Wiki / Wuestenvaeter
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Szenen aus dem Leben von
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In einsamer Askese verfolgten die Wüstenväter (Abba) und die wenigen Mütter (Amma) der Wüste den Weg von 'ora et labora', von Beten und Arbeiten, sowie der Hesychia, des inneren Friedens. Der Hauptgrundsatz der Wüstenväter lautete, sich in ihrer Hütte (Zelle) hinzusetzen, um den Weg der effektiven spirituellen Übung von innen heraus zu erspüren. Sie bezeichneten diese Haltung so: "Deine Hütte wird es dich lehren."
Heiligkeit entstehe grundsätzlich durch den Weg der Ruhe, Liebe und Gedankenarbeit. Gott sei in der Stille zu finden. Im Zug der modernen Glücksforschung lässt sich ableiten, dass Ruhe glücklich macht. Die Kunst auf dem spirituellen Weg ist es, genau das persön-
lich richtige Maß an Ruhe zu finden. Ein Übermaß an Ruhe macht träge. Die Wüstenvä-
ter empfahlen deshalb nicht nur in der Hütte zu sitzen und auf den Geist Gottes zu war-
ten, sondern auch regelmäßig etwas zu arbeiten. Andererseits warnten sie vor zuviel Arbeit. Wenn man einen Bogen überspannt, bricht er. Wenn ein Eremit oder Mönch äu-
ßerlich zu sehr aktiv ist, könne sich Gott, der Ruhe brauchte, nicht in ihm entfalten. Die Ruhe müsse so groß sein, dass sie von sich aus den Körper und den Geist von den inneren Verspannungen heilt.
Bei den Eremiten in der Wüste wurde das ausreichende Mass an Ruhe grundsätzlich bereits durch ihr abgeschiedenes Leben erreicht. Viel Ruhe fühlt sich unerträglich an, und genau dadurch kommen die inneren Prozesse in Gang, die zur inneren Heilung (Heiligkeit) führen. Probleme mit der ausreichenden Ruhe ergeben sich eher im Kloster. Hier besteht die Gefahr zu viel zu arbeiten, sich durch das Miteinander von sich abzulenken (die eigenen inneren Prozesse nicht mehr zu spüren) oder sich in äußeren Regeln zu verlieren. Ein Grundsatz der Wüstenväter war, jeden Tag nur so viel zu arbeiten wie der Körper, wenn er liegt, Raum einnimmt. Gott sei der Mittelpunkt und nicht die Arbeit. Die Arbeit diene nur dazu, das Leben in Gott (im Licht) zu verwirklichen und zu bewahren. Ein Eremit müsse sensibel erspüren, wie viel Arbeit ihn dabei voran bringe.
Entscheidend auf dem Weg zu Gott ist der Umgang mit den Gedanken. Michael Cornelius rät, sich hinzusetzen, zu schweigen und still zu werden und dann seine Gedanken zu beob-
achten, zu untersuchen und zu bearbeiten.
Die Wüstenväter haben sich mit der Frage beschäftigt, ob es wichtiger sei, einem Mitmen-
schen zu helfen oder zu beten. Was ist heiliger? Das Helfen oder sich im Gebet auf Gott zu konzentrieren? Grundsätzlich ist beides wichtig. Der Helfende gelange über die Liebe zu seinen Mitmenschen in die umfassende Liebe Gottes. Er könne sich beim Helfen allerdings verbrauchen und seine innere Ruhe verlieren. Daher bräuchte auch ein helfender Mensch Ruhe und das Gebet, wenn er zu Gott finden will.
Leben als Mönch oder Eremit
Der katholische Trappistenmönch Thomas Merton ist der Ansicht, dass moderne Men-
schen nicht wie die Wüstenväter vorgehen können, um das wahre Selbst zu finden.
Der Benediktinerpater Anselm Grün lehrt, dass es darum gehe, das eigene Hauptpro-
blem zu finden (welches einen an einem lichtvollen Leben hindert) und dann systematisch daran zu arbeiten. Dort, wo die größte Gefährdung ist, sei auch die größte Chance. Er rät, seinen Typ zu erkennen und zu beobachten, was einen bindet und blockiert und es mit geeigneten Mitteln aufzulösen. Dann könne die Gnade Gottes sich in einem Menschen entfalten.
Siehe auch: ► Selbsterforschung |
Ein bedeutendes Problem der Wüstenväter war der Umgang mit der Sexualität. Sie haben offen darüber geredet und sich be-
müht, eine innere Lösung und Loslösung zu finden.
Wer seine Sexualität verdrängt, blockiert die innere Heilung in sich. Anderer-
seits kann das Ausleben der Sexualität Süchte verstärken und einen Men-
schen vom spirituellen Weg abbringen. Die Wüstenväter haben versucht,
sensibel den persönlichen Weg der Auflösung von sexuellen Süchten und
Beziehungswünschen zu finden.
Ein Wüstenvater überzeugte sich vom Alleinleben mit dem Gedanken, dass er für eine Beziehung viel arbeiten müsse. Das Leben als Eremit sei ruhiger und angenehmer. Ein anderer Wüstenvater versuchte sich dahin zu bringen, Frauen nur noch als Menschen (Schwestern, Töchter, Mütter, Göttinnen) und nicht als sexuelle Wesen zu sehen. Ein dritter Wüstenvater hatte eine Freun-
din in einem nahegelegenen Ort. Als er von seinen Mitmönchen besucht wur-
de, versteckte er sie in einem geflochtenen Korb. Ein heiliger Vater entdeckte sie, verschwieg es jedoch den anderen Mönchen gegenüber. Sanft nahm er nur nach dem Besuch den Eremit zur Seite und ermahnte ihn, besser auf sich Acht zu geben. Man kann eine Beziehung leben ohne seinen spirituellen Weg zu verlieren. Es gilt, das persönlich angemessene Maß zwischen kör-
perlich-seelischen Bedürfnissen und spiritueller Sehnsucht finden.
Die Wüstenmutter Amma Synkletika wusste, dass den Eremiten, die ein Leben in Gott führen möchten, viel innere Arbeit und harte Kämpfe bevorstehen. Am Ende gäbe es eine unaussprechliche Freude. Der Gedanke an ein Leben im dauerhaften inneren Glück und an ein Leben im Licht nach dem Tod gibt einem spiritu-
ellen Menschen die Kraft, seinen Weg diszipliniert zu gehen.
Andererseits darf man sich nicht überfordern. Thomas Merton (1915-1968) schreibt in Die Weisheit der Wüste über die Lehre der Wüstenväter:
Der heilige Antonius, Schutzpatron der Yogis und Begründer der christlichen Wüstenväter, rang hart mit den Dämonen in seinem Geist. Er stellte sich seinen Ängsten und Süchten. Durch klares Nach-
denken und durch spirituelle Übungen wie Beten und Meditation gelang es ihm, innere Spannungs-
momente zu lösen. Die Teufel ließen von ihm ab und das Licht Gottes erwachte in ihm.
Besonders half ihm dabei die Besinnung auf den Tod und die Vergänglichkeit des Lebens. Ein Lehrspruch der Wüstenväter besagt:
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Links zum Thema Wüstenväter / Desert fathersLiteratur
Referenz auf Amma Synkletika
Literatur (engl.)
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