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2·2012


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Einsamkeit

 

 

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Einsamkeit
Hans Thoma (1839-1924) deutscher Maler,
Grafiker; Nationalmuseum, Warschau

 


 

Angst vor dem Unbekannten

Haustür
Haustür, Isfahan, Iran

 

            Die schwarze Tür zur Freiheit            

 

Ein Minister hatte seinem König lange Jahre treu gedient. Eines Tages aber wurde er wegen Hochverrats angezeigt und überführt, ihn erwartete die Todesstrafe. Der König gewährte ihm wegen seiner langjährigen Dienste die Gnade, seine Todesart zu wählen. Er führte ihn in einen Saal, wo die Hinrichtungswaffen lagen. Dort zeigte er ihm auch eine schwarze Tür.
Der Minister wählte eine der Todesarten. Die Königin fragte danach, was denn hinter der schwarzen Tür sei?
Der König antwortete:

"'Das große weite Land der Freiheit.
Da die Menschen Angst haben vor dem Unbekannten,
öffnen nur ganz wenige die schwarze Tür."
'

 

Quelle: ► Hildegunde Wöller (1938-2011) deutsche evangelische Theologin, kirchliche Rundfunkredakteurin,
Lektorin, Autorin, Meine Uhr geht nach dem Mond, S. 23, Kreuz-Verlag, Mai 1986
Siehe auch: ► Freiheit und ► Geschichtensammlung und ► Angst

Zündholz und Kerze – das Wagnis des Leuchtens

         Die Angst der Kerze          

 

Es kam der Tag, da sagte das Zündholz zur Kerze:

Kerze
Brennende Kerze im Kerzenständer
Ich hab den Auftrag, dich anzuzünden.
Oh nein,

erschrak die Kerze,

nur das nicht. Wenn ich brenne, sind meine Tage gezählt.
Niemand mehr wird meine Schönheit bewundern.

Das Zündholz fragte:

Willst du denn das ganze Leben lang kalt und hart bleiben,
ohne zuvor gelebt zu haben?
Aber brennen tut doch weh und zehrt an meinen Kräften,
flüsterte die Kerze unsicher und voller Angst.
Es ist wahr,

sagte das Zündholz,

Und genau das ist das Geheimnis der Berufung. Du und ich sind be-
rufen, Licht zu spenden. Was ich als Zündholz tun kann, ist wenig. Zünde ich dich jedoch nicht an, vergesse ich den Sinn meines Le-
bens. Ich bin vorgesehen dafür, Feuer zu entfachen. Du bist eine Kerze und kannst leuchten und Wärme zu schenken. Alles was du an Wut, Schmerz, Leid und Kraft (hin)gibst, wird sich in Licht ver-
wandeln. Du gehst nicht verloren, wenn du dich verzehrst. Andere werden dein Feuer weitertragen.
Wenn du dich jedoch versagst, bleibst du leblos, bleibt dein Potenzial verborgen.

Da spitzte die Kerze ihren Docht und bat mutig:

BITTE ZÜNDE MICH AN.
Quelle: ► Zeit zu leben
Siehe auch: ► Geschichtensammlung

Zwei Arten von Wölfen

 

Ich kenne zwei Arten von Wölfen:
die Rudeltiere und die einsamen Wölfe.

 

Die Einsamen sind entweder Verstoßene oder Verlorene.

 

In die Einsamkeit verstoßen wird ein Wolf, wenn es eine Schuld abzutragen gilt –
nicht unbedingt seine eigene.

 

Verloren geht ein Wolf durch Unachtsamkeit
nicht unbedingt seine eigene.

 

Wenn zwei einsame Wölfe einander begegnen, werden sie versuchen,
⚑ einander zu besiegen,
⚑ oder einander zu trösten,
⚑ oder sie weichen einander aus.

 

Daran kann man erkennen, ob es sich um zwei Verstoßene handelt,
um zwei Verlorene, oder um einen von jeder Sorte.

 

Denn Verstoßene und Verlorene weichen einander aus:
neben ihrer Einsamkeit ist wenig, das sie verbindet.

 

Die Verlorenen haben nur dann eine Chance, sich und die Ihren wiederzufinden,
wenn es ihnen gelingt, ihr Selbstmitleid zu überwinden.

 

Die Verstoßenen haben nur dann eine Chance, sich und die Ihren wiederzufinden,
wenn sie den Schmerz des Verstoßenseins ohne Groll auf sich nehmen.

 

Verlorene, die so tun, als hätten sie ihr Selbstmitleid überwunden,
werden dafür auch noch verstoßen: sie sind die eigentlichen Verstoßenen.

 

Verstoßene, die ihren Groll nicht überwinden, sondern unterdrücken,
gehen sich dadurch selber verloren: sie sind die eigentlichen Verlorenen.

 

Alle diese Wölfe sind gefährlich:
⚑ die Verstoßenen wegen ihres Grolls,
⚑ die Verlorenen, weil sie lügen,
⚑ und die Rudeltiere, weil sie sich hinter den anderen verstecken.

 

Aber ich stelle mir ein Rudel Wölfe vor, ein Rudel von Ausgestoßenen und Verlorenen,
die zueinander gefunden und gelernt haben, miteinander zu leben.

 

Das muss besonders schön sein: denn, wer die Einsamkeit überwunden hat,
wird mit der Gemeinsamkeit sorgsamer umgehen.

