst unsere Psyche den Schmerz und die Angst (wie nach einer Geburt). Die Merkmale des Verlusts sind [laut Carol Gilligan] Idealisierung und Abwertung – eine Reaktion, die uns vor unserem Schmerz schützt. Diese scheinbar entgegengesetzten Reaktionen überdecken Wut, und unter der Wut liegt Trauer, unter der das Entsetzen über unsere Machtlosigkeit [Hilflosigkeit und Verletzbarkeit] begraben. S. 112

 

  • Die Idealisierung von Liebesbeziehungen mit Männern und die subtile Abwertung von Frauenfreundschaften sind die Kenn-
    zeichen für den Beziehungsverlust, den Mädchen zu Beginn der Pubertät erleiden. S. 119

 

  • Freiheit [1] und Dominanz [3] scheinen nur möglich zu sein auf Kosten der Verantwortung für andere [2] und für die Erde [4]
    – ein beängstigtes Szenario [2/4], das für einen Helden [der überheblich und vereinzelt sein Ding macht] keinen Platz zu
    haben scheint. S. 117

 

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Abwertung der eigenen Fähigkeiten, Idealisierung der potentiellen Liebe

  • Mädchen und Frauen lernen, ihre tiefste Befriedigung von außen – von Männern – zu erwarten. S. 123

 

  • Das Gefühl, ohne einen Mann ein Nichts zu sein, quält viele Frauen. S. 123

 

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Rotkäppchen ist leichte Beute für die Intrigen des Wolfs.

  • Von Verlusten gequält, suchen die Mädchen nach Romantik und ignorieren die Realität. Doch wenn sie Teile ihres Ichs verdrängen, entwickeln sie eine falsche Unschuld, die sie leicht zu Gewaltopfern macht. S. 125

 

  • Damit Mütter [Frauen] ihre Töchter [Mitfrauen] beim Widerstand, der zu gegenseitiger Befreiung führen könnte, unterstützen
    können, müssen sie die perfektionssüchtige Furie [in sich und in der/den anderen] in eine Verbündete verwandeln. S. 125

 

(↓)

Fünf Regeln, nach denen die Psyche funktioniert

  1. Analoge Bezüge herstellen – Die Fähigkeit, Analogien zwischen sehr unterschiedlichen Dingen herzustellen, ist die Grundlage für unsere Fähigkeit, Symbole zu benutzen und für die kreative menschliche Intelligenz überhaupt. S. 140
  2. Überdimensionalität des Verdrängten – Was nicht ausgedrückt und benannt wird, weil es nicht in unsere Beziehungswelt
    passt, gerät leicht außer Kontrolle und fängt an, uns zu beherrschen. S. 141
  3. Dissoziation vom UnerträglichenKognitive Dissonanz – Was man von sich abtrennt oder unterdrückt – was man also
    weiß und dann "vergisst" – kommt immer wieder zurück. Dissoziation gibt uns die Möglichkeit, uns zu distanzieren und ange-
    sichts von extrem bedrohlichen Situationen zu handeln, in denen wir sonst vor Angst völlig gelähmt wären. S. 142
  4. Idealisierung und Abwertung – Merkmale von Verlust sind einerseits Idealisierung und andererseits Abwertung, die die Wut überdecken. Daneben gibt es Gefühle von Trauer, die unter der Wut liegen und wiederum das Gefühl völliger Hilflosigkeit und Verletzbarkeit überlagern. S. 145
  5. Erfahrung / Fragen – Erfahrung lehrt einem, Antworten auf die Fragen zu finden, die man sich selbst stellt – die Fragen ändern
    sich jedoch im Laufe der Zeit. S. 147

 

  • [Nach Annie Rogers] Wenn Mut in seinem eigentlichen Wortsinn verwendet wird – 'frei aus dem Gemüt sprechen' – dann
    wird der Mut der acht- bis zwölfjährigen Mädchen sichtbar und hörbar. S. 152

 

(↓)

Angst vor zwangsläufiger Ächtung durch die Angepassten

  • Fast alle Frauen haben einen gerechten Zorn und die Macht, Veränderungen einzufordern, verloren. S. 152
  • Unsere Wut ist eine Reaktion auf Verletzung, ein Zeichen, dass wir etwas verändern sollen. Da aber Handeln auch Konflikt bedeutet und sowohl Sicherheit als auch Beziehungen in Gefahr bringen kann, nehmen wir
    unserer Wut die Wirkung. Es ist aber eine Tatsache, dass häufig echte Nähe und Gemeinsamkeit entstehen, wenn wir
    unsere Wut direkt ausdrücken und vor Konflikten nicht zurückscheuen. S. 151

 

(↓)

Schichtweise wechseln sich Zorn, Trauer, Furcht und Hilflosigkeit ab.

