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2·2012


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Freier Wille

 

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Rätselhafte Willensfreiheit

Tulpen
Tulpen

 

Der theoretische Physiker und Entwickler der Allgemeinen Relativitätstheorie Albert Einstein erklärte zur Frage der Willensfreiheit:

Ich weiß ehrlich nicht, was die Leute meinen, wenn sie von der Freiheit des menschlichen Willens sprechen. Ich habe zum Beispiel das Gefühl, dass ich irgend etwas will; aber was das mit Freiheit zu tun hat, kann ich überhaupt nicht verstehen. Ich spüre, dass ich meine Pfeife anzünden will, und tue das auch; aber wie kann
ich das mit der Idee der Freiheit verbinden? Was liegt hinter dem Willensakt, dass ich meine Pfeife anzünden
will? Ein anderer Willensakt?

 

Die meisten Menschen sind überzeugt, ihre Entscheidungen aus freiem Willen zu treffen. Neurologische Forscher der Neuzeit haben diese selten hinterfragte Vorstellung untersucht und waren überrascht durch das Ergebnis.

Der gewählten Entscheidung geht ein Impuls voraus.

Pendel
Foucaultsches Pendel aus Messing

Einsteins Fragen haben Neurowissenschaftler wie beispielsweise der Bremer Hirnforscher Dr. Gerhard Roth aufgegriffen, der die Wil-
lensfreiheit für eine Illusion hält. Bestätigt wird Roth vom Neuropsy-
chologen Benjamin Libet, der in den 70er Jahren eine Serie spek-
takulärer Experimente an der Universität von Kalifornien in San Diego durchführte. Er hatte das so genannte Bereitschaftspotenzial gemessen, das Bestandteil eines normal funktionierenden Gehirns ist.
Der Mensch hält sich unwillkürlich für den Schöpfer seiner Handlung, für die er sich zuerst entscheidet, um sie nachfolgend auszuführen. Tatsächlich verhält es sich anders: Der Impuls zu handeln, stellt sich ein, ehe noch ein diesbezüglicher Gedanke aufsteigt.

 

Die Überzeugung von Willensfreiheit basiert auf einem Selbstbild, das gewöhnlich als "Ich" bezeichnet wird. Dieses "Ich" wird als Zentrale im Gehirn verstanden, das eigenständig Entscheidungen trifft. Das "Ich" ist ein Bild, eine Vorstellung, die
nur solange existiert, wie Gedanken aufsteigen.

Zitate zum Thema Freier Wille / Free will

Zitate allgemein

  • Ereignisse geschehen, Handlungen werden ausgeführt, doch es gibt keinen individuellen Tuenden oder Handelnden, der sie ausführt. Gautama Buddha (563-483 v. Chr.) indischer Avatar, Lehrer der Erleuchtung, Zentralfigur des Buddhismus, zitiert
    in: Ingo Reichardt, Anne Reichardt, Treffende Worte. 3000 Zitate für Führungskräfte, S. 159, Linde international Verlag, Wien, 2003

 

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Anmerkung

Nicht "die vielen Zellen entscheiden". Es ist ein Feldeffekt, der von der vorhandenen Bewusstseinsebene ausgeht.

  • Ich definiere den freien Willen als ablaufende Handlungen, von denen das Gehirn weiß, dass ihre Ausführung unmittelbar bevorsteht. […]
    Der freie Wille ist zu wissen, was du tun wirst. Nur das. Nicht notwendiger-
    weise, es willentlich herbeizuführen.
    Leider. Wenn du womöglich feststellst, dass das restliche Nervensystem im Gegensatz zu deiner Willensabsicht aus anderen Gründen im Wesentlichen anders operieren will, erziehst du es angemes-
    sen. Du glaubst, es sei am gescheitesten, so zu handeln und so weiter. Das Gefühl, derjenige zu sein, der sich
    so verhält, ist jedoch eine verstandesmässige Rechtfertigung.
    Nicht du bist der Akteur, es sind viele Zellen, die entscheiden, das zu tun.
    Gelöschtes Videointerview mit Rodolfo Llinás (*1934) kolumbianisch-US-amerikanischer Professor der Neurowissenschaft, medi-
    zinische Fakultät der Universität von New York, Enter the "i of the vortex", präsentiert von The Science Network (TSN), The Science Studio, Gastgeber Roger Bingham, Minute 33, 1:12:00 Dauer, Sendetermin 17. April 2007