Quelle: ► George Pennington (*1947) amerikanisch-deutscher Psychologe, Berater, Trainer,
psychologischer Forscher, TV-Psychologe, Konfliktlösungscoach, Buchautor, Ende der 90iger Jahre
Siehe auch: ► Wölfe und ► Texte
See also: ► Wolves – herd animals, castaways, and lost ones

Zitate zum Thema Einsamkeit / Loneliness

Zitate allgemein

Persönliche Bekenntnisse

  • Ich will lernen, gegen die Sinnlosigkeit anzuleben.
    Der Sprachlosigkeit will ich Worte verleihen und der Taubheit ein offenes Ohr.
    Der Blindheit will ich die Augen öffnen
    und zu den Lähmungen sprechen: Steht auf!
    Dem schnellen Vergessen will ich Erinnerungen schenken,
    und der Gleichgültigkeit will ich Worte verschaffen, die etwas gelten in der Welt.
    Auf dem Acker der Lieblosigkeit will ich Rosen pflanzen
    und die Ziellosigkeit eines jeden Tages am Ende des Regenbogens verankern.
    Der Beziehungslosigkeit will ich Fäden spinnen
    und der Einsamkeit fremde Türen öffnen.
    Der Kälte will ich feurige Kohlen geben,
    und der Trostlosigkeit will ich ein Lächeln schenken, verborgen und heimlich vor dieser Welt.
    Die Ausweglosigkeit will ich mit Hoffnungsspuren durchkreuzen,
    und die gähnende Leere will ich nach langem Schlaf zu vollem Leben erwecken.
    Dr. phil. Christa Spilling-Nöker, deutsche evangelische Pfarrerin, Pädagogin, Tiefenpsychologin, Autorin,
    Der Himmel ist in dir. Segensworte, Verlag am Eschbach, 1. Januar 2002

 

 

Schlussfolgerung

 

Einsicht

  • Einsamkeit und das öffentliche Eingeständnis von Einsamkeit ist das größte Tabuthema der Welt.
    Vergiss Sex oder Politik oder Religion. Ja sogar Niederlagen. Sprich von Einsamkeit und du bist allein im Raum.
    Douglas Coupland (*1961) deutschstämmiger kanadischer bildender Künstler, Schriftsteller, Roman Miss Wyoming, Random House, Kanada, Januar 2000
(↓)

Auf der Schwelle zur Individuation und mutigen Integrität

  • Der erste Schritt zur Individualität ist die Ablösung des Einzelwesens von der Ununterschiedenheit und Unbewusstheit der Herde. Es ist die Vereinsamung des reifen Menschen, der nicht mehr von den Werturteilen seiner Umwelt abhängt, sondern in seiner Beziehung zum Selbst fest verankert ist.
    Carl Gustav Jung (1875-1961) Schweizer Psychiater, Psychoanalytiker, Gründer einer Schule der analytischen Tiefenpsychologie, Autor, zitiert in: Claus Riemann (*1951) deutscher Psychologe, Therapeut, Astrologe, Autor, Der tiefe Brunnen. Astrologie und Märchen, S. 230, Goldmann Arkana, München, 2003, Taschenbuchauflage 11. Dezember 2006

 

  • Einsamkeit ist der Weg, auf dem das Schicksal den Menschen zu sich selber führen will. Einsamkeit ist der Weg, den der Mensch am meisten fürchtet.
    Hermann Hesse (1877-1962) deutsch-schweizerischer Dichter, Schriftsteller, Eigensinn macht Spaß. Individuation und Anpassung, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 1986, S. 84, Insel Verlag, Berlin, 8. Taschenbuchauflage 2014

 

Eisvogel
Stilleben mit Obst, Maus und Eisvogel,
Georg Flegel (1566-1638)

 

 

  • Seien Sie aufmerksam gegen das, was in Ihnen aufsteht, und stellen Sie es über alles, was Sie um sich bemerken. Ihr innerstes Geschehen ist Ihrer ganzen Liebe wert; an ihm müssen Sie irgendwie arbeiten und nicht zu viel Zeit und zu viel Mut damit verlieren, Ihre Stellung zu den Menschen aufzuklären. Rainer Maria Rilke (1875-1926) böhmisch-österreichischer Dichter, Lyriker, Briefe an einen jungen Dichter, "An Franz Xaver Kappus", Rom, 23. Dezember 1903, veröffentlicht 1929

 

 

 

  • Einsamkeit ist eine Krankheit mit fatalen Folgen für Körper und Seele. Wer einsam ist, erkrankt häufiger als andere
    an Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall, Depressionen und Demenz. Einsamkeit ist zudem ansteckend und breitet sich
    wie eine Epidemie aus – nicht nur Singles und Alleinstehende sind davon betroffen, sondern auch Verheiratete!
    Einsamkeit ist die Todesursache Nummer eins in den westlichen Ländern ... mittlerweile weltweit von zahllosen
    wissenschaftlichen Studien bestätigt, die auch deutlich machen: Einsamkeit ist mehr als Alleinsein.
    Buchbeschreibung auf Amazon: Prof. Dr. Manfred Spitzer (*1958) deutscher Professor für Psychiatrie und Neurodidaktik, Psychiatrische Universitätsklinik, Ulm, Psychologe, Autor, Einsamkeit. Die unerkannte Krankheit. Schmerzhaft, ansteckend, tödlich, Droemer-Knaur Verlag, 1. März 2018

 

  • Einsamkeit ertragen können, ist eine hohe Lebenskunst! Sie ist der wonnevollste Genuß, ja der Luxus des Denkers! Eine Qual ist sie für den mäßigen Kopf. Karl Gutzkow [Karl Ferdinand Gutzkow] (1811-1878) deutscher Journalist, Dramati-
    ker, Schriftsteller, Der Zauberer von Rom, 9 Bände, 1858-1861; zitiert in: Aphorismen.de

 

  • Einsamkeit ist eine schwere Last, wenn du Gott nicht bei dir hast.
    Deutsches Sprichwort; zitiert in: Aphorismen.de

 

Referenz: de.Wikiquote-Eintrag Einsamkeit

Literaturzitate

  • Der Adler fliegt allein, der Rabe scharenweise;
    Gesellschaft braucht der Tor, und Einsamkeit der Weise.
    Friedrich Rückert [Freimund Raimar] (1788-1866) deutscher Übersetzer arabischer, hebräischer, indischer und chinesischer Dich-
    tung, Lyriker, Die Weisheit des Brahmanen, XVI-I, 6, 1836-1839, Wallstein Verlag, Göttingen, 1998, Anaconda, 1. Januar 2007

 