  • Viele von uns, die so tatkräftig im Leben stehen, haben die Fähigkeit verloren, unumwunden um Trost und Geborgenheit zu bitten. Das vermindert allerdings unsere Fähigkeit, Nähe und Zusammengehörigkeit zu erleben. Der Erinnerungsprozess, die Rückgewinnung unseres Widerstandes gegen die Grenzen, die unserem Wissen, Reden und Fühlen auferlegt wurden, macht uns die Verluste bewusst.
    S. 155

 

  • Wenn Frauen [Mütter] sich für die einzigartigen Stimmen ihrer Töchter [Mitfrauen] öffnen und bereit sind, von ihnen zu lernen, können sie eine neue Beziehung zu ihnen und zu sich selbst eingehen. S. 161

 

  • Manchmal ist es geradezu unheimlich, wie Töchter die ungelösten Konflikte der Mütter weiterführen. S. 162
  • Thematiken, die Mütter selbst noch nicht entdeckt und erforscht haben, sind genau die Punkte, an denen sich ihre Töchter
    reiben. S. 163

 

(↓)

Schlussfolgerung von Familientherapeutin Lois Bravermann

  • Erst wenn wir akzeptieren, wer unsere Mutter ist, können wir auch uns selbst akzeptieren.
    S. 165

 

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Drei Voraussetzungen für ein echtes Miteinander unter Frauen

  1. Das innere Mädchen sehnt sich nach Verständnis [1] und einer echten Beziehung [2],
  2. Vermeiden, miteinander in Konkurrenz zu treten [Konfliktaustragung nicht scheuen],
  3. nicht schweigend dulden, dass andere in Diskussionen 'heruntergeputzt' werden. S. 169

 

  • Wenn wir die Gemeinschaft mit Frauen zurückgewinnen wollen, müssen wir der Versuchung widerstehen, Frauen [zu
    idealisieren], mit ihnen zu konkurrieren oder sie niederzumachen.

 

  • In solidarischer Gemeinschaft können Frauen darüber sprechen, wie sie ihre innere Stimme zum Schweigen bringen,
    Konflikte vermeiden und sich um Perfektion bemühen. Die Antwort auf die traumatische Erfahrung, in unserer Kultur auf-
    zuwachsen, ist: Anerkennung und Wiedergutmachung [wie bei allen Gewaltopfern] […]
    Frauen können neue gesellschaftliche Regeln schaffen, indem sie sich weigern, sich isolieren und [durch Beschämung]
    zum Schweigen bringen lassen. Vielleicht gelingt es uns nicht, in der nahen Zukunft Wiedergutmachung zu erlangen,
    aber wir können sie als überfällig erkennen und sie (ein)fordern. S. 174

 

  • Junge Mädchen beschweren sich in der Beziehung zu ihren Müttern über drei Dinge besonders deutlich:
    1. dass sie nicht fair behandelt werden
    2. dass sie nicht um ihrer selbst willen geliebt werden und
    3. dass man ihnen nicht die Wahrheit anvertraut. S. 176

 

  • In dem Schweigen in der Mutter-Tochter-Beziehung, das die wahren Erfahrungen der Mutter verhüllt, kann auch die authen-
    tische
    Stimme der Tochter verstummen, denn es ist das Schweigen der Perfektion, das Mütter daran hindert, ihren Töchtern/
    [Mitfrauen] zuzuhören und mit ihnen zu lernen. S. 177

 

  • Der Druck, perfekt zu sein – und folglich fehlerlos und liebenswert – ist eine Methode der patriarchalischen Ordnung, die Authentizität der Frauen zunichte zu machen und ihre Kräfte aufzuzehren. [...]
    Mütter erfahren die Perfektionsfalle nicht als tatsächliche Perfektion (die ja sowieso nicht zu erlangen ist), sondern als das
    ständige Bewusstsein, ddass sie den Perfektionsstandard nicht erreichen. S. 180

 

  • Jedes vierte Mädchen unternimmt einen Selbstmordversuch [...] viele davon sind eine Antwort auf die Forderung nach
    Perfektion. S. 181

 

  • Das tägliche Opfer auf dem Altar der Perfektion zerstört die Fähigkeit der Frauen, zu lieben und frei aus der moralischen Ver-
    antwortung heraus zu handeln. Um aus dem Teufelskreis der Perfektion auszubrechen und sich die eigene Authentizität zu
    bewahren, muss eine Frau sich ihrer Wut als Widerstandskraft und nicht als verneinender Kraft entsinnen. S. 182