 

  • Der machtvollste Willensakt ist, keinen [eigenen] Willen zu haben. Es ist ein Paradox. Caroline Myss Myss.com (*1952) US-amerikanische mystische Bewusstseinslehrerin, Energiemedizinerin, intuitive Diagnostikerin, Erfolgsautorin, Quelle unbekannt

 

Hase
Junger Hase, 1502
Albrecht Dürer (1471-1528) deutscher Maler
  • Man kann also einräumen, dass, wenn es für uns möglich wäre, in eines Menschen Denkungsart, so wie sie sich durch innere sowohl als äußere Handlungen zeigt, so tiefe Einsicht zu haben, dass jede, auch die mindeste Triebfeder dazu uns bekannt würde, imgleichen alle auf diese wirkenden äußeren Veranlassungen, man eines Menschen Verhalten auf die Zukunft mit Gewißheit, so wie eine Mond- oder Sonnenfin-
    sternis, ausrechnen könnte, und dennoch dabei behaupten, dass der Mensch frei sei.
    Immanuel Kant (1724-1804) deutscher Philosoph der Aufklärung, Immanuel Kants Werke in acht Büchern, ausgewählt und mit Einlei-
    tung versehen von Dr. Hugo Renner, 2. Band, 5. Buch, Kritik der praktischen Vernunft, 1788, S. 172-173, Druck und Verlag von
    A. Weichert, Berlin, ~1910

 

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Bekannte Kurzfassung von Schopenhauers Zitat:

"Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will."

 

  • Hieran aber knüpft er seine Lehre vom Zusammenbestehen der Freiheit mit der Nothwendigkeit, vermöge der Unterscheidung des intelligibeln Charakters vom empirischen, auf welche Ansicht, da ich mich gänzlich zu ihr bekenne, ich weiter unten zurückkommen werde. […] diese überaus tief gedachten Stellen muß Jeder lesen, der eine gründliche Erkenntniß von der Vereinbarkeit der menschlichen Freiheit mit der Nothwendigkeit der Handlungen erlangen will. Arthur Schopenhauer (1788-1860) deutscher Philosoph, Hochschullehrer, Schriftsteller, Kleinere Schriften, S. 438, Haffmans Verlag AG Zürich, 1991

 

  • […] wie die strenge Nothwendigkeit unserer Handlungen doch zusammenbesteht mit derjenigen Freiheit, von welcher das Gefühl der Verantwortlichkeit Zeugniß ablegt, und vermöge welcher wir die Thäter unserer Thaten und diese uns moralisch zuzurechnen sind. Arthur Schopenhauer (1788-1860) deutscher Philosoph, Hochschullehrer, Schriftsteller, Kleinere Schriften, S. 451, Haffmans Verlag, Zürich, 1991

 

  • Die Freiheit ist also durch meine Darstellung nicht aufgehoben, sondern bloß hinausgerückt, nämlich aus dem Gebiete der einzelnen Handlungen, wo sie erweislich nicht anzutreffen ist, hinauf in eine höhere, aber unserer Erkenntniß nicht so leicht zugängliche Region: das heißt, sie ist transzendental. Arthur Schopenhauer (1788-1860) deutscher Philosoph, Hochschullehrer, Schriftsteller, Kleinere Schriften, S. 454, Haffmans Verlag, Zürich, 1991

 

  • Neurobiologisch gesehen gibt es keinen Raum für Freiheit. Das, was wir als freie Entscheidung erfahren, ist nichts als eine nachträgliche Begründung von Zustandsveränderungen, die ohnehin erfolgt wären. Dr. Wolf Singer brain.mpg.de (*1943) deutscher Professor für Neurophysiologie, Direktor des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung, Frankfurt am Main, Autor, zitiert in: archivierter Artikel Wir sind nicht Herr unseres Hirns, präsentiert von der ältesten österreichischen Tageszeitung der Welt Wiener Zeitung, Sandra Trauner, 6. Juni 2000

 

 

Referenz: de.Wikiquote-Eintrag Wille

Literaturzitat

  • Am Willen liegt alles:
    wo der Wille hin wil,
    da muß Leib und Wesen nach.
    Und der [Wille] ist im Menschen frey.
    Jakob Böhme (1575-1624) deutscher Mystiker, Theologe, Naturphilosoph, Complexionen-Schrift, "Zweite Schutzschrift wider Balthasar Tilke", Nr. 152, 1621