  • [I]hr wisst nicht, was Vereinsamung ist. Wo es mächtige Gesellschaften, Regierungen, Religionen, öffentliche Mei-
    nungen gegeben hat, kurz, wo je eine Tyrannei war, da hat sie den einsamen Philosophen gehasst; denn die Phi-
    losophie eröffnet dem Menschen ein Asyl, wohin keine Tyrannei dringen kann, die Höhle des Innerlichen, das Laby-
    rinth der Brust: und das ärgert die Tyrannen. Dort verbergen sich die Einsamen: aber dort auch lauert die größte Ge-
    fahr der Einsamen. Diese Menschen, die ihre Freiheit in das Innerliche geflüchtet haben, müssen auch äußerlich
    leben, sichtbar werden, sich sehen lassen; sie stehen in zahllosen menschlichen Verbindungen durch Geburt, Auf-
    enthalt, Erziehung, Vaterland, Zufall, Zudringlichkeit anderer; ebenfalls zahllose Meinungen werden bei ihnen vor-
    ausgesetzt, einfach weil sie die herrschenden sind; jede Miene, die nicht verneint, gilt als Zustimmung; jede Hand-
    bewegung, die nicht zertrümmert, wird als Billigung gedeutet. Sie wissen, diese Einsamen und Freien im Geiste –
    dass sie fortwährend irgendworin anders scheinen als sie denken
    : während sie nichts als Wahrheit und Ehrlichkeit
    wollen, ist rings um sie ein Netz von Missverständnissen; und ihr heftiges Begehren kann es nicht verhindern, dass
    doch auf ihrem Tun ein Dunst von falschen Meinungen, von Anpassung, von halben Zugeständnissen, von schonen-
    dem Verschweigen, von irrtümlicher Ausdeutung liegenbleibt. Das sammelt eine Wolke von Melancholie auf ihrer
    Stirne: denn dass das Scheinen Notwendigkeit ist, hassen solche Naturen mehr als den Tod; und eine solche andau-
    ernde Erbitterung darüber macht sie vulkanisch und bedrohlich. Von Zeit zu Zeit rächen sie sich für ihr gewaltsames
    Sich-Verbergen, für ihre erzwungene Zurückhaltung. Sie kommen aus ihrer Höhle heraus, mit schrecklichen Mienen;
    ihre Worte und Taten sind dann Explosionen, und es ist möglich, dass sie an sich selbst zugrunde gehen. So gefähr-
    lich lebte Schopenhauer. Gerade solche Einsame bedürfen Liebe, brauchen Genossen, vor denen sie wie vor sich
    selbst offen und einfach sein dürfen, in deren Gegenwart der Krampf des Verschweigens und der Verstellung auf-
    hört.
    Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844-1900) deutscher klassischer Gelehrter, Kulturkritiker, Philologe, Philosoph des Nihilismus, Schriftsteller, Unzeitgemäße Betrachtungen, "Schopenhauer als Erzieher", 3, zitiert aus: "Werke in drei Bänden" Band 1, E. W. Fritzsch, Leipzig, Erstdruck 1893, München 1954

 

  • Seltsam im Nebel zu wandern!
    Leben ist Einsamsein.
    Kein Mensch kennt den andern,
    Jeder ist allein.
    Hermann Hesse (1877-1962) deutsch-schweizerischer Dichter, Schriftsteller, November 1905, Erzählband Diesseits, 1907, Erzählungen. Eine Flussreise im Herbst, S. 57-58, Berlin 1954

Zitate von Hans Jürgen Schultz

Zitate aus: Hans Jürgen Schultz, Herausgeber, Einsamkeit,
Kreuz-Verlag, Stuttgart, 1980, Neuauflage Februar 1994

 

  • Der Standesunterschied unter Gemütskranken blieb gewahrt: In den niederen Schichten war man trübsinnig, in
    den mittleren tiefsinnig, in den höheren war man melancholisch.

    Manès Sperber (1905-1984) österreichisch-französischer Schriftsteller, Sozialpsychologe, Philosoph; zitiert in: S. 18

 

  • Einsamkeit macht einen wesentlichen Teil unseres Menschseins: nämlich das Bewusstsein der Einmaligkeit unserer Individualität, die unvermeidlich immer auch Einsamkeit bedeutet; vor dieser zu fliehen, hieße Flucht in die Scheinsi-
    cherheit kollektiver Angepasstheit.
    Fritz Riemann (1902-1979) deutscher Psychologe, Psychotherapeut, Psychoanalytiker, Astrologe, Autor; zitiert in: S. 33

 

  • Und die schlimmste Erfahrung, dass es keine größere Sünde im politischen Geschäft gibt, als eigene Fehlentschei-
    dungen öffentlich bekanntzumachen und damit auszusprechen, dass auch andere, die alles angeblich immer richtig
    gemacht haben, die gleichen Fehler begehen. Heinrich Albertz (1915-1993) deutscher Politiker (SPD), evangelischer Theologe, Pastor, Senator und Bürgermeister von Berlin (1966-1967); zitiert in: S. 40

 

Wolf
Europäischer Wolf, Bayerischer Wald Nationalpark, Deutschland
  • Ich hatte nichts weiter getan, als gesagt, was richtig war. Aber dies darf man in solcher Situation nur tun, wenn es einem vorher erlaubt worden ist. Ich legte mein Mandat nieder.
    Heinrich Albertz (1915-1993) deutscher Politiker (SPD), evangelischer Theologe, Pastor, Senator und Bürgermeister von Berlin (1966-1967); zitiert in: S. 40

 

  • Man kann zur Unperson werden, wenn man unbequem ist.
    Heinrich Albertz (1915-1993) deutscher Politiker (SPD), evangelischer Theologe, Pastor, Senator und Bürgermeister von Berlin (1966-1967); zitiert in: S. 41

 

  • Alleingelassen zu werden ist ein Preis, der gezahlt werden muss, aber er ist nicht zu hoch. Ich sage sogar, er ist nötig und nützlich, weil er im Ergebnis viele Einzelne aus ihrer Ein-
    samkeit herausführen kann. Heinrich Albertz (1915-1993) deutscher Politiker (SPD), evangelischer Theologe, Pastor, Senator und Bürgermeister von Berlin (1966-1967); zitiert in: S. 42

 

  • Abweichend denken und handeln, ein Dissident zu sein,
    bedeutet räumliche Isolierung – plötzlich stehen alle auf der anderen Seite;
    es bedeutet zeitliche Isolierung;
    du bist ja von vorgestern, es bedeutet geistige Isolierung – du hast ja die Sachzwänge und Gesetzmäßigkeiten
    gar nicht verstanden; aber das Schlimmste ist die emotionale Isolierung – du machst dich doch nur lächerlich.
    Dorothee Sölle (1929-2003) deutsche evangelische feministische Befreiungstheologin, Pazifistin, Referentin, Schriftstellerin;
    zitiert in: S. 47