 

  • Für manche Frauen bedeutet der Bruch mit der Perfektion, dass sie ihren Partner verlassen, weil sie in der Ehe nicht sie selbst
    sein können. Für andere Frauen ist eine Liebesaffäre die Möglichkeit, mit der Perfektion zu brechen. S. 184

 

  • Die Fähigkeit, über sich selbst und seine Schwächen zu lassen, steht im Widerspruch zu der Warnung, dass Frauen entweder perfekt sein müssen oder nicht geliebt werden. Indem Frauen ihre Angst davor durchbrechen, begeben sie sich in eine echte Beziehung zu sich selbst und ihren Töchtern [und Mitfrauen]. Wenn wir das, was wir am meisten fürchten, aufs Spiel setzen,
    finden wir uns – so paradox das klingen mag – wieder. S. 185

 

  • Doch was eine Mutter für das Beste hält, ist das Ergebnis des Zusammenspiels ihrer eigenen Wünsche und Ängste S. 189

 

  • Wenn Mütter [Frauen] ihren Töchtern [Mitfrauen] zuhören, werden sie mit Dingen konfrontiert, die sie in einer sexistischen Gesellschaft zu tolerieren gelernt haben (z.B. herablassend behandelt zu werden oder keinen Zugang zu den Ressourcen
    zu haben) oder die sie zurückweisen (ernsthafte Auseinandersetzung mit Männern/Freunden, die starke Liebe eines Kindes,
    Ungerechtigkeit zu hinterfragen). S. 189

 

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Stimmbildung und Stimmwiedergewinnung

  • Eigentümlicherweise ist die Tochter die beste Lehrmeisterin der Mutter, wenn diese sich für die Stimmbilung ihrer Tochter einsetzt. Für die Mutter [reife Sängerin] besteht der kritische und aktive Teil der Wiedergewinnung ihrer Stimme [vor der Öffentlichkeit] in diesem Stimmenaustausch mit ihrer Tochter [Mitfrau]. […]

     

  • Das Zuhören zu erlernen, erfordert, sich maßgeblich mit dem, was gesagt wird und nicht, wie es gesagt wird, auseinander-
    zusetzen. S. 190

 

UNFERTIG

  • S. 2

 

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  • S. 2

 

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  • S. 2

 

  • S. 2

 

  • S. 2

 

 

Quelle: ► Elizabeth Debold, US-amerikanische Genderforscherin, Lehrerin, Chefredakteurin der aufgelösten Zeit-
schrift WIE / EnlightenNext (2002-2011), Kulturkommentatorin, Autorin, Idelisse Malavé, Marie Wilson, Die
Mutter-Tochter-Revolution
, Rowohlt Verlag, 1994, Taschenbuchausgabe 1996
Siehe auch: ► Funktionsweisen der Psyche

General quotes on motherhood and caring

Personal avowals

 

Conclusions

  • The triangle of truisms, of father, mother and child, cannot be destroyed; it can only destroy those civilizations which disregard it.
    Gilbert Keith Chesterton (1874-1936) English philosopher, lay theologian, literary and art critic, writer, cited in: AZ Quotes

 

  • When you are a mother you are never really alone in your thoughts.
    A mother always has to think twice, once for herself and once for her child. Sophia Loren, Women and Beauty, cited in: Jack Canfield (*1944) US American motivational speaker, author, Mark Victor Hansen (*1948) US American motivational speaker, trainer, author, Chicken Soup for the Soul, S. 80, Chicken Soup for the Soul Publishing, 1993

 

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The god image of monotheism/Israelites is abnormal and a-relational.

  • Monotheism does not mirror human society. Humans are first and foremost social animals. A deity who was alone, not by choice but because there were no other companions for Him, was a concept without parallel in human society. The god of the Israelites did not have a wife, a son, a daughter, or a mother.
    Leonard Shlain, M.D. sextimeandpower.com (1937-2009) US American chairman of laparoscopic surgery, associate professor
    of surgery, UC San Francisco, researcher, writer, The Alphabet Versus the Goddess, Penguin, 1. September 1999

 

Gesicht

 

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The consequences of stressed parenthood