General quotes

  • Many people mistakenly overestimate the role of will power and think that nothing can happen to their minds that
    they do not decide and intend. Carl Gustav Jung (1875-1961) Swiss psychiatrist, psychoanalyst, founder of a new school of
    depth psychology, author, Man And His Symbols, 1964, S. 22, Dell, 15. August 1968

 

  • The intellect or the conscious mind believes it is the problem solver, that it controls what happens and what is ex-
    perienced.
    In his book The User Illusion. Cutting Consciousness Down to Size, science journalist Tor Norretranders paints a different picture of Consciousness. He cites research studies, particularly those of Professor Benjamin Libet of the University of California at San Francisco, that show that decisions are made before Consciousness makes them, and that the intellect is only conscious of between 15 or 20 bits of information per second out of millions in reaction below
    its awareness! Removed article by Dr. Ihaleakala Hew Len (1939-2022) Hawaiian master teacher of "Self Identity through Ho'oponopono" (SITH), Who's In Charge?, 9. January 2005

 

  • There's not strict determinism. There's wiggle room in every moment – and you can wiggle it towards the devil, or
    you can wiggle it towards God. Ken Wilber (*1949) US American transpersonal philosopher, consciousness researcher,
    thought leader of the 3rd millennium, developer of Integral Theory, author, source unknown

 

  • I define free will as those activities that happen that the brain know are about to happen. […]
    Free will is knowing what you are going to do, that's all. Not necessarily willing it. Sorry. Now for other reasons, you may find that the rest of the nervous system other than what it wills basically wants to do that, you properly edu-
    cate it; you think it's the most intelligent thing to do and so on. But 'the feeling that it's you who's doing it is a sim-
    plification.
    It is not you who's doing it, it is many cells deciding to do it.
    Removed video interview with Rodolfo Llinás (*1934) Columbian-American professor of neuroscience, chairman of the department
    of physiology and neuroscience, School of Medicine, New York University, Enter the "i of the vortex", presented by The Science Network (TSN), The Science Studio, host Roger Bingham, minute 33, 1:12:00 duration, 17. April 2007

 

  • Many people think of humans and animals to be mostly driven by reward. I do this thing so that I can get something back. I think that is wrong. I think you do things because you have a drive to do things, sometimes even if it's bad
    for you
    or if it hurts you, you will still do it. […] You will say, why do you scale the mountain? Because I feel good. Nonsense. […] You have no choice. That is the kind of animal you are and that is the beauty of it all. You can always
    say, because I love it, or I do it because it's there, which is not a description of anything. You have no choice, the sys-
    tem has as one of its properties, the pull to do things, to be active, to look, and you can see how this would be a very important selection principle.
    Animals that explore, animals that move, are the much likeliest possibility to sur-
    vive than animals that sit. Removed video interview with Rodolfo Llinás (*1934) Columbian-American professor of neuroscience, chairman of the department of physiology and neuroscience, School of Medicine, New York University, Enter the "i of the vortex", pre-
    sented by The Science Network (TSN), The Science Studio, host Roger Bingham, 1:12:00 duration, 17. April 2007

 

Reference: en.Wikiquote entry Will (philosophy)

Quotes by David R. Hawkins

⚠ Caveat See Power vs. Truth, January 2013

 

Links zum Thema Freier Wille / Free will

Literatur

Literature (engl.)

Norretranders differentiates between the conscious "I" (mind) that has a short bandwidth of around 16 information bits per second and
the non-conscious "Me" (subconscious) that has a bandwidth of 11 millions of information bits per second.


Externe Weblinks


External web links (engl.)


Audio- und Videolinks

  • Videopräsentation von Ansgar Beckermann, deutscher Philosoph, Dekan, Fakultät für Geschichtswissenschaft Philosophie und Theologie, Universität Bielefeld, Präsident der Gesellschaft für Analytische Philosophie, Freier Wille – alles Illusion?, veranstaltet von der Universität Heidelberg, 12. Mai 2005, YouTube Film, 3:27 Minuten Dauer, eingestellt 17. April 2009
    Wolfgang Prinz, Vorlesung über menschliche Willensfreiheit "Wir tun nicht, was wir wollen; wir wollen, was wir tun."

Audio and video links (engl.)

 

Interne Links

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Letzte Bearbeitung:
21.11.2023 um 10:50 Uhr

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