 

  • Anpassung heißt ja immer, sich an das Mittelmaß anpassen: Wenn man sich so verhält wie die konventionellsten, dümmsten und feigsten Vertreter der Wissenschaft an einer deutschen Universität, dann ist man unauffällig und tragbar. Dorothee Sölle (1929-2003) deutsche evangelische feministische Befreiungstheologin, Pazifistin, Referentin,
    Schriftstellerin; zitiert in: S. 48

 

  • Viele, die flott auf der Tendenzwende einhersegeln, können sich andere als opportunistische Motivationen gar
    nicht vorstellen. Dorothee Sölle (1929-2003) deutsche evangelische feministische Befreiungstheologin, Pazifistin, Referentin, Schriftstellerin; zitiert in: S. 50

 

  • Alleinsein zu können gehört zur menschlichen Würde. Dorothee Sölle (1929-2003) deutsche evangelische feministische Befreiungstheologin, Pazifistin, Referentin, Schriftstellerin; zitiert in: S. 51

 

  • Unberührbarkeit, Maskenhaftigkeit ist in unserer Welt ein bekanntes und verabredetes Zeichen des guten Funk-
    tionierens. Dorothee Sölle (1929-2003) deutsche evangelische feministische Befreiungstheologin, Pazifistin, Referentin, Schriftstellerin; zitiert in: S. 52

 

  • Wer aus Angst vor Vereinsamung die Traurigkeit flieht, wird erst recht von ihr eingeholt und unter ihrem Gewicht begraben. Dorothee Sölle (1929-2003) deutsche evangelische feministische Befreiungstheologin, Pazifistin, Referentin, Schriftstellerin; zitiert in: S. 53

 

  • Die Fähigkeit, sich zu binden, und die Fähigkeit zur Einsamkeit gehören zusammen; es ist in der Tat so, dass Einsamkeit uns nicht zerstören kann, wenn sie auf dem Grunde einer tiefen und unbeirrbaren Verbundenheit mit
    dem Leben erwachsen ist. Dorothee Sölle (1929-2003) deutsche evangelische feministische Befreiungstheologin, Pazifistin, Referentin, Schriftstellerin; zitiert in: S. 53-54

 

  • Einsamkeit, sei sie zwangsauferlegt oder selbstgewählt, unterscheidet sich nach dem Grad der Verbundenheit mit
    dem Leben. Je unverbundener wir mit allem sind, um so eher ist unsere Traurigkeit eine zum Tode, ihr Schmerz
    isoliert uns noch mehr, er kann wie ein Panzer benutzt werden. [...] Der Narr um Christi willen ist einsam, weil er
    verbunden ist. Dorothee Sölle (1929-2003) deutsche evangelische feministische Befreiungstheologin, Pazifistin, Referentin,
    Schriftstellerin; zitiert in: S. 55

 

  • [Die ursprüngliche Ableitung des Begriffs 'das Heilige'] enthält sowohl die Richtung ins transzendent Höchste wie
    die umgekehrte des zu Tode Betrübt- und Verstossenseins. In der Symbolik des Christentums und anderer Religionen gehört zu ihm das »Niedergefahren zur Hölle« vor dem »Aufgestiegen gen Himmel«.
    Eckart Wiesenhütter, deutscher Professor für Psychiatrie und Neurologie, Universität Tübingen, seit 1965; zitiert in: S. 78

 

Flug
Eisvogel im Schwebeflug
  • Die Flucht der Einsamen an die Öffentlichkeit, die Bekennt-
    nisse ihrer Verletztheit, Verzweiflung und Ratlosigkeit dek-
    ken die Lebenslüge auf, mit der so mancher Isolierte lebt,
    indem er sich vormacht, er werde mit seiner inneren Verlas-
    senheit gut fertig, obwohl sie ihn doch in Wahrheit bis in die Träume hinein quält. Robert Jungk (1913-1994) deutscher Pionier-Zukunftsforscher, Right Livelihood Award-Preisträger, 1986, Publizist, Journalist; zitiert in: S. 132

 

  • Horst-Eberhard Richter hat überzeugend gezeigt, wie die Angst vor Trennung und Isolation genau jener schwächste Punkt der Persönlichkeit ist, an dem die Verführer einhaken. Robert Jungk (1913-1994) deutscher Pionier-Zukunftsforscher, Right Livelihood Award-Preisträger, 1986, Publizist, Journalist; zitiert in: S. 133

 

  • Mit Phasen- und Zeitverschiebungen ergreifen die Konflikte, welche die offizielle Gesellschaft aus dem Bedürfnis nach Selbstentlastung nur allzu bereitwillig auf die junge Generation projizieren möchte, alle Altersstufen. Die sogenannte Midlifekrise, Sinnlosigkeitsverdacht auf der Passhöhe des Erfolgs, oder Vereinsamung und Zerbrechen des Selbstwert-
    gefühls im Alter machen es zunehmend schwierig, Randgruppen und deren Probleme nur am Rande der Gesellschaft zu suchen. Sie liegen vielmehr in ihren Kernbereichen, und das macht wesentlich den Typus der Krise aus, mit dem
    wir es heute zu tun haben. Oskar Negt (*1934) deutscher Sozialphilosoph; zitiert in: S. 143

 

  • Lautet das Motto: Aut Caesar, aut nihil (Entweder Cäsar oder gar nichts), so schwindet das Motiv einer objektbezo-
    genen, konfliktreichen Auseinandersetzung mit der Realität, und die ursprünglichen Symbiosebedürfnisse mit der
    damit einhergehenden schwach ausgebildeten Ich-Identität treten in den Vordergrund.
    Oskar Negt (*1934) deutscher Sozialphilosoph; zitiert in: S. 146

 

  • Die Anerkennung der Person – so, wie sie ist, und nicht, was sie hat oder leistet – verläuft über den schmalen Grat
    der Beziehungen und erzeugt, wo sie in Frage gestellt wird, Angstzustände, Phobien, die kein Realobjekt mehr haben.
    Oskar Negt (*1934) deutscher Sozialphilosoph; zitiert in: S. 146

 