  • When parents are stressed, they're less able to attune to their kids. The less able they're to attune to their kids the more likely their children’s brains will not develop optimally. […]
    You disconnected because it was too painful to have feelings that were not validated by world. Then you learned to disso-
    ciate your gut feelings from your intellect. And then you be-
    came stupid in a sense of the inner knowing not being avai-
    lable to you any longer.
    But for development you need vulnerability. Nothing grow when it's not vulnerable. Same with children. When children shut down emotionally, they’ve difficulty learning, especially from negative experience. […]
    [For parents] it's much more important to provide the emotional safety for their children. And that's much more important than the academic learning we're trying to convey. But without that emo-
    tional basis to it, it will just not penetrate.
    Video presentation by Gabor Maté, M.D. drgabormate.com (*1944) Hungarian-Canadian physician, addiction expert, speaker,
    author, From Emotion to Cognition: Love As The Ground For Learning, presented at the conference Neuroplasticity and Education: Strengthening the Connection, sponsored by the Eaton Educational Group, Vancouver, British Columbia, Canada, 25. October 2013, YouTube film, minute 27:16, minute 29:28, minute 39:55, 40:29 minutes duration, posted 4. November 2013

 

  • Milk is the symbol of the first aspect of love, that of care and affirmation.
    Honey symbolizes the sweetness of life, the love for it and the happiness in being alive.
    Most mothers are capable of giving "milk," but only a minority of giving "honey" too.
    In order to be able to give honey, a mother must not only be a "good mother," but a happy person.
    Erich Fromm (1900-1980) US American social psychologist, psychoanalyst, sociologist, humanistic philosopher, author,
    The Art of Loving, S. 59, Harper & Brothers, New York, 1956

 

 

  • The family unit is the institution for the systematic production of mental illness.
    TV interview with Ashley Montagu (1905-1999) British-American anthropologist, humanist, author on race and gender, politics and development presented by The Tonight Show With Johnny Carson promoting the latest edition of his book The Natural Superiority
    of Women
    , originally published 1952

 

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The mother's role to uphold the status quo of patriarchy

  • The mother must socialize her daughter to become subordinate to men, and if her daughter challenges patriarchal norms, the mother is likely to defend the patriarchal structures against her own daughters. Carol Patrice Christ (*1945) US American feminist historian, thealogian, foremother of the Goddess movement, author, cited in: Carol P. Christ Quotes, presented
    by citatis

 

  • [On Mother-Child relationship:] They serve the function of binding the child to mother and contribute to the reciprocal dynamic of binding the Mother to child. Those which I believe we can identify at present are sucking, clinging and following. Article by John Bowlby, M.D. (1907-1990) British pediatrician, psychologist, psychoanalyst, psychiatrist, expert in child development, pioneer in attachment theory, cofounder of the Tavistock Clinic, author, The Nature of the Childs Tie to his Mother, presented by the International Journal of Psycho Analysis, S. 351, 1958

 

  • "Owing" is not about respect. It's about control.
    A child should not be expected to be her mother's best friend, savior, mirror, therapist or sole reason for living.
    It's a mother's responsibility, as an adult, to get the support she needs from other adults including communities, therapists, spouses, partners, communities, institutions, etc.
    A mother's well-being is not a child's responsibility.
    Pain from our mothers gets passed down to us from two main sources:
    1. The degree of inherited trauma or abuse that she may have experienced in her family of origin which she may unconsciously pass down to some degree.
    2. The cultural mother wound; the pain of being a woman in this culture and how that pain gets passed down through the generations.
Blog article by Bethany Webster, US American psychologist, blogger, You Don't "Owe" Your Mother for Your Life, 2017

 

  • An ounce of mother is worth a pound of clergy. Spanish Proverb

 

References: en.Wikiquote entries Mother and ► Motherhood

Englische Texte – English section on Motherhood and caring

Y

 

Links zum Thema Mutterschaft und Pflege / Motherhood and caring

Literatur

Literature (engl.)

Externe Weblinks


External web links (engl.)


External web links (engl.) – Bethany Webster

Blog articles by Bethany Webster, US American psychologist, blogger

"Underlying these painful elements [of the mother/daughter bond] has been an invisible fact: The only way women have traditionally been able to gain freedom or power was through an historically scarce and necessary survival tool: the approval of men."

"The "mother wound" is the seat of our deepest limitations as women because the most insidious forms of patriarchy are passed through the mother to the daughter, often unconsciously and unintentionally, remaining deep in the fabric of our sense of self."

"The unlived life of a mother can be experienced as a powerful burden on the daughter, consciously or unconsciously.
The bond between the inner mother and the inner child is the solid bridge to an authentic life, the true "portal of possibility.""

See also: ► Women

Audio- und Videolinks

Audio and video links (engl.)

 

Interne Links

Hawinks

 

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