  • Das Problem, das ungelöst ist, aber immer stärker auf Lösungen drängt, ist nicht die Abkapselung der Jugend von
    der Gesellschaft, sondern der Gesellschaft von der Jugend. Oskar Negt (*1934) deutscher Sozialphilosoph; zitiert in: S. 147

 

  • Die vier Krisen der Einsamkeit in der Zweisamkeit sind meist klar zu erkennen.
    1. Die erste Krise besteht in der Enttäuschung, dass kein Partner jemals die Erwartungen erfüllen kann, die zu seiner Wahl geführt haben.
    2. Die zweite Krise entsteht in der Angst, nicht über den Schatten der eigenen Vergangenheit springen und sich selbst so ändern zu können, dass die Gemeinsamkeit sich vertiefen würde.
    3. Die dritte Krise entwickelt sich aus der Verzagtheit, Hoffnungslosigkeit und Depression, ein fortbestehendes Zerwürfnis und einen sich vertiefenden Mangel an wirklicher Nähe und Intimität nicht überbrücken zu können – ein Einsamkeitserlebnis, das oft in verzweifelter Selbstaufgabe und ernster Krankheit oder in Flucht aus der Ehe endet.
    4. Die vierte und letzte Krise der Einsamkeit in einer Partnerschaft entsteht, wenn es unmöglich wird, gemeinsam alternd im Rückblick auf das gelebte und ungelebte Leben sich gegenseitig im Gespräch Rechenschaft zu geben, die eine neue, tiefere Gemeinsamkeit des Alters bis zum Tod schenken könnte.
      Tobias Brocher (1917-1998) deutscher Psychoanalytiker, Sozialpsychologe, Gruppentherapeut; zitiert in: S. 166

 

  • Gefühle, die man sich verbieten muss, rächen sich. Mit dem Verlust der Erinnerung an Gefühle geht auch der Verlust des inneren Gedächtnisses Hand in Hand. Christa Wolf (1929-2011) deutsche Schriftstellerin, Kindheitsmuster, S. 293, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 1. Januar 1976, 17. September 2012

 

  • Nur wenn in unserer Gesellschaft sich der Jugendlichkeitskrampf langsam zu lösen vermag, sich die über Vierzig-
    jährigen mit ihrem Älterwerden versöhnen und den damit einhergehenden Problemen und neuen Lebensgefühlen
    konfrontieren können, besteht meines Erachtens eine Chance für weniger Destruktivität durch zu viel Rivalität und
    weniger Depression durch zu viel Selbstentwertung.
    Margarete Mitscherlich-Nielsen (1917-2012) deutsche Psychoanalytikerin, Medizinerin, Autorin, zitiert in: S. 208

 

  • Das Erwachsenwerden ist mit Recht auch als lebenslanger Trauerprozess beschrieben worden. Denn immer wieder
    gilt es, sich von etwas zu lösen und sich in den verschiedenen Phasen des Älterwerdens mit seiner Einsamkeit aus-
    einanderzusetzen.
    Margarete Mitscherlich-Nielsen (1917-2012) deutsche Psychoanalytikerin, Medizinerin, Autorin, zitiert in: S. 215

 

  • Der Tod ist schweigsam. Er verschlägt uns die Sprache. Nur wenn wir gegen ihn anreden, nur wenn wir den Dialog mit den Toten in uns fortsetzen, bleibt etwas, was er uns nicht nehmen kann.
    Hans Jürgen Schultz (1928-2012) deutscher Rundfunkjournalist; zitiert in: S. 239

General quotes

Personal avowals

  • Solitude is for me a fount of healing which makes my life worth living. Talking is often torment for me, and I need many days of silence to recover from the futility of words. I have got my marching orders and only look back when there is nothing else to do. The journey is a great adventure in itself, but not one that can be talked about at great length.
    Carl Gustav Jung (1875-1961) Swiss psychiatrist, psychoanalyst, founder of a new school of depth psychology, author, Letter to Gustav Schmaltz, dated 30. May 1957

 

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  • As a child I felt myself to be alone, and I am still, because I know things and must hint at things which others apparently know nothing of, and for the most part do not want to know. Loneliness does not come from having no people about one, but from being unable to communicate the things that seem important to oneself, or from holding certain views which others find inad-
    missible. The loneliness began with the experiences of my early dreams, and reached its climax at the time when I was working
    on the unconscious. Carl Gustav Jung (1875-1961) Swiss psychiatrist, psychoanalyst, founder of a new school of depth psychology, author, autobiography Memories, Dreams, Reflections, S. 356, Fontana Press, 1961, reissued edition 6. March 1995

 

  • I am alone, but I fill my solitariness with my life. I am man enough. I am noise, conversation, comfort, and help enough unto myself. Carl Gustav Jung (1875-1961) Swiss psychiatrist, psychoanalyst, founder of a new school of depth psychology, author, Sonu Shamdasani, Indian historian, editor, The Red Book [Liber Novus], 205-page illustrated manuscript, S. 277, Philemon Series, The Philemon Foundation, W.W. Norton & Company, 9. October 2009

 

  • I personally think that most depression has its roots in loneliness, but that the medical professionals are a lot more comfortable calling it 'depression' than calling it 'loneliness.' Video presentation by Patch Adams, M.D. (*1945) US Ame-
    rican physician, social activist, citizen diplomat, author, Conferenza con Patch Adams, presented by the Italian broadcaster Arcoiris.
    TV, Reggio Emilia, 27. March 2008, minute 4:48, 1:00:12 duration, posted via Google 25. January 2009

 

Recommendations

  • Stop walking through the world looking for confirmation that you don't belong. You will always find it because you've made that your mission.
    Stop scouring people's faces for evidence that you're not enough. You will always find it because you've made that
    your goal. True belonging and self-worth are not goods; we don't negotiate their value with the world. The truth about
    who we are lives in our hearts. Our call to courage is to protect our wild heart against constant evaluation, especially
    our own. No one belongs here more than you.
    Brené Brown, Ph.D., LMSW (*1965) US American shame, vulnerability, empathy researcher, Graduate College of Social Work, University of Houston, public speaker, author, Braving the Wilderness. The Quest for True Belonging and the Courage to Stand Alone, Random House, 12. September 2017

 

 

 

 

Insights

Morgentau
Morning dew drops in a spiderweb
  • The one who sits in solitude and quiet has escaped from three wars: hearing, speaking, and seeing, yet against one thing shall he continually battle: that is his own heart. Anthony the Great [Abba Antonius] (251-356) Egyptian Christian Desert Father, Egyptian monk, ascetic, hermit, Helen Waddell, editor, translator, cited in: The Desert Fathers, Vintage, paperback,
    24. March 1998

 

  • If you never think of your soul but confine it to some vague region of spiritual fantasy, you squander an infinite energy at the heart of your life. Once you awaken to your soul, you know that you are no longer alone; nor are you at the mercy of your own frailty and limitation. Awakening to your soul, you begin to learn another way of being in the world […]. [T]he silence of landscape conceals vast presence […]. [T]he earth is full of soul. […] [S]olitude is luminous.
    When you cease to fear your solitude, a new creativity awakens in you. Your forgotten or neglected wealth begins
    to reveal itself. You come home to yourself and learn to rest within. Thoughts are our inner senses. Infused with
    silence and solitude, they bring out the mystery of inner landscape. John O'Donohue johnodonohue.com (1956-2008)
    Irish priest, Hegelian philosopher, storyteller, poet, author, Anam Cara. A Book of Celtic Wisdom, Harper Collins, 21. October 1998

 

 

 

  • In the ice of solitude man becomes most inexorably a question to himself, and just because the question pitilessly summons and draws into play his most secret life he becomes an experience to himself.
    Martin Buber (1878-1965) Austrian-born Jewish religious philosopher, Ronald Gregor Smith, translator, Between Man and Man, "What is Man?", 1938 1947, 1965, Martino Fine Books, S. 150, 2001, 8. September 2014

 

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  • An old alchemist gave the following consolation to one of his dis-
    ciples: 'No matter how isolated you are and how lonely you feel, if you do your work truly and conscientiously, unknown friends will come and seek you.' Carl Gustav Jung (1875-1961) Swiss psychiatrist, psychoanalyst, founder of a new school of depth psychology, author, Gerhard Adler editor, Aniela Jaffe, editor, Letters, Vol. 2. 1951-1961, Princeton University Press, Bollingen series XCV:2, S. 595, 1975, 1. April 1976

 

  • Loneliness does not come from having no people around you, but from being unable to communicate the things that seem important to you. Carl Gustav Jung (1875-1961) Swiss psychiatrist, psychoanalyst, founder of a new school of depth psychology, author, cited in: Goodreads Quotable Quote

 

  • The man who has attained consciousness of the present is solitary. The "modern" man has at all times been so, for every step towards fuller consciousness removes him further from his original, purely animal participation mystique with the herd, from submersion in a common unconsciousness. Every step forward means tearing oneself loose from the maternal womb of unconsciousness in which the mass of men dwells.
    Carl Gustav Jung (1875-1961) Swiss psychiatrist, psychoanalyst, founder of a new school of depth psychology, author, Gerhard Adler, translator,‎ R. F. C. Hull, translator, Civilization in Transition – Collected Works of C.G. Jung, Volume 10, The Spiritual Problems of Modern Man, S. 150, 1928, 1959, Princeton University Press, New Jersey, 2nd edition 1. August 1970

 

  • For the total development of the human being, solitude as a means of cultivating sensitivity becomes a necessity. One has to know what it means to be alone, what it is to meditate, what it is to die; and the implications of solitude, of medi-
    tation, of death, can be known only by seeking them out. These implications cannot be taught, they must be learned.
    Jiddu Krishnamurti (1895-1986) Indian spiritual teacher, declined member of the Theosophical Society, philosopher, author, Life Ahead. On Learning and the Search for Meaning, S. 14, New World Library, 1963, 3rd edition 29. August 2005

 

  • It is easy in the world to live after the world's opinion;
    it is easy in solitude after our own;
    but the great man is he who in the midst of the crowd keeps with perfect sweetness the independence of solitude.
    Ralph Waldo Emerson (1803-1882) US American philosopher, Unitarian, lecturer, poet, essayist, essay Self-Reliance, 1841,
    2nd edition 1847

 

 

 

  • The worst loneliness is not to be comfortable with yourself. Mark Twain [Samuel Langhorne Clemens] (1835-1910)
    US American Freemason, humorist, author, The Adventures of Huckleberry Finn, Chatto & Windus, 10. December 1884

 

  • The worst solitude is to be destitute of sincere friendship.
    Francis Bacon (1561-1626) English philosopher, statesman, scientist, lawyer, jurist, pioneer of the scientific method, author,
    cited in: The Free Dictionary

 

  • "To be without a reference point is the ultimate loneliness. It is also called enlightenment." [...]
    Usually we regard loneliness as an enemy. Heartache is not something we choose to invite in. It's restless and
    pregnant and hot with the desire to escape and find something or someone to keep us company. When we can
    rest in the middle, we begin to have a nonthreatening relationship with loneliness, a relaxing and cooling loneli-
    ness that completely turns our usual fearful patterns upside down.
    Pema Chödrön [Deirdre Blomfield-Brown] (*1936) US American Tibetan Buddhist nun (*1981), teacher in the Shambhala
    Buddhist lineage of Chögyam Trungpa, author, Six Kinds of Loneliness, S. 2 of 6, first published January 2013, reissued
    by the Buddhist magazine Lion's Roar, 29. November 2016

 

  • The ability to bond and the ability to remain solitary are interrelated; indeed, solitude that has emerged from
    the bottom of a deep and unswerving closeness to life cannot destroy us.
    Dorothee Sölle (1929-2003) German liberation theologian, pacifist, speaker, writer, cited in: Hans Jürgen Schultz (German editor), Einsamkeit [Solitude], S. 53-54, Kreuz-Verlag, Stuttgart, 1980, new edition February 1994

 

Einsam
Solitude
Jean-Jacques Henner (1829-1905)
französischer Maler

 

  • But your solitude will be a support and a home for you, even in the midst of very unfamiliar circumstances, and from it you will find all your paths.
    Rainer Maria Rilke (1875-1926) Bohemian-Austrian poet, novelist, Letters to a Young Poet, written 1903-1908, published 1929

 

 

  • The mass of men lead lives of quiet desperation. What is called resignation is confirmed desperation. From the desperate city you go into the desperate country, and have to console yourself with the bravery of minks and muskrats. A stereotyped but unconscious despair is concealed even under what are called the games and amusements of mankind. There is no
    play in them, for this comes after work. But it is a characteristic of wisdom not to do desperate things.
    Henry David Thoreau (1817-1862) US American historian, philosopher, leading transcendentalist, naturalist, abolitionist, surveyor, tax resister, development critic, poet, author, Walden, Or, Life in the Woods, A-1, "Economy", verse 9, Ticknor and Fields, Boston, 1854

 

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Anomie

  • Emile Durkheim called this phenomenon ' anomie ' and found that it was the main cause of suicide which had been increasing with the growth of industria-
    lization. He referred by anomie to the destruction of all traditional social bonds, due to the fact that all truly collective organization had become secondary to the state and that all genuine social life had been annihilated. He believed that people living in the modern political state are 'a disorganized dust of indivi-
    duals
    '. Erich Fromm (1900-1980) German American social psychologist, psychoanalyst, sociologist, humanistic philosopher, au-
    thor, Anatomy of Human Destructiveness, Holt Paperbacks, 15. February 1992

 

  • In the cybernetic age, the individual becomes increasingly subject to manipulation. His work, his consumption, and
    his leisure are manipulated by advertising, by ideologies, by what B.F. Skinner calls "positive reinforcements."
    The individuals loses his active, responsible role in the social process; he becomes completely "adjusted" and learns
    that any behavior, act, thought, or feeling which does not fit into the general scheme puts him at a severe disadvan-
    tage; in fact he is what he is supposed to be. […] What has happened in modern industrial society is that traditions,
    and common values, and genuine social personal ties with others have largely disappeared. The modern mass
    man is isolated and lonely
    , even though he is part of a crowd; he has no convictions which he could share with
    others, only slogans and ideologies he gets from the communications media.
    Erich Fromm (1900-1980) German American social psychologist, psychoanalyst, sociologist, humanistic philosopher, author, Anatomy of Human Destructiveness, Holt Paperbacks, 15. February 1992

 

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During 1950-2010 the number of single-person households of all households has increased from ~7-25%.

Thriving through their social interactions, humans are meant to live in groups. They feel sad and vulnerable if they perceive themselves as being "left out."

 

  • Loneliness is the doorway to unspoken and as yet unspecified desire. In the bodily pain of aloneness is the first step to understanding how far we are from a real friendship, from a proper work or a long sought love.
    Loneliness can be a prison, a place from which we look out at a world we cannot inhabit; loneliness can be a bodily ache and a penance, but loneliness fully inhabited also becomes the voice that asks and calls for that great, unknown someone or something else we want to call our own.
    Loneliness is the very state that births the courage to continue calling, and when fully lived can undergo its own beauti-
    ful reversal, becoming in its consummation, the far horizon that answers back.
    In the grand scale of things, loneliness is a privilege. Human beings may have the ability to feel aloneness as no other creature can; magnified by the power of intelligence and imagination. Loneliness asks us to speak and specify a life
    we feel we might be missing.
    Loneliness is the substrate and foundation of belonging, the gravitational field that draws us home and in the beautiful essence of its isolation, the hand reaching out for togetherness. To allow ourselves to feel fully alone is to allow our-
    selves to understand the particular nature of our solitary incarnation, to make aloneness a friend is to apprentice our-
    selves to the true foundation of vulnerability from which we make our invitation others. To feel alone is to face the truth
    of our irremediable and unutterable singularity, but a singularity that can kiss, create a conversation, make a vow or
    forge a shared life. In the world or community, this essential singularity can even join with others through vision, in-
    tellect and ideas to make a society.
    Loneliness is not a concept, it is the body constellating, attempting to become proximate and even join with other bo-
    dies, through physical touch, through conversation; through the mediation of the intellect and the imagination.
    Loneliness is the place from which we pay real attention to voices other than our own; being alone allows us to find
    the healing power in the other. The shortest line in the briefest e-mail can heal, embolden,
    welcome home and enliven the most isolated identity. Human beings are made to belong.
    Loneliness is the single malt taste of the very essentiality that makes conscious belonging possible. The doorway
    is closer than we think. I feel alone; therefore I belong.
    David Whyte (*1955) US American poet, Consolations. The Solace, Nourishment and Underlying Meaning of Everyday Words, chapter "Loneliness", Many Rivers Press, 1. January 2015

 

  • In 2010, the AARP published a study which shows that one in three Americans aged 45 and older is chronically
    lonely.
    That’s equal to 42 million Americans. Studies show that the health impact of chronic loneliness is akin to smoking a pack of cigarettes a day. The result of chronic loneliness is much higher rates of diabetes, cancer, obesity, heart disease, neurodegenerative diseases, and more. Our culture of masculinity suppresses our sons’ relational capacities, making it a major contributing factor to the epidemic of loneliness in America.
    Blog article by Mark Greene, Anger and the Brutal Contradictions of Masculinity. Why American men are in crisis, and what we can
    do about it
    , presented by the stories outlet Medium, 12. July 2018

 

(↓)

Quote misattributed to Albert Einstein in this variation:

  • The man who follows the crowd will usually get no further than the crowd. The man who walks alone is likely to find himself in places no one has ever been before. Poster by Francis Phillip Wernig [Ashley-Pitt], 15. July 1970; Eda LeShan (1922-2002) US American child activist, counselor, educator, television host, playwright, writer, The Wonderful Crisis of Middle Age, S. 304, Warner Books, New York, copyright 1973, first printing November 1974

 

  • It is important to have a certain amount of solitude just to clear your circuits.
    Frederick Philip Lenz, III, Ph.D. [Rama] (1950-1998) US American Buddhist spiritual teacher, source unknown

 

  • A man who loves his aloneness is capable of love, and a man who feels loneliness is incapable of love. […]
    Loneliness is the negative aspect of aloneness. If you go deeper into it, one moment is bound to come when suddenly you will start feeling the positive aspect of it.
    Osho [Bhagwan Sree Rajneesh] (1931-1990) Indian professor of philosophy, controversial guru, founder of the "NeoSannyas movement", And The Flowers Showered, S. 92, Diamond Pocket Books, New Delhi, India, 2003

 

References: en.Wikiquote entries Solitude and ► Loneliness and ► Seclusion
Hibiskus
Hibiscus flower covered with dew

Literary quotes

  • The arrogance to insist on her own unhappiness, her own loneliness, had always been in her, but only now did it venture to emerge; it blossomed, ran wild, smothered her. She was unredeemable and nobody should have the effrontery to redeem her, to know the millennium in which the red-blos-
    soming rods that had grown inseparably entangled would spring apart and leave the path open. Come, sleep, come, thousand years, that I may be awoken by another hand. Ingeborg Bachmann (1926-1973) Austrian poet, author, The Thirtieth Year. Stories [1961] Holmes & Meier Publishers,
    1st edition 5. July 1995

 

  • There are those among you who seek the talkative through fear of being alone. The silence of aloneness reveals to their eyes their naked selves and they would escape. Khalil Gibran (1883-1931) Lebanese American painter, philosopher, poet, writer, The Prophet, Alfred A. Knopf, 1923, 1980, Laurier Books, 14. April 2003

 

Movie lines

 

  • I used to think that the worst thing in life was to end up all alone. It's not. The worst thing in life is ending up with people who make you feel all alone. Robin Williams (1951-2014) US American actor, comedian, suffering lifelong depression, committed suicide, cited in: movie figure Lance Clayton, US American black comedy film World's Greatest Dad, 2009

 

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Film clip:

The Misfits Part 1, YouTube film, minute 8:06, 28:32 minutes duration, posted 26. June 2016

  • You don't understand, Raymond. If I'm gonna be alone, I wanna be by myself. Marilyn Monroe (1926-1962) US American actress, singer, model, line cited in: US American drama film Misfits, 1961

 

Poetry

  • Don't surrender your loneliness so quickly.
    Let it cut you more deep.
    Let it ferment and season you as few humans and even divine ingredients can.
    Something missing in my heart tonight has made my eyes so soft
    my voice so tender my need for God absolutely clear.
    Hafez (1325/26-1389/90) Persian Sufi mystic, lyric poet, The Poems of Hafez, poem "Absolutely Clear",
    Ibex Publishers, 1. April 2006

 

  • First and last, man is alone,
    he is born alone,
    and alone he dies
    and alone he is while he lives,
    in his deepest self.
    D. H. Lawrence (1885-1930) English literary critic, playwright, essayist, poet, novelist, poem Deeper Than Love, excerpted from The Complete Poems, Wordsworth Poetry Library, 1957, revised paperback edition 25. August 1994

 

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Note:

Poe wrote this poem in the autograph album of Lucy Holmes, later Lucy Holmes Balderston. The poem was never printed during Poe's lifetime. It was first published in the form of a facsimile by E. L. Didier in Scribner's "Monthly", September 1875.

  • From childhood's hour I have not been As others were
    I have not seen As others saw

    I could not bring My passions from a common spring
    From the same source I have not taken My sorrow
    I could not awaken My heart to joy at the same tone
    And all I lov'd – I lov'd alone
    Then – in my childhood – in the dawn Of a most stormy life
    was drawn From ev'ry depth of good and ill
    The mystery which binds me still
    From the torrent, or the fountain
    From the red cliff of the mountain
    From the sun that 'round me roll'd In its autumn tint of gold
    From the lightning in the sky As it pass'd me flying by
    From the thunder, and the storm
    And the cloud that took the form (When the rest of Heaven was blue)
    Of a demon in my view
    Edgar Allan Poe (1809-1849) US American editor, literary critic, neurotic poet, romantic author, poem Alone, published 1875

Englische Texte – English section on Loneliness

To the unknown god

        To the Unknown God       

 

Once more, before I wander on
And turn my glance forward,
I lift up my hands to you in loneliness –
You, to whom I flee,
To whom in the deepest depths of my heart
I have solemnly consecrated altars
So that
Your voice might summon me again.

 

On them glows, deeply inscribed, the words:
To the unknown god.
I am his, although until this hour
I've remained in the wicked horde:
I am his – and I feel the bonds
That pull me down in my struggle
And, would I flee,
Force me into his service.

 

I want to know you, Unknown One,
You who have reached deep into my soul,

Into my life like the gust of a storm,
You incomprehensible yet related one!
I want to know you, even serve you.

Source: ► Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844-1900) German classical scholar,
philosopher, critic of culture, writer, poem Dem unbekannten Gotte, 1864
See also: ► Poems and ► Dying and ► Death

Weeping alone

        Solitude       

 

Laugh, and the world laughs with you;
Weep, and you weep alone;
For the sad old earth must borrow its mirth,
But has trouble enough of its own.
Sing, and the hills will answer;
Sigh, it is lost on the air;
The echoes bound to a joyful sound,
But shrink from voicing care.

 

Rejoice, and men will seek you;
Grieve, and they turn and go;
They want full measure of all your pleasure,
But they do not need your woe.
Be glad, and your friends are many;
Be sad, and you lose them all,—
There are none to decline your nectared wine,
But alone you must drink life's gall.

 

Feast, and your halls are crowded;
Fast, and the world goes by.
Succeed and give, and it helps you live,
But no man can help you die.
There is room in the halls of pleasure
For a large and lordly train,
But one by one we must all file on
Through the narrow aisles of pain.

Source: ► Ella Wheeler Wilcox (1850-1919) US American poet, writer,
Poems of Passion, poem "Solitude", 1883
See also: ► Laughter and ► Joy andGrief and ► Pain and ► Pain

 

Links zum Thema Einsamkeit / Loneliness

Literatur

Literature (engl.)

Ruthlessly honest account of Hawker's attempt to open himself to the Source to discern the voice of God in his life

Featuring America's obsession with living separately from others and the corresponding costs to the psychological health

Externe Weblinks


External web links (engl.)


1. Valueing one's time
2. Self-aware
3. Admitting one's imperfections
4. Thoughtful and level-headed
5. Open-minded
6. Loyal
7. Clear boundaries
8. Natural empaths
9. Guided by a strong sense of intuition
10. Independent, never codependent
11. Kind and compassionate
12. Courageous
13. Self-loving
14. Reliable
15. Emotional strength
16. Moral compass
17. Balance
18. Seeking meaningful relationships
19. No need for approval
20. Prefering the company of intellectuals
21. Aware of one's weaknesses/strengths


Audio- und Videolinks


Audio and video links (engl.)

Loneliness differs from anxiety and depression.

 

Interne Links

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